Managersichten SJB Defensiv Int Z 8+: Pictet Latin American Local Currency Debt WKN A0Q17D Juni 2017

Simon Lue-Fong managt bei Pictet den Latin American Local Currency Debt Fund.

“Ein guter Mensch findet in jedem Land seine Heimat.”

aus Mexiko

Aber auch Anleihen aus dieser Region sind gefragt. Wie diese sich entwickelten, entnehmen Sie bitte dem Bericht des Managers der FondsEmpfehlung Pictet Latin American Local Currency Debt WKN A0Q17D in der Verwaltungsstrategie SJB Liquidität Int.

 

Marktbericht Der Index verbuchte im 2. Quartal auf US-Dollar-Basis ein Plus von 0,7%, das komplett die
Anleihenkurse an den lokalen Märkten beisteuerten, denn alle Währungen verloren an Wert. Eine Stütze für die lokalen Zinsmärkte waren die niedrigeren Renditen bei US-Staatsanleihen, aber der Rückgang der Öl- und anderen Rohstoffpreise belastete die Währungen. Brasilien gab 2,1% nach. Die Währung wertete 5,6% ab, was zum Teil durch den Renditerückgang ausgeglichen wurde.

Präsident Temer ist offenbar in einen Korruptionsskandal verwickelt, und sowohl Moody’s als auch S&P setzten den Ausblick für das Rating des Landes auf Negativ. Brasiliens Zentralbank senkte den Leitzins um 200 Bp auf 10,25%. Mexiko zog um 7,4% an, nachdem die Zinsen um 50 Bp auf 7% erhöht wurden. Chile verlor 0,3%, weil die Zinsen angesichts des schwachen Wachstums und der rückläufigen Inflation um 50 Bp gesenkt wurden. Kolumbien verbuchte ein Plus von 2,7%, Argentinien hingegen ein Minus von 2,4%.

Performanceanalyse

Der Fonds entwickelte sich im Quartal unterdurchschnittlich. Den grössten Belastungsfaktor der relativen Performance stellten unsere aktiven Untergewichtungen bei Währungen dar. Unsere aktiven Positionen an den lokalen Zinsmärkten waren weitgehend neutral. Die Untergewichtung des mexikanischen Peso schmälerte die Performance, denn die Währung wertete auf – teilweise aufgrund der Erwartung, dass die NAFTA-Verhandlungen positiver ausfallen könnten als zunächst gedacht, aber auch weil die Zinsen angehoben wurden.

Der Zeitpunkt unserer aktiven Positionierung beim brasilianischen Real wirkte sich insgesamt leicht negativ aus. Zu Quartalsbeginn waren wir übergewichtet, was sich als abträglich erwies. Allerdings gingen wir vor den starken Verkäufen, die durch die Korruptionsvorwürfe gegen den Präsidenten ausgelöst wurden, zu einer Untergewichtung über, die einen positiven Performancebeitrag leistete. Die
Übergewichtung des chilenischen Peso zu Quartalsbeginn lieferte einen der wenigen positiven
Performance-Beiträge.

Portfolio-Aktivität – Über- und Untergewichtungen

Zu Quartalsbeginn waren wir bei Währungen übergewichtet und an den lokalen Zinsmärkten neutral gewichtet. Anfang Mai gingen wir zu einer Untergewichtung an den Währungsmärkten über, weil der Markt unseres Erachtens zu optimistisch geworden war, denn die Industrie- und Schwellenländer vermeldeten weniger positive Daten und die geopolitischen Risiken nahmen zu.

Der schwächere Dollar und die niedrigeren Renditen an den Weltanleihenmärkten wirkten sich
ungünstig aus, weshalb wir Ende Juni eine neutralere Position einnahmen. Unsere Untergewichtung des mexikanischen Peso basierte auf der schwachen Industrieproduktion und den Wachstums- und Inflationsrisiken, wurde jedoch gegen Ende des Quartals auf neutral gesetzt.

Unsere taktische Übergewichtung des brasilianischen Real stellten wir auf eine untergewichtete Position um, weil sich die Konjunkturerholung verlangsamte, die Arbeitslosigkeit stieg und Korruptionsskandale erneut für Schlagzeilen sorgten. Ende Mai lösten wir die Übergewichtung des chilenischen Peso als Reaktion auf rückläufige Kupferpreise auf.

Marktaussichten

Zum Zeitpunkt der Erstellung des Kommentars zeigten sich die Anleger vorsichtiger, da die
Rohstoffpreise neuerlichem Abwärtsdruck – ausgehend von Öl und Kohle bis hin zu Agrarrohstoffen wie Zucker – ausgesetzt waren. Gleichzeitig gerieten die Weltaktienmärkte unter Druck, und die konjunkturelle Verbesserung in den Schwellenmärkten verlangsamte sich, weshalb unseres Erachtens Vorsicht geboten ist.

Wenngleich die Schwellenmarktexporte die stärkste Erholung seit Jahren verzeichneten, sind die Einzelhandelsumsätze insgesamt kaum gestiegen, und die  Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe in rohstoffexportierenden Ländern bleiben unter Druck. Die große Frage ist dabei noch immer, ob sich nach Jahren rückläufigen Wachstums und sinkender Exporte in den Schwellenländern nun eine Trendwende abzeichnet.

Die US-Treasury-Renditen dürften sich zwar in einer Spanne entwickeln, allerdings könnte eine neuerliche USD-Stärke Druck auf die Anlageklasse ausüben. Die Disinflation in den Schwellenmärkten dürfte sich dem Ende zuneigen, wenngleich weitere Zinssenkungen in Lateinamerika nicht auszuschließen sind. Hieraus könnten sich Anlagechancen ergeben.

Insgesamt sind die langfristigen Aussichten im Vergleich zu anderen festverzinslichen Anlageklassen nach wie vor attraktiv, weil sich hier die Möglichkeit bietet, bei tendenziell unterbewerteten lateinamerikanischen Währungen in Staatsanleihen mit Investment-Grade-Rating und einer Rendite von über 7,5% zu investieren.

Portfoliostrategie

Alles in allem sind wir mit Blick auf die Währungen der Schwellenländer und insbesondere
lateinamerikanischer Länder immer noch vorsichtig, aber inzwischen etwas konstruktiver eingestellt, wobei unsere Untergewichtungen kurzfristiger taktischer Natur und unsere Übergewichtungen eher strategisch ausgerichtet sind. Vorsichtig bleiben wir bei Ländern mit anfälligen Währungen, die stärker von der Entwicklung der Rohstoffmärkte, einem schleppenden Wachstum und politischen Risiken betroffen sind.

Der brasilianische Real ist ein Paradebeispiel. An den lokalen Zinsmärkten müssen wir bei attraktiven Anlagechancen wie z.B. in Brasilien abwägen, in welchem Masse Entwicklungen bereits eingepreist sind. Zusammen mit dem von steigenden Renditen bei US-Staatsanleihen ausgehenden Druck war der Fonds daher zum Zeitpunkt der Erstellung des Kommentars neutral positioniert.

 

Siehe auch

SJB Kurzportrait.

Die SJB FondsSkyline 1989 e.K. aus Korschenbroich bietet Anlegern drei aktiv gemanagte Vermögensverwaltungsstrategien mit offenen Investmentfonds an, die allesamt nach antizyklischen Investmentprinzipien gemanagt werden: SJB Substanz, SJB Surplus und SJB Nachhaltig. Der Ansatz der Antizyklik ist dabei so einfach wie wirkungsvoll. Der Braunbär als erfahrener Jäger dient als Vorbild und zeigt das Prinzip: Er wartet …

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