Das Investment: Unabhängige Vermögensverwalter über die Kosten von Mifid II

sjb_werbung_das_investment_300_200Mit welchen Mehrausgaben durch die Umstellung auf Mifid-II-Anforderungen rechnen Sie? Das fragte DAS INVESTMENT.com vier Vermögensverwalter. Hier die Antworten.

Laut einem Bericht von Citywire hat der Freiburger Vermögensverwalter Gutmann Vermögensberatung sein Unternehmen zum Jahresende 2015 aufgelöst. Die künftigen Regulierungsmaßnahmen durch Mifid II und der damit verbundene administrative Aufwand hätten das Geschäft nicht mehr rentabel gemacht, erklärte der Firmenchef Hans-Jürgen Gutmann. Sind die Kosten für die Umstellung auf die Anforderungen der neuen Finanzrichtlinie wirklich so hoch? Wir fragten bei vier Vermögensverwaltern nach.

Sascha Anspichler, geschäftsführender Gesellschafter bei der FP Asset Management in Freiburg

Wir rechnen mit einer „Mehr-Zeit“, deren Einsatz sowohl für unsere Kunden, als auch für uns langfristig von Vorteil sein wird. Daher möchten wir nicht von Mehrausgaben sprechen. Da wir in den letzten Jahren immer wieder auf Veränderungen reagieren mussten, halten wir den Mehraufwand für die Umsetzung von Mifid II für überschaubar.

Uwe Zimmer, Vorstand der Vermögensverwaltung Meridio

Wir rechnen mit keinen Mehrausgaben, sondern eher mit einer Standardisierung der Prozesse und Kostenersparnissen.

Andreas Görler, senior Wealth Manager bei Wellinvest- Pruschke & Kalm

Das ist schwer zu kalkulieren. Da sich die Prüfungsaufgaben der Wirtschaftsprüfer voraussichtlich erhöhen, entstehen dort vermutlich höhere Kosten. Für die Firma heißt es letztlich wieder mehr Datenbanken anzulegen, Tabellen zu führen und zusätzlich Telefongespräche aufzuzeichnen. Das sind eher Aufwendungen, die sich in einem erhöhten Zeitaufwand widerspiegeln.

Markus Korfmacher von Capitell Vermögens-Management

Die exakten Kosten für die Umstellung zu benennen ist nicht möglich, da dies letztlich von vielen Einzelfaktoren wie zum Beispiel der Größe oder der Komplexität der angebotenen Dienstleistungen abhängig ist. In der Regel dürfte gelten: Je komplexer, desto stärker werden die Kosten steigen.

Von: Svetlana Kerschner

Quelle: DAS INVESTMENT.

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