SJB | Korschenbroich, 25.01.2023.
Das Börsenjahr 2022 wird Investoren als ein so volatiles wie unerfreuliches Handelsjahr in Erinnerung bleiben – Anleihen- und Aktienmärkte verzeichneten in seltener Einigkeit Kursverluste in beträchtlicher Höhe und machten es selbst versierten Anlegern praktisch unmöglich, positive Erträge auf Jahressicht zu generieren. Die Summe der geopolitischen und ökonomischen Belastungsfaktoren war einfach zu groß: eine rasant steigende Inflation und in Zusammenhang damit kräftige Zinserhöhungen der weltweiten Notenbanken, die durch schwache Konjunkturzahlen ausgelöste Sorge vor einer Rezession und natürlich der Angriffskrieg von Russland gegen die Ukraine. In diesem äußerst angespannten Marktumfeld verlor der DAX im Gesamtjahr 12,35 Prozent seines Wertes, während der MSCI World Kurseinbußen von 19,46 Prozent hinnehmen musste. Noch stärker unter die Räder kamen Technologietitel, wie sich an den tiefroten Zahlen des NASDAQ 100 ablesen lässt (-32,97 Prozent).
Etwa in Höhe des Durchschnittswertes der drei genannten Indizes bewegt sich auch die Kursentwicklung der FondsStrategie SJB Nachhaltig: Die an ESG-Kriterien orientierte Anlagestrategie verzeichnete im Handelsjahr 2022 eine Performance von -20,04 Prozent und entwickelte sich damit schwächer als ihre Morningstar-Benchmark Mischfonds EUR aggressiv – Global, die eine Jahresrendite von -14,80 Prozent in Euro generierte. Hier machte sich negativ bemerkbar, dass Titel aus den Bereichen Erneuerbare Energien und Klimaschutz in die Abwärtsbewegung der Technologietitel hineingezogen wurden, während der hohe Cashanteil den Kursrücksetzer abfederte.
In einem Börsenumfeld, in dem grüne Performancezahlen eine Rarität waren, stellte der Candriam Sustainable Money Market die erfolgreichste Einzelposition der Strategie SJB Nachhaltig dar. Der nachhaltige Geldmarktfonds erzielte im Umfeld steigender Renditen an den Anleihemärkten eine positive Rendite von +0,30 Prozent. Die Aktienfonds innerhalb der Nachhaltigkeits-Strategie, die im Jahr 2022 mit einer überdurchschnittlichen Wertentwicklung aufwarteten, liegen absolut betrachtet bereits im negativen Bereich – ein gutes Beispiel ist der auf nachhaltige Lebensmittelproduktion spezialisierte DPAM Sustainable Food Trends, der eine Jahresperformance von -14,68 Prozent verzeichnete. Vergleichsweise stabil hielten sich im Gesamtjahr 2022 auch die Aktien aus den Bereichen Wasserversorgung und -aufbereitung, weshalb der L&G Clean Water ETF mit einem soliden Ergebnis von -14,35 Prozent aufwartete.
Die für die Strategie SJB Nachhaltig charakteristischen Fonds aus den Bereichen Erneuerbare Energien und Umweltschutz mussten im Handelsjahr 2022 hingegen kräftige Kurseinbußen hinnehmen, da sie in den durch die starken Zinsanhebungen ausgelösten Abwärtssog der Technologietitel gerieten. Zu den schwächeren Einzelpositionen der Nachhaltigkeits-Strategie gehörte der Pictet Global Environmental Opportunities mit einer Wertentwicklung von -20,58 Prozent, während der auf den Batterie- und Biokraftstoffsektor fokussierte DNB Renewable Energy mit einem Minus von 15,85 Prozent vergleichsweise besser abschnitt. Obwohl das Thema des ESG-konformen Umbaus der großen Städte nichts von seiner Aktualität verloren hat, büßte der Pictet Smart City 25,24 Prozent seines Wertes ein und war damit unter den schwächsten Performern der nachhaltigen SJB-FondsStrategie für 2022 zu finden.
Nach einem insgesamt enttäuschenden und von nachgebenden Kursen geprägten Handelsjahr 2022 sehen wir nun Gründe für Investoren, um wieder optimistischer in die Zukunft zu schauen. Denn auch wenn die Zeit der geopolitischen Krisen keineswegs vorbei ist und weiterhin mit einer Fortsetzung der geldpolitischen Straffung durch die Notenbanken gerechnet werden muss, sind doch die wichtigsten Risiken mittlerweile bekannt. Viele Belastungsfaktoren wie der Ukraine-Krieg, die hohe Inflation und der starke Anstieg der Leitzinsen sind bereits in den Kursen eingepreist, woraus sich Potenzial für positive Überraschungen ergibt. Zwar bleiben auch 2023 Rückschläge möglich, doch gemessen am Chance/Risiko-Verhältnis stellt sich die Situation aktuell weit besser als vor einem Jahr dar. Insbesondere darf damit gerechnet werden, dass die langfristige Aufwärtsbewegung der Aktien von Unternehmen, deren Geschäftstätigkeit einen positiven Einfluss auf Umwelt und Gesellschaft erwarten lässt, wieder an Fahrt gewinnen wird – genauso wie der Kursanstieg dezidiert nachhaltiger FondsProdukte. In der Konsequenz bleibt das Portfolio der SJB-Strategie Nachhaltig so strukturiert, dass diese Chancen genutzt werden können und an Kurssteigerungen partizipiert wird. In das Jahr 2023 gehen wir mit einer hohen Cashquote von 18 Prozent und verfügen durch die Allokation defensiver Bereiche wie Ernährung (DPAM Sustainable Food Trends) oder Wasserversorgung (L&G Clean Water) über grundsolide Portfoliobausteine. Zugleich setzen wir auf eine Neuaufnahme des Aufwärtstrends in Sektoren wie Erneuerbare Energien und Umwelttechnologie und nutzen hierzu unsere Favoriten der jüngeren Vergangenheit (PRIMA Global Challenges, DNB Renewable Energy, Pictet Global Environmental Opportunities), die auf dem jetzigen Kursniveau attraktive Bewertungen aufweisen. Durch die richtige Balance zwischen chancenreichen Aktienfonds und einer weiter hohen Geldmarktquote ist die FondsStrategie SJB Nachhaltig bestens positioniert, um von einer neuen Aufwärtsbewegung ESG-konformer Titel in 2023 zu profitieren, aber auch Nachkäufe im Falle eines Kursrücksetzers tätigen zu können.