Turbulent bewegten sich im Februar nicht nur die westlichen Kapitalmärkte, auch in Afrika gab es ordentliche Schwankungen. Die Gründe waren jedoch meist lokaler Natur.
Welche dies waren und wie sie sich im Detail auf unsere FondsEmpfehlung Bellevue Funds – BB African Opportunities WKN A0RP3D in der verwaltungsstrategie SJB Surplus Z7+ auswirkten, darüber berichtet FondsManager Bou-Diab.
Die Verschiebung der Präsidentschaftswahlen in Nigeria löste auf den lokalen Finanzmärkten einen Sturm aus, der bis Mitte des Monats anhielt. Der Naira durchbrach die Marke von 205 NGN/USD, die Rendite der 10-jährigen Staatsanleihen überstieg 17% und die Aktienmärkte gaben bis zu 6% nach.
Wegen des Drucks am Devisenmarkt setzte die Zentralbank ihre wöchentlichen Auktionen von USD aus, die normalerweise auserwählten Parteien zu Kursen innerhalb der offiziellen Handelsbandbreite verkauft werden, und verstärkte ihre Interventionen im Interbankenmarkt. Dieses Vorgehen suggerierte eine “De facto Abwertung”, die vom Aktienmarkt positiv aufgenommen wurde. Demnach schloss der Aktienmarkt den Berichtsmonat 1.8% fester. Der Naira stabilisierte sich bei 200 NGN/USD und die Renditen der 10-jährigen Staatsanleihen bildeten sich auf 16% zurück.
Dem ägyptischen Markt fehlte der Antrieb, mit dem der EGX30 Index die psychologisch wichtige 10’000-Marke hätte knacken können. Es setzten Gewinnmitnahmen ein, sodass der Aktienmarkt mit einem Verlust von 5.2% schloss. Der IWF beendete seine Artikel-IV-Konsultation mit Ägypten – die erste seit 2010 – und gelangte zu einer äußerst positiven Einschätzung der durch die Regierung eingeführten Wirtschaftsreformen.
Angesichts des unerwartet besseren Inflationsausblicks kürzte die ägyptische Zentralbank die Zinssätze um 50 Basispunkte. Zudem verstärkte sie ihren Kampf gegen den Schwarzmarkt im Devisenhandel und führte gewisse aggressive Auflagen ein. Diese dürften sich auf die Realwirtschaft auswirken, was beobachtet werden muss. Da mehr Hartwährung in den offiziellen Sektor floss, stabilisierte sich der EGP bei etwa 7.6 EGP/USD.
In Marokko scheinen die Banken-Ergebnisse von 2014 darauf hinzudeuten, dass der Branche nach der rasant angestiegenen Kreditvergabe im Privatsektor eine “weiche Landung” gelingen wird. Der Markt legte im Berichtsmonat 3.3% zu.
Auch die kenianischen Banken verzeichneten starke Ergebnisse, die das positive Makroumfeld – stärkeres Wirtschaftswachstum und anziehende Investitionen – widerspiegeln. Der Markt schloss den Berichtsmonat 6% fester. Ghana schliesslich kam mit dem IWF zu einer Einigung, die etwas enttäuschte, da sie nur einem Minimal-Kompromiss gleichkommt. Der Ghana Cedi verlor gegenüber dem USD weiter an Wert und durchbrach die Marke von GHS 3.5/USD.
Der Fonds hält derzeit einen beträchtlichen Anteil an liquiden Mitteln, da wir auf die Veröffentlichung der Ergebnisse von 2014 warten, um ein deutlicheres Bild zu haben und Eintrittspunkte bei einigen Titeln besser abschätzen zu können.
Zudem beabsichtigen wir, an neuen Börsengängen in Nordafrika zu partizipieren. Aufgrund des Anstiegs der nigerianischen Obligationenrenditen, der höhere Eigenkapitalkosten nach sich zog, und aufgrund der 2015 erwarteten Gewinneinbrüche hat sich unser Kaufverhalten in Nigeria abgeschwächt. Nach der jüngsten Marktkorrektur beobachten wir aber weiterhin verschiedene Kaufgelegenheiten. Zum aktuellen Zeitpunkt ziehen wir es jedoch vor, den Anfang einer Rallye zu verpassen, anstatt auf mögliche Entwicklungen zu setzen, die in einem solch volatilen Umfeld schwer vorhersehbar sind.