2016 legte der Goldpreis eine Achterbahnfahrt hin. 2017 geht es aufwärts – vor allem, wenn ein bestimmtes Markt-Szenario eintritt, meint Stabilitas-Chef Martin Siegel.
Nachdem der Goldpreis in der ersten Jahreshälfte um rund 25 Prozent zulegen konnte, verlor es in der zweiten Jahreshälfte den Großteil der Gewinne wieder. Zum Jahresende schloss das Edelmetall mit einem Plus von 7,6 Prozent bei einem Kurs von 1.141 US-Dollar pro Feinunze ab. Interessanterweise haben die großen Ereignisse des vergangenen Jahres, die von Analysten und Marktteilnehmern als positiv für die Goldpreisentwicklung vorhergesagt wurden, dem Edelmetall keinen Schub verliehen. Weder der Brexit, noch die Wahl von Donald Trump gaben dem Goldpreis neue Impulse; sie haben eher das Gegenteil bewirkt.
Auch das oft angeführte Argument eines starken Dollars als Grund für einen schwachen Goldpreis griff im vergangenen Jahr nicht.
ETFs als maßgeblicher Einflussfaktor für die Goldpreisentwicklung
Schlussendlich haben wir – aus welchen Gründen auch immer – im ersten Halbjahr starke Zuflüsse und im zweiten Halbjahr starke Abflüsse in den Gold-ETFs gesehen. Das war der maßgebliche Einflussfaktor für die Goldpreisentwicklung.
Beachtenswert ist allerdings die Zinswende. Der ersten Zinsanhebung im Dezember 2015 folgte die starke Goldpreis-Rallye im ersten Halbjahr 2016. Es bleibt abzuwarten, ob auch die zweite Zinsanhebung im vergangenen Dezember mit etwas Zeitverzögerung einen ähnlich starken Impuls auf den Goldpreis haben wird.
Fundamentaldaten sprechen für einen langfristigen Aufwärtstrend
Mit Blick auf das neue Jahr sprechen die Fundamentaldaten nach wie vor für einen langfristigen Aufwärtstrend beim Goldpreis. Anleger sollten weiterhin die Inflationsraten im Auge behalten. Wenn diese weiter steigen und die Zentralbanken zu weiteren Zinsanhebungen zwingen, werden Staatsanleihen extrem unter Druck geraten. In solch einem Szenario wird der Goldpreis aufgrund fehlender Anlagealternativen haussieren.
Minenwerte schnitten besser als der Goldpreis ab
Die Aktien der Minengesellschaften entwickelten sich parallel zu den physischen Metallen. Einer Rallye im ersten Halbjahr 2016 folgte eine starke Abkühlung. Nachdem die Minenaktien Ende 2015 extrem unterbewertet waren, konnten sie das im Laufe des vergangenen Jahres wieder ausgleichen und waren zur Jahresmitte erneut auf einem ordentlichen Bewertungsniveau, bevor sie in der zweiten Jahreshälfte zurückfielen.
Dennoch haben die Minenaktien eine relative Stärke zu den physischen Metallen behauptet. Insgesamt haben die Minenwerte weniger verloren als etwa der Goldpreis. Mit Blick auf die Zinswende, die Inflationsproblematik und die ordentliche Bewertung sind wir für 2017 wieder sehr positiv gestimmt.
Quelle: Das Investment