In wenigen Tagen muss die EZB über ihren weiteren Kurs entscheiden. Ob sie die Märkte beeinflussen kann, ist fraglich: Der Aufstieg Trumps und anderer Populisten schwächt die Macht der Notenbanker.
Es gab eine Zeit, da fand Wirtschaft vor allem in der Wirtschaft statt. Regierungen und Notenbanken hielten sich zurück, griffen allenfalls mit leichter Hand ein. Preise entstanden auf Märkten; Börsenkurse und Renditen orientierten sich an den Gewinnerwartungen für Unternehmen und an der Knappheit von Kapital.
Lange her. Mit der Finanzkrise, die 2008 mit voller Wucht ausbrach, fuhr das alte System vor die Wand. Es begann ein neues Spiel: Notenbanker und staatliche Regulierer wurden zu entscheidenden Akteuren. Mit immer neuen Maßnahmen griffen sie in die Finanzmärkte ein, beeinflussten Renditen und Kurse, versuchten sogar, die Kreditströme in die von ihnen gewünschte Richtung zu lenken. Anleger und Spekulanten starrten auf die mächtigen Zentralbanken, um herausfinden, wohin sich die Märkte als nächstes bewegen würden.