Das Investment: Starker US-Dollar hilft: 2014: Das sind die Tops & Flops unter den globalen Aktienfonds

sjb_werbung_das_investment_300_200 SJB | Korschenbroich, 19.12.2014. Gute Stimmung an der Wall Street und ein freundlicher Dollar – für einen globalen Aktienfonds ist das die halbe Miete. Zumindest dann, wenn er sich am Vergleichsindex MSCI orientiert, der seit Anfang Januar auf Euro-Basis knapp 16 Prozentpunkte zulegte. Manche Fonds schafften noch deutlich mehr.

Zwei Dinge einen den 3 Banken Value-Aktienstrategie und den Schroder Global Recovery: Beide Fonds gehören zur Kategorie der weltweit anlegenden Aktienfonds, und beide haben im bisherigen Jahresverlauf annähernd die gleiche Performance erzielt. Und zwar eine, die sich sehen lassen kann: Zum Stichtag 9. Dezember führen sie mit einem Wertzuwachs von 27,5 beziehungsweise 27,2 Prozent die Liste aller globalen Aktienfonds mit deutscher Vertriebszulassung an.

Eine Kategorie, in der die Konkurrenz seit jeher groß ist – aktuell listet die Münchner Analysegesellschaft FWW in ihrer Datenbank 529 Angebote, die ohne regionale Beschränkungen in Standardwerte oder in Unternehmen aller Größenordnungen investieren.

Doch damit enden die Gemeinsamkeiten bereits. Zwar folgen beide Fonds einem Value-Ansatz; ihre Manager kaufen also in erster Linie Aktien, die von ihren Fundamentaldaten her als unterbewertet gelten. Das Team der im österreichischen Linz ansässigen 3 Banken-Generali Investment nutzt jedoch darüber hinaus ein Sicherheitsnetz und sichert im Extremfall bis zu 100 Prozent des Portfolios gegen Kursverluste ab. „Der Kapitalschutz ist für uns eine entscheidende Komponente“, sagt 3-Banken-Generali-Manager Werner Leithenmüller im DER-FONDS-Interview. Darüber hinaus haben Finanztitel zu seinem Portfolio Zutrittsverbot – ebenfalls aus Sicherheitsgründen.

Im Schroder Global Recovery gehören dagegen mit Barclays, der Royal Bank of Scotland, AIG, Tullett Prebon und der Friends Life Group gleich fünf Finanzdienstleister zu den Top Ten. Mit knapp 21 Prozent stellt die Branche nach Gebrauchsgütern den zweitgrößten Sektor. Die Schroders-Manager Kevin Murphy, Nick Kirrage und Andrew Lyddon sehen sich als Contrarians – und bevorzugen deshalb Aktien, für die sich zum Zeitpunkt des Kaufs außer ihnen kaum jemand interessiert.

Typische Vertreter dieser Kategorie sind momentan unter anderem Aktien privater US-Bildungseinrichtungen wie Apollo, Strayer Education oder Career Education, auf die das Schroders-Trio große Stücke hält, und der russische Elektronikhändler M.Video. Und auch wenn einige der genannten Aktien in den vergangenen Monaten eher enttäuscht haben: Unter dem Strich legten Murphy, Kirrage und Lyddon mit ihrem erst im Oktober 2013 aufgelegten Fonds einen blendenden Start hin.

Ein weiterer Unterschied zwischen den beiden Spitzenreitern: Im Schroders Global Recovery spielen US-Aktien mit einem Anteil von gerade einmal 30 Prozent nur eine untergeordnete Rolle. Dagegen sind es im 3 Banken Value-Aktienstrategie knapp 58 Prozent – nachdem es zwischenzeitlich auch einmal deutlich über 60 Prozent waren. „Das hat uns 2014 natürlich geholfen – zumal wir den US-Dollar anders als in früheren Marktphasen nicht abgesichert hatten“, sagt Leithenmüller.

Mit dem Invesco Global Structured Equity und dem Carnegie Worldwide Ethical gibt es zwei weitere Fonds, die zum Stichtag 9. Dezember mehr als 27 Prozent Plus erzielt haben. Der erstgenannte ist das globale Pendant des Invesco Pan European Structured Equity, den Michael Fraikin und Thorsten Paarmann seit Jahren sehr erfolgreich nach einem quantitativen, risikoadjustierten Modell betreuen.

Der Carnegie Worldwide Ethical der dänischen Gesellschaft Carnegie Asset Management wiederum investiert ähnlich wie der Carnegie Worldwide auf Rang 11, meidet dabei aber Titel aus ethisch fragwürdigen Branchen wie der Alkohol- und Tabakproduktion oder der Waffenindustrie. Nicht enthalten ist so zum Beispiel die Aktie von British American Tobacco, die im Carnegie Worldwide mit einem Anteil von 4,4 Prozent die fünftgrößte Position stellt. In diesem bereits 1995 aufgelegten Fonds bündelt Carnegie-Manager Bo Knudsen 25 bis 30 Unternehmen, von deren Geschäftsmodell er langfristig extrem überzeugt ist, und hält sie in der Regel über viele Jahre lang im Portfolio.

Ein komplett anderes Management-Modell verfolgt Wieland Kreuder von der Schweizer Vermögensverwaltung Five-T Capital. Im AI Five Global Fund versucht er anhand eines selbstentwickelten quantitativen Modells, die „richtige Portfolioausrichtung für die jeweilige Marktphase“ zu finden – wobei er anhand der fortlaufenden Signale wöchentliche Anpassungen vornimmt. Im bisherigen Jahresverlauf mit wenig Erfolg. Mit einem Minus von 12,3 Prozent belegt der AI Five Global Fund in seiner Kategorie den letzten Platz. Schuld ist Kreuder zufolge unter anderem der hohe Portfolio-Anteil von Ölaktien: „Deren deutlicher und unerwarteter Rückgang konnte leider nicht durch Gewinne anderer Aktien ausgeglichen werden.“

Von: Egon Wachtendorf

Quelle: DAS INVESTMENT.

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