Die ägyptischen Aktienmärkte konnten sich im Handelsmonat Februar verbessern und schlossen um 3,8 Prozent fester. Mit mehrwöchiger Verspätung hat Ägypten nun endlich vom IWF die fünfte Tranche des zugesagten Darlehens in Höhe von 2 Milliarden US-Dollar erhalten – eine Bestätigung dafür, dass das Land bei der Erfüllung von Reformen immer noch auf Kurs ist. In diesem Marktumfeld verzeichnete der Bellevue Funds – BB African Opportunities (WKN A0RP3D, ISIN LU0433847240) eine Wertentwicklung von +3,0 Prozent auf Eurobasis und konnte seine Zugewinne seit Jahresbeginn auf +11,0 Prozent steigern. In dem aktuellen Marktkommentar von FondsManager Malek Bou-Diab finden Investoren einen Überblick über die wichtigsten Entwicklungen in den einzelnen afrikanischen Staaten sowie die Veränderungen im FondsPortfolio.
Marktrückblick
Mit mehrwöchiger Verspätung hat Ägypten nun endlich vom IWF die fünfte Tranche des zugesagten Darlehens in Höhe von USD 2 Mrd. erhalten – eine Bestätigung dafür, dass das Land bei der Erfüllung von Reformen immer noch auf Kurs ist. Der inländische Inflationsdruck ist nach wie vor stabil. Wie bereits seit Juli 2018 bewegte sich die Kerninflation auch im Januar weiterhin in der Spanne von 8-9% (YOY). Dieser Trend bot den Währungshütern des Landes ausreichend Spielraum, um ihren Leitzins um 100 Bp auf 16.25% zu senken. Dieser Schritt überraschte Anleger positiv und löste eine breit abgestützte Aktienrally aus, in deren Folge der EGX30 4.8% zulegte (MOM). Das EGP verteuerte sich dank der Netto-Portfoliozuflüsse gegenüber dem USD um weitere 0.6% (MOM). Das rege Interesse an ägyptischen Anleihen zeigte sich im weiteren Monatsverlauf, als Kaufgebote in Höhe von insgesamt USD 21.5 Mrd. für die angebotenen Eurobonds im Umfang von USD 4.0 Mrd. eingingen. Die Kupons für die auf USD lautenden Staatspapiere rangierten zwischen 6.2% und 8.7% bei Laufzeiten von 5 bis 30 Jahren. Die Renditen ägyptischer T-Bills und Anleihen sanken im Monatsverlauf weiter auf unter 18% nach einem Jahreshöchstwert von 20% im Dezember 2018. Die nigerianische Wahlkommission hatte die Präsidentschaftswahlen wegen logistischer Probleme um eine Woche verschoben. Aus der Wahl, die durch eine niedrige Wahlbeteiligung gekennzeichnet war, ging der amtierende Präsident Buhari mit 56% der abgegebenen Stimmen als Sieger hervor, während sein Herausforderer Atiku Abubakar 41% der Stimmen erhielt. Obwohl Buhari noch vereidigt werden muss und nicht einmal die Namen der Mitglieder des Parlaments und der Regionalregierungen bekannt sind, richten sich bereits alle Augen auf seine nächsten Schritte, um den künftigen fiskal- und geldpolitischen Kurs besser einschätzen zu können. Marktbeobachter sind sich weitestgehend einig, dass Buhari den bisherigen makroökonomischen Kurs fortsetzen wird, der für den trüben BIP-Wachstumsausblick für die grösste Volkswirtschaft Afrikas verantwortlich ist.
Der Aktienmarkt schloss 3.8% (MOM) fester dank einer Rally im Vorfeld der Wahlen, die durch ein erneutes Anlegerinteresse an den lokalen Blue Chips getrieben wurde. Die künftige Marktrichtung wird von den kurzfristigen politischen und makroökonomischen Entwicklungen abhängen. Der südafrikanische Finanzminister präsentierte eine aktualisierte Mittelfristplanung für das Land, die einen Anstieg des Haushaltsdefizits berücksichtigt und auch bei den angestrebten Entschuldungszielen von der Vorgängerversion vom Oktober 2018 abweicht. Diese Verschlechterung ist vorwiegend einem dreijährigen Hilfspaket in Höhe von ZAR 69 Mrd. (USD 4.9 Mrd.) für das marode staatliche Energieunternehmen Eskom geschuldet. Der Konzern konnte infolge einer unzureichenden Wartung seiner Produktionsstätten Lastabwürfe mit negativen Auswirkungen auf die südafrikanische Wirtschaft nicht verhindern. Die staatliche Hilfe umfasst einen Restrukturierungsplan, dessen Einzelheiten bisher noch offen sind; angesichts der Einführung neuer Steuern wird er sich jedoch voraussichtlich negativ auf den Binnenkonsum auswirken. Alles in allem ist es dem Minister jedoch gelungen, die Märkte von der Bereitschaft seiner Regierung zu überzeugen, die strukturellen Fragen der Staatsbetriebe des Landes anzugehen und gleichzeitig die Gesamtausgaben für Löhne und Gehälter unter Kontrolle zu halten.
Südafrikas Aktienmarkt stieg im Februar um 3.4%, während der ZAR 5.9% auf den USD einbüsste. Das zeigt, dass ausländische Anleger weiterhin das erhöhte Risiko fürchten, das mit Anlagen am Kap einhergeht. Der kenianische Aktienmarkt setzte seine starke Jahresperformance zunächst fort. Nach einem Plus von 7.1% im Januar verbuchte er auch für die erste Februarhälfte einen Gewinn von 6.4%. Letzterer ist ausländischen und lokalen Investoren zu verdanken, die weiterhin kenianische Blue Chips kauften. In der zweiten Monatshälfte gaben Aktien infolge einer rückläufigen Liquidität jedoch einen Teil dieses Gewinns ab und beendeten den Monat letztendlich 1.5% im Plus (MOM). Frühindikatoren lassen darauf schliessen, dass sich das durchschnittliche BIP-Wachstum der ersten drei Quartale 2018 von 6% auch im 4Q 2018 fortgesetzt hat, ungeachtet des auf 2.4% (YOY) gesunkenen Kreditwachstums im privaten Sektor nach seinem Höchststand von 5.8% im August 2018. Marokkos Börse erlebte einen weiteren lustlosen Monat und verlor angesichts fehlender Impulsgeber 1.9%. Die Regierung machte bisher keine klaren Fortschritte bei der Einführung unternehmensfreundlicher Massnahmen, die ihr Ende 2018 veröffentlichtes Haushaltsgesetz 2019 vorsieht.
Positionierung & Ausblick
Wir veräusserten unsere Positionen in südafrikanischen Verbrauchertiteln und verringerten unser Engagement in Marokko in Ermangelung fundamentaler Katalysatoren weiter. Die entsprechenden Erlöse werden wir in Titel investieren, die dem globalen Konjunkturzyklus ausgesetzt sind, sofern die positive Dynamik anhält, oder in Ägypten, wo der Lockerungszyklus voraussichtlich fortdauern wird. Ferner werden wir die von der ägyptischen Regierung angestossene neue Privatisierungswelle aufmerksam verfolgen, da sie neue Anlagechancen zu attraktiven Preisen bieten könnte.