Seit einigen Wochen sind es nicht mehr nur die Aktienmärkte, die starken Schwankungen unterliegen. Die durch Geldpolitik und Wechselkurse ausgelöste Volatilität hat nun auch die Rentenmärkte erfasst.
Durch zwiespältige Wirtschaftsdaten aus den USA sind die Zinssteigerungsphantasien dort erstmal vom Tisch, was auch gleich einen Rückgang des USD zur Folge hatte.
Wie sich dieses Szenario auf die FondsEmpfehlung Nordea Danish Mortgage Bond Fund WKN A0J3XA, 358472 in den Verwaltungsstrategien SJB Liquidität Int und SJB Substanz auswirkte, darüber berichtet FondsManager Henrik Stille im Detail.
Marktkommentar
Der anhaltende Rückgang der Zinsen, der die Anleihenmärkte seit Anfang 2014 geprägt hat, endete in den letzten Apriltagen abrupt, denn die Zinsen bestimmter lang laufender Papiere stiegen plötzlich kräftig an. So kletterte die Rendite 10-jähriger dänischer Staatsanleihen im April um 19 Basispunkte (BP) auf 0,46%, während die Rendite dänischer Staatspapiere mit 25-jähriger Laufzeit um 32 BP auf nunmehr 0,89% anzog. Im Gegensatz dazu tendierten die Zinsen sehr kurz laufender dänischer Staatsanleihen im Wesentlichen unverändert, so dass sich die Zinskurve leicht versteilte. Auch die Zinsdifferenzen gegenüber deutschen Bundesanleihen veränderten sich kaum.
Die dänische Zentralbank beließ den Einlagenzinssatz im April unverändert bei -0,75%, zumal der negative Spread gegenüber der Eurozone bisher den gewünschten Effekt gehabt hat. So hat die Dänenkrone gegenüber dem EUR gerechnet von ihrem Niveau zu Beginn dieses Jahres zuletzt moderat abgewertet. Gleichzeitig scheinen im April auch die Devisenreserven ein wenig abgeschmolzen zu sein. Die Erträge dänischer Hypothekenpfandbriefe entsprachen im April denen vergleichbarer dänischer Staatspapiere. Zwischen den einzelnen dänischen Hypothekenpfandbriefsegmenten waren jedoch beträchtliche Unterschiede zu beobachten.
So entwickelten sich nicht kündbare dänische Hypothekenpfandbriefe und Capped Floater mit einem Mehrertrag von bis zu 50 BP gegenüber dänischen Staatsanleihen mit vergleichbarer Duration am besten. Die Zinsdifferenzen zwischen nicht kündbaren dänischen Hypothekenpfandbriefen und dänischen Staatsanleihen schrumpften im April um 5 bis 12 BP (dies galt vorrangig für Papiere mit 3- bis 4-jährigen Laufzeiten). Die Gründe dafür waren das lediglich moderate Neuemissionsvolumen sowie das nachlassende Kaufinteresse an Staatsanleihen. Der Kurs lang laufender Capped Floater verharrte angesichts der jüngsten Kündigungen bei einem Kurs von 105.
Die großen Verlierer waren im April kündbare dänische Hypothekenpfandbriefe, denn die Erträge dieser Papiere entsprachen denen vergleichbarer dänischer Staatsanleihen oder lagen sogar leicht darunter. Belastet wurde dieses Segment in der Phase vor dem Ablauf der Kündigungsfrist Ende April durch eine Vielzahl von Verkäufen sowie einem beträchtlichen Emissionsvolumen. Im Gegensatz zum Januar hatten die Schuldner im April lange Zeit Gelegenheit gehabt, sich mittels eines 2%-igen Kredits mit einer Laufzeit von 30 Jahren zu refinanzieren. So notierte Ende April der 2%er 2047 bei einem Kurs von etwa 98. An den letzten beiden Handelstagen im April fielen die Kurse dann jedoch deutlich.
Die Zinsen stiegen Ende April so kräftig an, dass der 2,5%er 2047 sogar unter dem Kurs von 100 gehandelt wurde. Die Aussichten auf ein hohes Angebot an Papieren mit einem 2,5%-igen Kupon hatten zur Folge, dass sich diese Anleihen
schlechter entwickelten als Papiere mit anderen Kupons. Die Kündigungen im Juli beliefen sich zuletzt auf etwas mehr als 100 Mrd. DKK und sind damit so hoch wie seit 2005 nicht mehr. Die vorzeitigen Kündigungen entfielen zu rund 30% auf die 3,5%er und 4%er, während die Kündigungen in den 3%er Papieren etwa 15% bis 20% betrugen. Dabei verzeichnete der Emittent BRFKredit wesentlich höhere vorzeitige Kündigungen als die anderen dänischen Hypothekenpfandbriefinstitute.
Der Markt geht davon aus, dass die Zahl der vorzeitigen Kündigungen in den kommenden Monaten hoch bleiben wird, da immer mehr Schuldner aus Papieren mit höheren Kupons in die 2,5%er 2047 Papiere wechseln. Deshalb dürfte das
Emissionsvolumen für die 2,5%er 2047 Papiere wohl noch eine Weile hoch bleiben. Dadurch wird vermutlich auch das kurzfristige Wertentwicklungspotenzial dieser Anleihen begrenzt sein.
Fondskommentar
Im April erzielte der Fonds eine negative Performance von -0,38%1 und entwickelte sich damit etwas schwächer als der Index für europäische Covered Bonds, der -0,24%2 verlor. Der Fonds wies allerdings gegenüber dem deutschen
Staatsanleihen-Index, der in DKK gerechnet eine Rendite von -0,53%3 erzielte, eine leicht positive Wertentwicklung auf. Die effektive Duration des Portfolios lag zum Monatsende bei 4,75 Jahren.