Das Investment: Stabilitas-Chef über Edelmetalle: „Langfristig ist Gold nach wie vor unterbewertet”

sjb_werbung_das_investment_300_200Der jüngste Kurseinbruch bei Gold war den Spekulationen über eine baldige Zinswende in den USA geschuldet, meint Martin Siegel. Warum der Edelmetallexperte und Geschäftsführer bei Stabilitas an eine baldige Erholung des Edelmetalls glaubt und wie er die weitere Entwicklung bei Silber, Platin und den Aktien der Minenbetreiber sieht.

Die vorsichtige Erholung bei Edelmetallen hat sich auch im Oktober fortgesetzt. Der Goldpreis konnte um 2,4 Prozent zulegen und schloss mit einem Kurs von 1.142 US-Dollar pro Feinunze ab. Im Laufe des Oktobers hat das gelbe Metall sogar seinen Höchststand vom Juni übertroffen, bevor es zum Monatsende wieder etwas an Schwung verlor.

Bodenbildung bei Gold

Es ist durchaus möglich, dass die anhaltenden Spekulationen um die US-Zinsanhebung und die jüngste Andeutung der Fed diese schon im Dezember durchzuführen, eine psychologische Wirkung auf die Märkte hatten und zu dem Kursrückgang Ende Oktober führten. Langfristig ist Gold nach wie vor unterbewertet. Nach den Tiefstständen im Juli und August sehen wir aktuell eine Art Bodenbildung, wobei der endgültige Ausbruch nach oben noch auf sich warten lässt.

Die physische Nachfrage bei Silber war im September besonders stark

Der kleine Bruder Silber legte sogar um 7 Prozent zu und zeigte seinen gewohnten Hebel auf Gold. Die physische Nachfrage bei Silber war im September besonders stark. Grund dafür sei eine Aussage des amerikanischen Trendforschers und Finanzanalysten Martin Armstrong, der für Ende Oktober das Platzen einer Blase an den Rentenmärkten vorausgesagt hatte. Dies hat in den USA zu einem Ansturm auf den physischen Silbermarkt geführt. Obwohl sich Armstrongs These bislang nicht bewahrheitete, war der physische Markt in Nordamerika kurzzeitig leergekauft und nahm viel Silber aus Europa auf. Mittlerweile ist der Markt jedoch wieder gut versorgt.

Platinaktien enttäuschen

Der Platinpreis hat sich nach dem Ausverkauf aufgrund des VW-Abgasskandals wieder gefangen. Das Industriemetall hat im Oktober 8,5 Prozent zugelegt und wieder das Kursniveau von vor dem Skandal erreicht. Die Platinaktien enttäuschen jedoch weiterhin. Die schwachen Quartalsergebnisse drücken auf den Kurs und bieten kaum Hoffnung auf eine schnelle Erholung.

Palladium gewann 3,5 Prozent, scheiterte jedoch zum Monatsende am Widerstand kurz vor der Marke von 700 USD pro Feinunze.

Aktien der Minengesellschaften legten zu

Die Aktien der Minengesellschaften profitierten von der allgemeinen Erholung und konnten sogar teilweise mehr zulegen als ihre physischen Pendants. Die Goldpreiserholung wurde von starken Anstiegen im Minensektor begleitet, bevor zum Monatsende jedoch ein deutlicher Rückschlag zu verzeichnen war. Insgesamt blieben die Minenaktien aber klar im Plus. Von einem deutlichen Hausse-Signal können wir aber noch nicht sprechen. Dafür waren die Verluste zum Monatsende doch etwas ernüchternd.

Seitwärtsbewegung bei Basismetallen

Die Basismetalle bewegten sich weiterhin stabil seitwärts – jedoch unverändert auf tiefem Niveau. Nickel (+4 Prozent), Blei (+3,8 Prozent) und Zink (+2,3 Prozent) verbuchten sogar Gewinne. Aluminium (-5,7 Prozent) und Kupfer (-0,7 Prozent) landeten leicht im Minus. Der Markt benötigt dringend neue Impulse aus der Industrie, um eine nachhaltige Erholung starten zu können.

Von: Martin Siegel

Quelle: DAS INVESTMENT.

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