Das Börsenjahr 2022 wird Investoren als ein so volatiles wie unerfreuliches Handelsjahr in Erinnerung bleiben – Anleihen- und Aktienmärkte verzeichneten in seltener Einigkeit Kursverluste in beträchtlicher Höhe und machten es selbst versierten Anlegern praktisch unmöglich, positive Erträge auf Jahressicht zu generieren. Die Summe der geopolitischen und ökonomischen Belastungsfaktoren war einfach zu groß: eine rasant steigende Inflation und in Zusammenhang damit kräftige Zinserhöhungen der weltweiten Notenbanken, die durch schwache Konjunkturzahlen ausgelöste Sorge vor einer Rezession und natürlich der Angriffskrieg von Russland gegen die Ukraine. In diesem äußerst angespannten Marktumfeld verlor der DAX 12,3 Prozent seines Wertes, während der MSCI World im Gesamtjahr 2022 Kurseinbußen von 19,5 Prozent hinnehmen musste.
Vor diesem Hintergrund stellt sich die Performance der FondsStrategie SJB Substanz vergleichsweise attraktiv dar: Die stabilitätsorientierte Anlagestrategie verzeichnete im Handelsjahr 2022 eine Kursentwicklung von -11,94 Prozent und entwickelte sich damit besser als die Morningstar-Benchmark Mischfonds EUR ausgewogen – Global, die eine Performance von -13,50 Prozent in Euro generierte. Hier machten sich die vergleichsweise defensive Positionierung und der hohe Cashanteil der SJB-Strategie positiv bemerkbar.
Einen nennenswerten Beitrag zur Outperformance der SJB-Strategie Substanz gegenüber ihrer Benchmark lieferte der auf Value-Aktien fokussierte, global anlegende Long Term Investment Fund, der mit seiner Übergewichtung von Energie- und Rohstofftiteln genau die richtige Investmententscheidung für ein schwieriges Anlagejahr getroffen hatte. Mit einem Plus von +14,40 Prozent im Jahresverlauf stellt der von der schweizerischen SIA gemanagte Value-Fonds die mit Abstand erfolgreichste Einzelposition der Strategie SJB Substanz dar. Eine überdurchschnittliche Wertentwicklung unter den Aktienfonds generierte der ebenfalls im Rohstoffsektor aktive Craton Capital Global Resources, bei dem es allerdings mit einer Jahresrendite von -9,03 Prozent nicht zu einer Performance im grünen Bereich reichte. Gleiches gilt für den Craton Capital Precious Metal, denn die Krisenwährung Gold entwickelte sich trotz volatiler Märkte im Jahr 2022 nur unterdurchschnittlich. Als Folge verzeichnete der auf Edelmetallaktien und Minenwerte spezialisierte Fonds eine Wertentwicklung von -13,56 Prozent, gehörte damit aber immer noch zu den erfolgreicheren Positionen unter den in der Substanz-Strategie enthaltenen Aktienfonds.
Einen Lichtblick lieferten in 2022 einzelne asiatische Märkte, wo es in Volkswirtschaften wie Indien oder Indonesien positive Konjunkturzahlen und anziehende Börsenkurse zu vermelden gab. Der im zweiten Quartal neu in die Strategie aufgenommene, auf die asiatischen Marktführer der Zukunft fokussierte New Capital Asia Future Leaders Fund erwirtschaftete in diesem Kontext eine akzeptable Performance von -9,75 Prozent. Der andauernde Russland-Ukraine-Krieg sowie schwächere BIP-Prognosen belasteten insbesondere die europäischen Aktienmärkte, wo der marktbreite Euro Stoxx 50 im Gesamtjahr rund 11,0 Prozent seines Wertes verlor. Vergleichsweise stabil präsentierten sich vor diesem Hintergrund der in der Substanz-Strategie enthaltene RB LuxTopic Aktien Europa (-9,04 Prozent) sowie der Strategic Selection – European Value Fund, der im Jahresverlauf 6,73 Prozent seines Wertes einbüßte.
Nach einem insgesamt enttäuschenden und von nachgebenden Kursen geprägten Handelsjahr 2022 sehen wir nun Gründe für Investoren, um wieder optimistischer in die Zukunft zu schauen. Denn auch wenn die Zeit der geopolitischen Krisen keineswegs vorbei ist und weiterhin mit einer Fortsetzung der geldpolitischen Straffung durch die Notenbanken gerechnet werden muss, sind die wichtigsten Risiken mittlerweile bekannt. Viele Belastungsfaktoren wie der Ukraine-Krieg, die hohe Inflation und der starke Anstieg der Leitzinsen sind jetzt in den Kursen eingepreist, woraus sich Potenzial für positive Überraschungen ergibt. Zwar bleiben auch 2023 Rückschläge möglich, doch gemessen am Chance/Risiko-Verhältnis stellt sich die Situation weit besser als vor einem Jahr dar. In der Konsequenz wird in der SJB-Strategie Substanz die grundsätzlich vorsichtige Haltung beibehalten, zugleich aber das FondsPortfolio so positioniert, dass auch Chancen genutzt werden können und an Kurssteigerungen partizipiert wird. In das Jahr 2023 gehen wir mit einer hohen Cashquote von 26 Prozent und favorisieren vergleichsweise solide Bereiche wie Value-Aktien, HealthCare-Titel und Goldminenwerte. Um Kursschwankungen abzumildern, bilden ausgewogene Mischfonds (ODDO BHF Polaris Moderate, Flossbach von Storch Multiple Opportunities) sowie einzelne, auf dem aktuellen Renditeniveau wieder attraktive Anleihenfonds (DPAM Higher Yield) weitere wichtige Bausteine der Strategie. Insgesamt ist die FondsStrategie SJB Substanz im Jahr 2023 bestens positioniert, um von einer neuen Aufwärtsbewegung der Märkte zu profitieren, zugleich aber für Stabilität und Vermögenserhalt in volatilen Börsenphasen zu sorgen.