Das Investment: Schlechte Sparkassen-Fonds? Was die VV-Fonds der Deka über die Qualität der Fondsgesellschaft verraten

sjb_werbung_das_investment_300_200 SJB | Korschenbroich, 01.10.2014. „Viele Deka-Fonds sind schlecht“ titelte die FAZ am 7. September 2014 in Ihrer Sonntagsausgabe. Überwiegend durchschnittliche Leistungen mit Milliardenbeständen, ist der Tenor des Artikels. Ein Grund mehr, sich diesem Thema aus einer etwas anderen Perspektive zu nähern.

Betrachtet man die Absatzkanäle für Investmentfonds dominieren mit zirka 70 Prozent die Banken und Sparkassen den Markt. Der priorisierte Verkauf von Produkten der Fondsgesellschaften Deka, DWS und Union über die Sparkassen, Deutsche Bank und Volks- und Raiffeisenbanken ist ein über die Jahre perfektioniertes Vertriebskonzept, um kontinuierlich Neugelder in die Fondspalette zu spülen.

Als bestes Beispiel dienen hier die offenen Immobilienfonds der genannten Fondsgesellschaften, die ungeachtet des kompletten Zusammenbruchs dieser Produktkategorie, nach wie vor mit der nötigen Liquidität versorgt werden.

Die Kunden kaufen die Vergangenheit

Daneben bieten die besagten Fondsgesellschaften eine so umfassende Fondspalette, dass Investment-relevante Themen jeglicher Art vollständig abgedeckt sind. Damit fällt es nicht schwer, aus dem gut bestückten Bauchladen immer jene „Top-Produkte“ dem Kunden feilzubieten, die Trendthemen und gut performende Anlageklassen der jüngsten Vergangenheit über Ihren Investmentprozess abdecken.

Die Kunden kaufen die Vergangenheit und müssen damit leben, zumindest in naher Zukunft mit ihren fokussierten Produkten nicht zu den Gewinnern zu zählen. Mit der Zeit führt dieser prozyklisch orientierte Vertriebsansatz logischerweise über die gesamte Fondspalette einer Gesellschaft zum Mittelmaß. Denn es wird mit zunehmender Anzahl an Produkten, abhängig von unterschiedlichen Entwicklungen einzelner Anlageklassen und Themen, immer Fonds mit Out- beziehungsweise Underperformance geben müssen.

Allein aus diesem Betrachtungswinkel ist es falsch, ein Urteil über die Qualität des Asset Managements der großen Fondsgesellschaften zu fällen (siehe auch Morningstar-Analyse: Deka ist die schlechteste deutsche Gesellschaft bei großen Fonds). Vielmehr muss man es danach ausrichten, wie sich die Kombination unterschiedlicher Investmentansätze einer Gesellschaft im Marktvergleich schlägt.

Fondsbranche braucht Köpfe, die ihrer Überzeugung folgen

Für einen derartigen Vergleich eignen sich vermögensverwaltend gemanagte Fonds (VV-Fonds), die unterschiedliche Anlageklassen und Themen in sich vereinen und damit einen Gesamteindruck der Einzelexpertisen des Asset Managers widerspiegeln. Berücksichtigt man mittels des MMD-Rankings die Ertrags- und Risikokomponenten jener Produkte, für die die Deka als Asset Manager verantwortlich ist, ergibt sich bei einer Betrachtung über fünf Jahre ebenfalls ein nur durchschnittliches Bild.

Letztendlich kann der Rat daher nur lauten, sein Vermögen nicht nur über mehrere Anlageklassen und Themenbereiche zu streuen, sondern dafür auch unterschiedliche Asset Manager in die Verantwortung zu nehmen. Egal ob Edouard Carmignac, Luca Pesarini, Klaus Kaldemorgen oder Bert Flossbach – die Fondsbranche braucht Köpfe, die ihrer Überzeugung folgen.

Der Anleger allerdings braucht Sicherheit, dass die Fonds von heute auch noch morgen die richtige Wahl in seinem Depot sind. Inzwischen haben auch große Banken und Sparkassen den Vorteil dieser Philosophie erkannt und bringen Produkte mit einer breiten Streuung über Assets, Köpfe und Stile auf den Markt, die unterschiedliche externe Asset Manager vereint.

Neben der Commerzbank und der Deutschen Bank, hat unter anderem auch die Deka mit dem „Deka-PB Multimanager ausgewogen“ ein solches Produkt lanciert, das widerspiegelt, was wir spätestens seit der letzten Fußballweltmeisterschaft wissen: „Nicht der Star, sondern die Mannschaft ist der Sieger!“

Weiterhin viel Erfolg bei Ihren Anlageentscheidungen wünscht Ihnen

Ihr Klaus-Dieter Erdmann

Über den Autor:
Klaus-Dieter Erdmann ist Gründer und Geschäftsführer der MMD Multi Manager GmbH in Arnsberg. Das Unternehmen hat sich auf die Analyse vermögensverwaltender Fonds spezialisiert und wertet mit Hilfe einer hauseigenen Datenbank kontinuierlich mehr als 1.500 Angebote dieser Produktkategorie aus. Für DER FONDS berichtet Erdmann künftig alle zwei Wochen über neue Trends in der Vermögensverwalterfonds-Szene.

Von: Klaus Dieter Erdmann

Quelle: DAS INVESTMENT.

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