Die Chefs im Asset Management blicken insgesamt zwar optimistisch in die Zukunft. Doch die Digitalisierung wird als mögliche Gefahr für das Wachstum angesehen. Ihre größte Sorge ist einer aktuellen Umfrage zufolge der drohende Mangel an IT-Fachleuten und Führungskräften.
Die Führungskräfte von Vermögensverwaltungsgesellschaften weltweit rechnen mit weiterem Wachstum, zeigen sich jedoch beunruhigt angesichts der Herausforderungen, die der technologische Wandel mit sich bringt. Zwei Drittel der Chefs betrachten die Geschwindigkeit der Digitalisierung als Gefahr für ihr Wachstum.
„Von der Digitalisierung bedroht“
Doch lediglich 10 Prozent der Asset Manager will seine digitalen Kapazitäten und Fähigkeiten ausbauen. Und nur knapp jeder vierte Firmenlenker sucht aktiv eine Zusammenarbeit mit Startups aus dem Bereich Finanztechnologie (Fintechs). Zu diesen Ergebnissen kommt eine Umfrage der international tätigen Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) unter 185 Chefs von Vermögensverwaltungsgesellschaften in 45 Ländern.
„Die Vermögensverwalter rechnen zwar kurz- und mittelfristig mit mehr Wachstum. Doch sie sehen auch, dass ihr bisheriges Geschäftsmodell – wie viele andere in der Finanzindustrie – von Automatisierung und Digitalisierung bedroht sein könnte.
Die Branche beginnt gerade erst damit, sich mit dieser Problematik auseinander zu setzen und auch die Chancen darin zu suchen“, sagt Markus Hammer, Leiter des Bereichs Asset & Wealth Management bei PwC Deutschland.
Im Vergleich zu Banken und Versicherungen, die häufig schon gezielt mit digitalen Technologien experimentieren und Kooperationen mit Fintechs suchen, verhalten sich die Asset Manager der Studie zufolge noch sehr zurückhaltend.
Veränderung der Personalpolitik
Die Prioritäten der Asset Manager zeigen sich auch in den Personalprofilen, nach denen sie Ausschau halten. Als besonders wichtig eingeschätzt werden Fähigkeiten wie Problemlösungsfähigkeit (98 Prozent), Anpassungsfähigkeit (95 Prozent), Führungsqualitäten (91 Prozent) und Risikoverhalten (87 Prozent). Digitale Fähigkeiten wurden von 72 Prozent der Chefs als besonders wichtige Kompetenz genannt.
Die Schwierigkeit, qualifizierte Mitarbeiter zu finden, nennen 71 Prozent der Befragten als größte Sorge der Branche, gefolgt von der Geschwindigkeit des technologischen Wandels (66 Prozent), verändertem Kundenverhalten (64 Prozent), Vertrauensverlust (61 Prozent) und Cyber-Attacken (59 Prozent).
Regionen für künftiges Wachstum
Die höchsten Wachstumschancen außerhalb ihres Heimatmarktes sehen Asset Manager weltweit in den USA (54 Prozent), China (28 Prozent) und Deutschland (25 Prozent). Bei den Städten dürften auch künftig die klassischen Finanzzentren dominieren.
So gelten New York (23 Prozent), London (21 Prozent) und Peking (21 Prozent) auch in Zukunft als wichtigste Standorte für Vermögensverwalter.
Quelle: Das Investment