Managersichten SJB Substanz, SJB Erhaltung, SJB Surplus: Craton Precious Metals Fund WKN 964907, A0F412 September 2014

Markus Bachmann. FondsManager. Craton Capital Precious Metal Fund.
Markus Bachmann. FondsManager. Craton Capital Precious Metal Fund.

Persönliche Gespräche mit FondsManagern gehören bei der SJB FondsSkyline 1989 e.K. zum Tagesgeschäft. Ob auf Tagungen, bei der Gesellschaft oder in den Geschäfträumen der SJB Glehn, bestimmte Informationen erhält man nur im direkten Gespräch. Markus Bachmann, FondsManager des Craton Precious Metals, hat uns in diesen stürmischen Zeiten besucht und berichtet über aktuelle Entwicklungen bei Edellmetallminen.

Der von ihm seit 2003 gemanagte Craton Precious Metals Fund gehört zu den antizyklischen FondsEmpfehlungen der SJB und ist in den Portfolios der Strategien SJB Substanz, SJB Erhaltung und SJB Surplus enthalten.

Wie Herr Bachmann den Markt einschätzt, welche Herausforderungen er sieht und was der US-Dollar und die chinesische Nachfrage damit zu tun hat, lesen Sie im Folgenden.

Durch die signifikante US-Dollar Stärke im September wurden die Finanzmärkte, die meisten Rohstoffe und inbesondere Edelmetalle gleichermaßen stark beeinflusst. Unterstützt wurde der Anstieg der US-Währung durch die Verbesserung einiger US-Wirtschaftsdaten und Zinsstraffungserwartungen von Marktteilnehmern. Doch den Ausschlag gab die Ankündigung der EZB Anfang September, quantitative Maßnahmen einleiten zu wollen, wodurch der Euro schnell sank.

Dieses Umfeld wurde als negativ für den Goldpreis wahrgenommen und er geriet im Monatsverlauf unter erheblichen Druck. Dies zeigte sich in einem Rückgang der ETF-Positionen um 1,2 Mio. Unzen und einem Anstieg der spekulativen Short-Positionen an der Comex auf ein Allzeithoch seit Beginn der Datenerfassung. Die Edelmetallunternehmen mussten im Monat deutliche Kursverluste hinnehmen, wovon sämtliche Teilsektoren – Large- wie Mid-Caps – ähnlich stark betroffen waren.

Der Silbersektor verbuchte die schwächste durchschnittliche Performance, nachdem der Silberpreis um 12% einbrach. Allerdings lag der Silbermarkt damit nicht allzu stark hinter dem Goldsektor zurück. Der Fonds büßte 20,3% ein, während der Referenzindex 19,2% abgab. Der September ist oftmals ein positiver Monat für den Goldpreis und die Goldanleger, denn in diesem Monat findet in den USA in Denver eine der größten Konferenzen für Anleger und Unternehmen am Goldmarkt statt.

Der Tenor der Veranstaltung war dieses Jahr wenig überraschend gedämpft. Jedoch stimmt der Schwerpunkt der meisten Unternehmen zuversichtlich, da sich die Managementteams in offensichtlicher Zurückhaltung üben und sich auf operative Verbesserungen und Kostensenkungen konzentrieren. Daher dürfte im Sektor die Zahl der effizienteren Unternehmen zunehmen. Diese sind eher bereit und in der Lage, Cashflows an die Aktionäre weiterzugeben. Nachdem der Goldpreis wieder auf einem niedrigeren Niveau liegt, dürfte die Bedeutung der physischen Nachfrage erneut zunehmen.

2013 haben im Zuge eines Goldpreisrückgangs die physischen Goldkäufe in Asien und insbesondere in China stark angezogen. Der chinesische Markt hat sich unseres Erachtens weiterentwickelt, sodass frühere Nachfrageindikatoren die aktuelle Lage möglicherweise nicht mehr genau abbilden. Beispielsweise sind die Goldexporte aus Hongkong nach China 2013 massiv gestiegen, bleiben jedoch derzeit trotz des niedrigeren Goldpreises relativ schwach, da sich die Goldimporte nach Shanghai und andere Regionen erhöht haben.

In Indien haben staatliche Beschränkungen des Goldimports zu einem Nachfragerückgang gegenüber 2013 geführt, wobei aber der Goldschmuggel stark zugenommen hat. Bereinigt um die außergewöhnlich starken Niveaus des ersten Halbjahres 2013 folgt die asiatische Nachfrage weiterhin einem Aufwärtstrend. Obgleich die physische Nachfragesituation weniger transparent erscheint, dürfte sie weiterhin ein wesentlicher und zunehmend bedeutender Faktor für den Goldpreis sein und künftig sogar einen Preisanstieg unterstützen.

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