Es gibt Monate, die man an der Börse in Erinnerung behält. Der September 2014 wird sicherlich dazu gehören. Denn neben den bekannten Spannungen weltweit gesellten sich erste Anzeichen für das Abschwächen der europäischen Wirtschaft und erstmals Ebolafälle in Europa und den USA dazu. Diese Entwicklungen sowie die Ankündigungen von geldpolitischen Maßnahmen führten zu einem turbulenten Quartalsende.
Welche Auswirkungen dies auf die FondsEmpfehlung Invesco Balanced Risk Allocation Fund WKN A1CV2R in den Strategien SJB Liquidität Int und SJB Substanz hat, wie die Risikotöpfe des Fonds sich entwickelten und welche Änderungen der Manager vorgenommen hat, entnehmen Sie dem Bericht des Managements im Folgenden.
Markthintergrund
Der September war für alle Anlageklassen ein schwieriger Monat. Die Aktien-märkte der Industrieländer verzeichneten eine durchwachsene Entwicklung. Nur Japan und Europa konnten zulegen, während Märkte mit einem höheren Beta wie Hongkong und US amerikanische Nebenwerte deutlich an Wert einbüßten. Die Monatsbilanz der Staatsanleihenmärkte fiel ebenfalls gemischt aus.
Deutsche und japanische Anleihen verbuchten kleine nominale Zugewinne, während die Renditen in den meisten anderen großen Märkten stiegen. An den Rohstoffmärkten sorgten der stärkere US-Dollar und die schwächeren Konjunkturdaten aus China und Europa für Abwärtsdruck, so dass alle vier großen Rohstoffkomplexe den Monat im Minus schlossen.
Performanceanalyse
Im Berichtsmonat entwickelte sich die Strategie schwächer als ihr Referenzindex, da alle drei Anlageklassen einen negativen Wertbeitrag leisteten. Im Aktienbereich wurden europäische und japanische Aktien durch die Aussicht auf zusätzliche quantitative Lockerungsmaßnahmen in beiden Märkten gestützt, während die Märkte in Hongkong, Großbritannien und den USA (sowohl Large- als auch Small-Caps) schwächer in den Oktober gingen.
Die taktische Positionierung wirkte wertmindernd, da die positiven Effekte der Übergewichtung von europäischen und japanischen Aktien durch die in anderen Märkten verbuchten Verluste aufgezehrt wurden. Im Staatsanleihensegment schlossen deutsche und japanische Anleihen höher, während die Renditen in den USA, Großbritannien, Australien und Kanada zwischenzeitlich deutlich anstiegen und den Monat letztlich leicht höher schlossen. Die taktische Positionierung schwächte das Ergebnis, da die übergewichteten Positionen in US amerikanischen, australischen und kanadischen Anleihen wertmindernd wirkten.
Die Stärke des US-Dollars gegenüber allen anderen großen Währungen sorgte an den Rohstoffmärkten für kräftigen Gegenwind. Die Energierohstoffe hatten zudem mit einem höheren Angebot und Sorgen über eine nachlassende Nachfrage zu kämpfen. Edelmetalle reagierten besonders stark auf die Dollarstärke und wurden von den Sorgen über eine baldige Zinserhöhung in den USA zusätzlich belastet. Der Silberpreis gab stärker nach als der Goldpreis. Grund dafür waren Sorgen über eine schwächere Industrienachfrage infolge der Wachstumsverlangsamung in China und Europa.
Die Aussicht auf robuste Ernteerträge, steigende Vorräte und eine statische Nachfrage führten zu einer erneuten Verbilligung der Agrarrohstoffe. Die schwächere Nachfrage aus China und die höheren Kupferlieferungen aus Indonesien nach Aufhebung der Exportsperre drückten auf die Preise der Industriemetalle. Die taktischen Ergebnisse des Rohstoffengagements fielen im Berichtsmonat neutral aus.
Strategie und Ausblick
Bei ihren Anlageentscheidungen werden Investoren im kommenden Monat viele Fragen bedenken müssen. Im Oktober wird das QE3-Programm der Fed endgültig auslaufen. Die Beendigung der Vorgängerprogramme hatte zu einer erhöhten Volatilität geführt und die Kurse von Risikoanlagen belastet. Die geopolitischen Spannungen werden erneut im Vordergrund stehen, da weiterhin der Russland-Ukraine-Konflikt gärt, ISIS im Mittleren Osten vordringt und die Demonstranten in Hongkong sich den lokalen Behörden und dem gesamten politischen Apparat Chinas weiter entgegenstellen.
Schließlich gibt es trotz der ordentlichen Entwicklung der Weltwirtschaft Hinweise auf eine nachlassende Dynamik, die eine Fortsetzung des Aufwärtstrends an den Aktienmärkten verhindern könnte. Im Hinblick auf den Risikobeitrag hat sich der Schwerpunkt der taktischen Positionierung infolge der deutlich höheren Aktienmarktvolatilität und der anhaltenden Schwäche an den Rohstoffmärkten jetzt auf Staatsanleihen verlagert. Die Aktienquote wurde deutlich reduziert.
An die Stelle der zuvor übergewichteten Positionen in allen sechs Märkten sind reduzierte übergewichtete Positionen in Europa und Japan, eine neutrale Gewichtung in US amerikani-schen Standardwerten und britischen Aktien sowie untergewichtete Positionen in US amerikanischen Nebenwerten und Hongkonger Aktien getreten. Das Signal der taktischen Indikatoren für die Rohstoffmärkte ist inzwischen deutlich negativ, so dass der Fonds jetzt in allen Rohstoffkomplexen untergewichtet ist.