“Tsipras hält die Welt in Atem!”. Klingt nicht so schön wie Phantomas, es traf aber für den europäischen Teil der Erdkugel im Juni unbedingt zu. Darüber vergisst man, dass der Anteil Griechenlands an der Weltwirtschaft im 0,x%-Bereich liegt und damit ein Nebenschauplatz ist.
Wie sich die Kapitalmärkte im Berichtsmonat entwickelten und wie sich das auf seinen Fonds auswirkte, das beschreibt Scott Wolle, manager der FondsEmpfehlung Invesco Balanced Risk Allocation Fund WKN A1CV2R in den Strategie SJB Liquidität Int und SJB Substanz.
Markthintergrund
Im Berichtsmonat waren Rohstoffe die Anlageklasse mit der besten Wertentwicklung. Hauptgrund dafür war die Stärke der Agrarrohstoffe, die vom Rückgang des Angebotsüberhangs und Sorgen über ein mögliches El Niño Wetter-phänomen mit negativen Folgen für die Ernteerträge in diesem Sommer profitierten. Die Aktienmärkte der Industrieländer wurden durch die wiederaufgeflammte griechische Finanzkrise und die Baisse an den chinesischen Inlandsaktienmärkten belastet. An den wichtigsten Staatsanleihemärkten sorgten Deflationsängste sowie Anzeichen dafür, dass das Quantitative Easing (QE) Programm der Europäischen Zentralbank (EZB) Wirkung zeigt, für Kursverluste.
Performanceanalyse
Im Berichtsmonat hat sich die Strategie besser entwickelt als ihr Referenzindex. Den größten positiven Wertbeitrag leisteten die Rohstoffpositionen, die von der starken Verteuerung der Agrarrohstoffe um mehr als 12% profitierten. Die Kursgewinne waren zu einem großen Teil darauf zurückzuführen, dass sich die Hinweise auf einen Rückgang des Überangebots bei einigen wichtigen Agrarrohstoffen verdichteten. Die anderen Rohstoffkomplexe zeigten sich insgesamt schwach. Industrie- und Edelmetalle verbilligten sich um rund 5% bzw. 2%. Das strategische Aktienengagement wirkte wertmindernd, da die meisten Märkte mit Kursverlusten auf die wieder aufflammende Griechenland-Krise und einen drohenden griechischen Zahlungsausfall reagierten. Für zusätzlichen Abwärtsdruck sorgten die hohen Kursverluste an den chinesischen Inlandsaktienmärkten nach der kräftigen Rallye der letzten Monate. Einziger Lichtblick für die Strategie war das Engagement in US-amerikanischen Nebenwerten.
Dank ihrer eher binnenwirtschaftlichen Orientierung haben sich diese den negativen Faktoren, die die weltweiten Aktienmärkte derzeit belasten, besser entziehen können. Die Anleihepositionen wirkten ebenfalls wertmindernd, da Sorgen über einen Anstieg der US-Zinsen die Renditen deutlich steigen ließen. Gegen Ende des Monats wurde der Renditeanstieg durch eine höhere Nachfrage nach „sicheren Häfen“ gestoppt, da die Griechenlandkrise und die Kursverluste an den chinesischen Aktienmärkten für Verunsicherung sorgten. Trotzdem schlossen alle Märkte, in denen die Strategie investiert ist, den Monat im Minus. Die taktische Schwerpunktsetzung in allen drei Anlageklassen wirkte sich negativ auf die Wertentwicklung aus, was vor allem an den übergewichteten Positionen in allen Aktienmärkten und US-amerikanischen Staatsanleihen lag.
Strategie und Ausblick
Im dritten Quartal steht eine ganze Reihe von Ereignissen an, die von entscheidender Bedeutung für Anleger sind. Neben der Griechenland-Krise, die derzeit noch die Schlagzeilen bestimmt, gibt es weitere, aus Anlegersicht potenziell wichtigere Entwicklungen wie die weitere Richtung der Geldpolitik in den USA und die ungewöhnlichen Maßnahmen, mit denen China versucht, einen dramatischen Einbruch der Aktienmärkte zu verhindern. Der Schwerpunkt der taktischen Allokation liegt weiter auf Aktien, was zu einer anhaltenden Übergewichtung des europäischen Marktes und des US-amerikanischen Nebenwertemarktes führt, während das Engagement in den anderen Märkten etwas zurückgefahren worden ist. Bei Staatsanleihen ist der Fonds in Australien, Deutschland und Japan jetzt von einer untergewichteten zu einer neutralen Position übergegangen.
Zugleich wurden die übergewichteten Positionen in den USA und Großbritannien reduziert. In kanadischen Staatsanleihen ist der Fonds jetzt ebenfalls leicht übergewichtet. Das Rohstoffengagement des Fonds liegt weiter nahe am vorgegebenen Mindest-Zielrisikobeitrag, wobei Energierohstoffe und Industriemetalle noch stärker untergewichtet wurden. Der Fonds ist in Edelmetallen nicht mehr untergewichtet, sondern neutral positioniert.