Am 23. Oktober legt Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble sein Amt nieder. Damit ist der wichtigste Posten in einer künftigen Bundesregierung frei – sieht man von der Bundeskanzlerin einmal ab. Nicht wenige halten das Finanzministerium für das einzige Ressort innerhalb der Regierung, das in Sachfragen auch der Regierungschefin Paroli bieten könnte.
Der Posten ist begehrt und gefürchtet zugleich. Denn mit soliden Staatsfinanzen kann man Ruhm und Ehre erwerben – so wie Schäuble. Mit einem tiefen roten Loch im Haushalt oder einer neuen Euro-Krise könnte man politisch allerdings auch untergehen. Entsprechend wichtig ist das Haus seit Jahrzehnten. Die FDP-Spitze legt sich deshalb fest: Kanzleramt und Finanzministerium dürften nicht in der Hand einer Partei sein, betonten erst Parteichef Christian Lindner und später Generalsekretärin Nicola Beer in Interviews.