Im August musste der von der Greiff Capital Management AG aufgelegte Mischfonds Dreisam Income R (WKN A2DHTZ, ISIN DE000A2DHTZ0) Kurseinbußen hinnehmen und verzeichnete ein Monatsergebnis von -2,89 Prozent. Trotzdem bleiben die Aussichten gut, dass der in der SJB Verwaltungsstrategie Defensiv Flex Z 5+ enthaltene defensive Mischfonds langfristig für stabile Erträge aus kaum miteinander korrelierten Substrategien sorgen kann. In seinem Monatsreport für August berichtet FondsManager Tarek Saffaf, welche Änderungen im FondsPortfolio vorgenommen wurden und befasst sich mit der unterschiedlichen Renditeentwicklung der einzelnen Performancequellen des Fonds.
Mit -2,81% (AK S), -2,85% (AK I) bzw. -2,89% (AK R) musste der Dreisam Income Fonds im August in einem Umfeld fallender Kurse ebenso Verluste hinnehmen.
Die defizittreibenden Pläne der italienischen Regierung, die anhaltend schwierigen Brexit-Verhandlungen, der Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie die jüngst wieder in Kraft getretenen US-Sanktionen gegen den Iran sind Risikothemen, die nach wie vor die Unternehmen und die Märkte im Berichtszeitraum beschäftigten. Jüngst kam noch die Krise in der Türkei hinzu. Die europäischen Aktienmärkte belastete dies schwer, wovon auch der Dreisam Income temporär in Mitleidenschaft gezogen wurde.
In der Substrategie „Garantiedividende“ hatte das Portfoliomanagement weniger mit den Marktgegebenheiten als mit Gegenwind aus den traditionell „defensiven“ Special Situations zu kämpfen. Bei Diebold Nixdorf waren nach den erschreckend schlechten Quartalszahlen die Befürchtungen groß, dass der US-Mutterkonzern Diebold einen Insolvenzantrag stellen muss. Mit der Zusicherung weiterer Kreditlinien scheint zumindest kurzfristig die Liquidität des Unternehmens sichergestellt.
Kursturbulenzen gab es auch bei den beiden Linde-Gattungen (alte Linde-Aktie/Linde -tendered line). Reichlich unerwartet gibt es Widerstand der US-Kartellbehörden, die schlussendlich die Fusion von Linde und Praxair in Gefahr bringen. Aus unserer Sicht wiegen die von der FTC geforderten Assetverkäufe weniger schwer als die kurze Zeitdauer, die für die Umsetzung noch übrig bleibt. Deadline ist der 24.10.2018!
Des Weiteren hat VW die außerordentliche Kündigung des seit dem 26.04.2013 bestehenden BuG-Vertrages mit MAN mit Wirkung zum 01.01.2019 beschlossen! Wegen der “signifikanten Erhöhung des jährlich zu zahlenden Ausgleichs” habe das Unternehmen beschlossen, das ihm zustehende außerordentliche Kündigungsrecht wegen angeordneter höherer Ausgleichszahlungen auszuüben. Hintergrund (siehe auch letzter Monatskommentar): VW ist im Juni vom OLG München auferlegt worden, den verbleibenden MAN-Aktionären eine Barabfindung von 90,29 EUR pro Aktie sowie einen jährlichen Ausgleich von 5,10 EUR zu bezahlen. Die ursprünglichen Beträge waren 80,89 EUR pro Aktie bzw. 3,07 EUR pro Aktie.
Auch wenn sich kurzfristig die Attraktivität bei einigen der oben erwähnten Fälle verschlechtert und das Portfoliomanagement sich für die Seitenlinie entschieden hat, ist noch nichts verloren. Die Chancen auf baldige neue Squeeze Outs sind durch die aktuellen Entwicklungen bei MAN und Diebold Nixdorf deutlich gestiegen. Gerade bei einem stark risikokontrollierten Ansatz investieren wir in erster Linie auf Basis von Fakten bzw. fixen Abfindungspreisen und nicht aufgrund von Vermutungen und Hoffnungen.
Deutlich stärker fielen die Verluste in der Substrategie „Kupon“ aus. Die starke Underperformance im Bankensektor, in dem der Dreisam Income hoch investiert ist, belastete das Portfolio sehr. Der Bankenindex hat seit dem Hoch im Januar fast 30 Prozent abgegeben, davon allein im August über 10 Prozent. Die Substrategie dagegen fiel im Jahr 2018 lediglich um ca. 2 Prozent. Der Expressmechanismus in Kombination mit einer Step-down-Funktion wirkt hier stark risikominimierend und half, größere Verluste zu vermeiden, ohne jedoch auf die Rückzahlung des Nominals sowie weitere hohe Kuponzahlungen verzichten zu müssen. Die Gewinne sind also nur aufgeschoben. Die erlittenen Verluste werden über die Zeit wieder wettgemacht, da sich der Pull-to-Par-Effekt mit kürzer werdender Restlaufzeit stärker bemerkbar macht. Zusätzlich werden beispielsweise aus dem Bankensektor jährlich Kuponzahlungen in Höhe von ca. 8 Prozent fällig.
Die Substrategie „Prämien“ konnte im August trotz fallender Aktienkurse weiterhin Gewinne erzielen. Obwohl das Volatilitätsniveau immer noch auf niedrigem Niveau verharrte, halfen die Marktbewegungen in den Aktienindizes DAX und EuroStoxx 50 Profite zu erwirtschaften. Das Chance/Risiko-Verhältnis ist weiterhin gut, um nach Beendigung des lustlosen Seitwärtsmarktes weiterhin attraktive Zusatzbeiträge für den Dreisam Income Fonds zu liefern.
Die positiven Korrelationseigenschaften der einzelnen Renditequellen im Dreisam Income sind weiterhin überzeugend, wenngleich es temporär zu unterschiedlich großen Performancebeiträgen der Substrategien kommt. Ein positiver Erwartungswert ist langfristig weiterhin gegeben, ohne Prognosen auf Aktienmarkt-, Zinsentwicklungen oder Krediterwartungen abgeben zu müssen.