Die Aktienmärkte stehen derzeit massiv unter dem Einfluss von Wechselkursänderungen und Inflationsentwicklung. Wer die Zusammenhänge von Inflation, Devisen und Aktienmärkten kennt, kann sein Portfolio entsprechend ausrichten. Anleger freuen sich über neue Rekordstände bei US-Aktien, allerdings bleibt davon in Euro gerechnet nicht viel übrig. Während die negativen Auswirkungen des schwachen US-Dollars bereits spürbar sind, nehmen viele Anleger die niedrige Inflation bislang kaum als Herausforderung wahr. Das könnte sich allerdings bald ändern.
So wirkt der schwache US-Dollar
Die Aktienmärkte schwanken so wenig wie lange nicht mehr. Trotz der Nordkorea-Krise ist die Volatilität, also das Schwankungsmaß, zuletzt weiter gesunken. In diesem Umfeld ist die Bedeutung von Währungskursänderungen für die Wertentwicklung von Portfolios weltweit gestiegen. Ein anschauliches Beispiel dafür liefert in diesem Jahr der breite US-amerikanische Aktienindex S&P 500: In US-Dollar gerechnet konnte der Markt seit Anfang 2017 ohne allzu große Rückschläge um rund zehn Prozent zulegen. In Yen gerechnet sieht das schon weniger erfreulich aus: Der Index steht derzeit aus Sicht japanischer Anleger nicht einmal halb so stark im Plus wie in US-Dollar gerechnet. Zudem mussten Yen-Investoren deutlich größere Wertschwankungen aushalten. Zwischenzeitlich lag der Index auch im Minus. Hiesige Anleger haben derzeit noch stärker das Nachsehen: Weil der Euro gegenüber dem US-Dollar stark aufwertete, liegen sie mit ihrem Engagement bei Aktien des S&P 500 seit Jahresbeginn durchweg deutlich im Minus.
Grafik: Welchen Unterschied die Währung macht: Entwicklung des S&P 500 in Euro, US-Dollar und Yen
Quelle: Fidelity International, Datastream, 03.10.2017
Geldpolitik der Fed ist wichtiger Einflussfaktor
Für Investoren ist es wichtig, den Zusammenhang zwischen Währungsschwankungen und der Entwicklung ausländischer Aktienmärkte zu kennen und die wichtigsten Einflussfaktoren für den Kurs des US-Dollars im Blick zu halten. Dazu zählt derzeit vor allem die Geldpolitik der US-Notenbank: Die Fed ist erkennbar darum bemüht, die Zeit des billigen Geldes zu beenden und Zinsen langsam zu erhöhen. Das US-Wirtschaftswachstum scheint robust genug, um das zu verkraften. Eine solch straffe Geldpolitik stützt den Kurs des US-Dollars in der Regel, denn höhere Zinsen machen den US-Kapitalmarkt für internationale Anleger interessanter. Legen sie ihr Geld dann wieder vermehrt in den USA an, steigt die Nachfrage nach US-Dollar und damit der Preis für die Währung.
Das passiert bei steigender Inflation
Kurzfristig kann der schwache US-Dollar die Inflation in den USA anheizen, weil Importe für die US-amerikanische Wirtschaft und dortige Verbraucher teurer werden. Diese Teuerung wirkt sich dann auf das allgemeine Preisniveau aus. Beobachter argumentieren allerdings, dass traditionelle Inflationstreiber sich weniger stark auswirken als früher. Investoren sollen sich von einer nicht oder nur langsam ansteigenden Inflation allerdings nicht einlullen lassen und sich der Risiken eines möglichen neuerlichen Anstiegs der Geldentwertung bewusst sein. Dann können sie gegensteuern: Finanzwerte etwa können erfahrungsgemäß von steigender Inflation profitieren und könnten als Beimischung in einem Portfolio helfen, die negativen Auswirkungen einer ansteigenden Inflation zu verringern.
Auch niedrige Inflation kann Unternehmen herausfordern
Selbst wenn die Inflation niedrig bleibt, könnte das Konsequenzen haben: Eine niedrige Inflation macht es für Unternehmen schwerer, ihre Gewinne zu steigern und Erwartungen von Investoren zu erfüllen oder gar zu übertreffen. Eben diese positive Gewinnentwicklung war zuletzt allerdings ein wichtiger Treiber des Dividendenwachstums. Der Markt kann Unternehmen abstrafen, die die Gewinnerwartungen nicht erfüllen können. Hier ist Vorsicht angebracht.
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Von: Redaktion
Quelle: Das Investment