Managersichten SJB Defensiv Int Z 8+, SJB Substanz Z5+, SJB Erhaltung Z6+, SJB Surplus Z7+: Craton Precious Metal Funds WKN A14S65 Juli 2015

Markus Bachmann. FondsManager. Craton Capital Precious Metal Fund.
Markus Bachmann. FondsManager. Craton Capital Precious Metal Fund.

SJB | Korschenbroich 18.08.2015 Die Turbulenzen bei Edelmetallen, und den zugehörigen Aktien sollte jeder mitbekommen haben. Dafür sorgten Printmedien, Börsensendungen im Fernsehen und Berichte und Artikel im Internet. Zum großen Teil wurde vor der Anlage in Gold gewarnt und zum Verkauf geraten. Aber haben die Banken, die hinter dieser Empfehlung stehen, auch selbst so gehandelt?

In seinem Julibericht geht Markus Bachmann, FondsManager der FondsEmpfehlung Craton Precious Metal Funds WKN A14S65 in den Verwaltungsstrategien SJB Liquidität Int, SJB Substanz, SJB Erhaltung und SJB Surplus auf diese Frage ein und gibt einen Überblick über das Marktgeschehen im Juli.

 

Im letzten Marktbericht äußerten wir die Meinung, dass der starke Rückgang der chinesischen Aktienpreise Goldkäufe im Land letztendlich beflügeln würde. Wir stehen weiterhin dazu, auch wenn der Ausverkauf zu Nachschussforderungen bei lokalen Investoren führte, die diese dann zum Teil mit eiligen Goldverkäufen beglichen. Die Aktualisierung der Goldbestände der Chinesischen Zentralbank wurde vom Markt ebenfalls negativ aufgenommen. Die letzte Bestandesmeldung stammt aus 2009, und der Anstieg um “nur” 605 auf 1’658 Tonnen hat sehr hohe Erwartungen enttäuscht. Dabei wird jedoch ignoriert, dass etliche staatliche Behörden – gemäss unseren Quellen – Gold akkumulieren, die nicht in diesen Reserven auftauchen.

Der wahre Goldbestand fällt somit wohl um einiges höher aus. Weil sich der Goldpreis jedoch bei charttechnisch wichtigen Unterstützungsmarken befand, überraschte der folgende Handelsverlauf nicht wirklich: Ein Flash-Crash am 20. Juli. Innerhalb von nur zwei Minuten wurden 57 Tonnen Papiergold bestens verkauft und drückten den Preis um US$ 60. Diese Art der Transaktion folgt einem vertrauten Muster der vergangenen drei Jahre. Die Absicht darin besteht, den Goldpreis noch stärker zu drücken und reflektiert auch den viel stärkeren Einfluss von algo-basierten Handelsprogrammen über alle Anlageklassen hinweg. Der Einfluss ist im Goldpreis aufgrund der limitierten Marktgrösse besser ersichtlich (Absage an Verschwörungstheorien). Es überrascht deshalb nicht, dass die Goldminenaktien im Monatsverlauf stark unter Druck kamen. Die Assetklasse war somit wieder einmal in den Schlagzeilen, jedoch aus falschen Gründen.

Der Fonds konnte sich den Marktturbulenzen nicht entziehen, aber etliche unserer Anlagen zeigten in den vergangenen Monaten relative Stärke. Im Juli haben Guyana Gold und ABM Resources das erste Gold gefördert, und beide Firmen werden sehr tiefe Produktionskosten aufweisen. Die meisten unserer Fondsanlagen haben für die Berichtsperiode des zweiten Quartals die Markterwartungen übertroffen, wobei wir noch mit weiteren Verbesserungen rechnen. Anleger im Sektor fokussieren sich derzeit auf die Bilanzen und mögliche Finanzierungsrisiken. Damit haben wir mit den Unternehmen im Fonds keine Sorgen, denn sie sind solide finanziert. Obwohl die Minenfirmen einem borstigen Umfeld ausgesetzt sind, waren sie in der Lage, in nur drei Jahren die gesamte Kostenbasis um etwa US$ 400 auf US$ 1’100 pro Unze zu reduzieren. Die Stabilisierung der operativen Marge wird somit die Basis für eine starke Erholung der Aktienpreise sein, sobald der Goldpreis die nunmehr vierjährige Korrekturphase abgeschlossen hat.

Zweifelsfrei polarisieren Gold und Goldaktien die Anleger derzeit mehr denn je, und die Stimmung ist so schlecht wie seit 1997 nicht mehr. Die Anlageklasse allerdings abzuschreiben wäre zu kurzsichtig. Das Risiko-Rendite-Profil ist stark asymmetrisch ausgerichtet. Das zeigt auch das inkonsistente Verhalten wichtiger Meinungsmacher. Goldman Sachs und HSBC haben kürzlich ihre äußerst negativen Einschätzungen zu Gold wiederholt. Dennoch kauften die Institute im August eine physische Goldmenge von 9.2 metrischen Tonnen an der Comex. Das war nicht auf Rechnung von Investoren, sondern bediente die eigenen “in house”-Konten.

Während Finanzmedien und etliche Marktanalysten wieder einmal das Ende für Gold ausrufen, können die Raffinerien die Nachfrage nach Goldmünzen derzeit nicht decken. Die meisten Goldaktien handeln zu Ausverkaufspreisen, obwohl sich die Unternehmen dank mehrjährigen und erfolgreichen Restrukturierungen dem tieferen Metallpreisumfeld anpassen konnten. Deren operative und finanzielle Stärke wird derzeit falsch eingeschätzt.

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