Das Investment: Unternehmen in Eigentümerhand haben Vorteile

sjb_werbung_das_investment_300_200

 SJB | Korschenbroich, 13.03.2015. Wahre Innovation und visionäres Denken gehen in Unternehmen meist von den Eigentümern aus, meint Hubert Thaler, Vorstand der Top Vermögen. Traditionelle Familienunternehmen etwa weisen eher ein stabiles Profil und Unternehmergeist auf als herkömmliche AGs – und sie sind auch an der Börse konkurrenzfähig.

Angestellte Manager sind in der Regel gute Verwalter und zielen darauf ab, das Unternehmen oder seine Produkte graduell zu verbessern. Echte Visionen haben aber meistens nur die wahren Eigentümer der Firma. Aktionäre sollten den richtigen Talenten vertrauen, um von den Früchten zu profitieren. Bei vielen börsennotierten Familienunternehmen haben die Gründer oder deren Nachfolger aus der Familie das Heft als Mehrheitsaktionäre nach wie vor fest in der Hand. Doch der Ruf vieler Familienunternehmen ist schlecht.

Der Familienpatriarch herrscht nach Gutsherrenart und beachtet die Rechte von Minderheitsaktionären kaum. Das mag früher durchaus so gewesen sein. In der Realität sind die Rechte von Minderheitsaktionären durch zahlreiche Transparenz- und Regulationsinitiativen deutlich gestärkt worden. Damit profitieren alle Aktionäre von der langfristigen Ausrichtung und dem Herzblut, welches eigentümergeführte Unternehmen meist auszeichnet.

Eines der erfreulichsten Vorzeigeunternehmen der letzten Jahre ist der im TecDAX notierte schwäbische Spezialmaschinenbauer Manz, bei dem Dieter Manz die Mehrheit hält und operativ das Unternehmen führt. Führte der Solarboom den Maschinenbauer Anfang der 2000er Jahre in neue Höhen, so musste sich Manz nach dem „Solarkrach“ neu erfinden. Dies gelang dank umsichtiger Finanzpolitik sowie dem Willen und dem technischen Können, die Maschinen und Anlagen für die Verarbeitung von Displays in der Smartphone-Industrie umzurüsten. Mittlerweile hat sich die Manz-Aktie wieder auf einem anständigen Niveau eingependelt.

Dabei sind eigentümergeführte Unternehmen an der Börse gar nicht so selten. Nach einer Studie der Stiftung Familienunternehmen aus dem Jahr 2010 sind die Hälfte aller börsennotierten Unternehmen in Deutschland Familienunternehmen (ausgenommen Finanztitel). Sie machen rund ein Drittel der Marktkapitalisierung aus.

Fuchs Petrolub, Henkel, Pirelli, Dürr sind nur einige bekannte Unternehmen, deren Namen sich auch unter den Großaktionären findet. Und viele Familienunternehmen, gerade im angelsächsischen Raum, sehen keinen Widerspruch zwischen Börsennotierung und einer inhabergeführten Ausrichtung. In Deutschland besteht hier sicher noch Nachholbedarf, ist doch die Börse für viele Familienunternehmen (noch) kein Thema.

Nun sind bei großen Familiennamen in nachfolgenden Generationen nicht zwangsläufig große Managementtalente zu finden. Grundsätzlich bietet die gemeinsame Interessenlage von Eignern und Management aber großes Potential, gerade wenn es darum geht, echte Innovationen umzusetzen. Hier die richtigen Talente zu finden, ist eine Kunst und erfordert viel Erfahrung im Bereich der Aktienanlage, wird dafür aber auch häufig reichlich entlohnt.

Von: Hubert Thaler

Quelle: DAS INVESTMENT.

Siehe auch

FondsProfessionell: FFB-Chef: “Wir bleiben Teil von Fidelity”

Fidelity sucht einen Käufer für die FIL Fondsbank (FFB), hieß es im Sommer 2023. Doch das ist Geschichte, sagt FFB-Geschäftsführer Jan Schepanek im Interview mit FONDS professionell. Im Gespräch erläutert er, wie es zu dieser Entscheidung kam – und welche Pläne er mit der Fondsplattform hat.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert