“Schnelles Laufen ist keine Garantie das Ziel zu erreichen.” Afrikanisches Sprichwort.
Entsprechend heißt es auch an den Börsen: Hin und Her macht Taschen leer. Lieber bei einem Investment bleiben, justieren und dann profitieren.
Dieser Ansicht ist auch Malek Bou-Diab, der Manager der FondsEmpfehlung Bellevue Funds – BB African Opportunities WKN A0RP3D in der Verwaltungsstrategie SJB Surplus.
Marktrückblick
Der nigerianische Aktienmarkt legte bei hohem Handelsvolumen 14.5% zu. Der erneute Optimismus dürfte auf lokale Anleger zurückzuführen sein, die nach der Einführung des NAFEX-Devisenfensters durch die Notenbank mit der massiven Rückkehr ausländischer Investoren rechnen. NAFEX erlaubt Banken einfach, die USD-Kauf-und-Verkaufsaufträge ihrer Kunden intern abzugleichen. Daten über getätigte Transaktionen und das Ausmass der Interventionen der Notenbank sind nicht verfügbar.
Nach unserer Erfahrung dauerte die Rückführung geringer Kapitalmengen aus dem Land anstatt Monate nur noch Wochen, und die Transaktion wurde bei NGN 400/USD abgewickelt verglichen mit dem Interbanken-Wechselkurs der CBN von NGN 315/USD. Der neue Wechselkurs stellt für die Portfoliobewertung keinez ufriedenstellende Alternative dar.
Ägyptens Zentralbank (CBE) hat die Zinsen um 200 Bp angehoben. Eine kontroverse Entscheidung, da die private Nachfrage wegen der hohen Inflation sinkt, aber auf staatlicher Seite Nachfragedruck herrscht. Der Aktienmarkt erholte sich rasch von dieser Überraschung zu Monatsbeginn und schloss 7.3% fester, da dieTransmissionsmechanismen geldpolitischer Entscheidungen schwach ausgeprägt sind und Banken zu den Nutzniessern zählen.
Außerdem hat Ägypten die für die Auszahlung der zweiten Kredit-Tranche erforderliche IWF-Überprüfung problemlos bestanden und sammelte an den internationalen Märkten USD3 Mrd. zu günstigen Konditionen ein. Darüber hinaus stiegen die Zuflüsse im Fixed-Income-Bereich aus dem Ausland auf USD 7.5Mrd. Überraschenderweise wertete das EGP ggü. dem USD noch nicht auf. In Kenia steigt die Spannung im Vorfeld der Wahlen.
Der Markt zeigte sich jedoch unbeeindruckt und legte 11.3% zu, vorwiegend getrieben durch den Telekomanbieter Safaricom und Bankentitel. Die derzeitige Regierung hält unbeirrt an ihrer Wirtschaftspolitik fest, obwohl die Lage weniger rosig ist, als die makroökonomischen Daten suggerieren. Diese Situation wirft seit geraumer Zeit Fragen auf.
In Südafrika hat im Spannungsfeld zwischen den politischen Ungewissheiten des Landes und den weltweit günstigen monetären Rahmenbedingungen letztere die Oberhand gewonnen, woraufhin der ZAR aufwertete und die Anleiherenditen wegen der Zuflüsse ausländischer Anleger deutlich fielen. Der Aktienmarkt bot eine verhältnismässig schwache Performance und büßte 0.5% ein, da die Quartalszahlen der Unternehmen das schwache Wirtschaftswachstum des Landes verstärkt widerspiegeln.
Positionierung und Ausblick
Wir meiden weiterhin die nigerianische Börse, da die fehlende Transparenz des neuen NAFEX-Devisenfensters unserer Meinung nach keinen adäquaten Kapitalschutz bietet. Ein Einstieg in den Markt zu diesem Zeitpunkt erscheint uns äußerst spekulativ. Mittel-bis langfristig hängen Nigerias konjunkturelle Perspektiven in Ermangelung einer konsistenten Wirtschaftspolitik und ernsthafter Reformen immer noch vom Ölpreis ab.