Das Investment: Alles aus Russland kaufen – Türkei meiden!

sjb_werbung_das_investment_300_200Fast alle lieben Russland und wollen die Finger von der Türkei lassen. Das fasst in etwa die Anlegerstimmung gegenüber den aufstrebenden Volkswirtschaften in Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA) zusammen.

Bei den Top-Anlageempfehlungen der Finanzmanager für das kommende Jahr stehen jene Märkte im Mittelpunkt, an denen sich das politische Klima verbessert und die Vermögenswerte weniger anfällig sind gegenüber externen Schocks, die sich aus höheren Fremdkapitalkosten in den Vereinigten Staaten oder politischen Vorhaben des designierten US-Präsidenten Donald Trump ergeben könnten.

Innerhalb politisch stabiler Märkte schauen die Investoren nach günstigen Bewertungen und nach der Fähigkeit, von einer Rally bei den Rohstoffpreisen zu profitieren.

Währungen
Der Großbank UBS zufolge wird der russische Rubel im Laufe der nächsten zwölf Monate die besten Carry-Trade-Gelegenheiten in der EMEA-Region liefern, mit einem potenziellen Ertrag von 26 Prozent. Relativ hohe Zinsen und die sich erholenden Ölpreise werden die Aufwertung der Landeswährung ankurbeln, erwartet die Bank aus Zürich.
JP Morgan Chase erwartet, dass die tschechische Krone sich gegenüber globalen Risiken als widerstandsfähig erweisen wird und eine bessere Entwicklung aufweisen wird als vergleichbare Währungen aufgrund einer starken Zahlungsbilanz.
Morgan Stanley setzt auf eine Erholung der osteuropäischen Währungen, insbesondere des polnischen Zloty, sofern sich die politischen Risiken in Europa nicht vertiefen.
Die meisten Analysten warnen vor dem Kauf türkischer Vermögenswerte. Marktstratege James Lord von Morgan Stanley hält an seiner pessimistischen Sichtweise in Bezug auf die Lira fest, auch wenn sie günstig erscheint. Der mangelnde Fokus auf das Produktivitätswachstum bei steigenden Löhnen wird seiner Einschätzung nach der Wettbewerbsfähigkeit der Währung schaden.

Aktien

NN Investment Partners betrachtet den russischen Aktienmarkt als einen „offensichtlichen Kandidaten“. Höhere Ölpreise, ein stärkerer Rubel und der nachlassende Preisauftrieb sollten die Notenbank des Landes ermutigen, die Geldpolitik zu lockern, sagte Portfoliomanager Nathan Griffiths.
Griffiths rechnet auch damit, dass der FTSE/JSE All Share Index in Johannesburg eine Rally erfährt, begünstigt durch Einschränkungen der Macht von Präsident Jacob Zuma Aviva Investors betrachtet kleinkapitalisierte Unternehmen in Schwellenländern als attraktiv, insbesondere im Einzelhandel, Gesundheitssektor und Industriebereich.
Nach Aussage von Ian Pizer, Leiter Investmentstrategie und Co-Fondsmanager bei Aviva, gibt die hohe Anteil inländischer Eigner diesen Unternehmen einen Puffer.
Capital Economics zufolge verbessern Banken in Mittel- und Osteuropa, dem Nahen Osten und Afrika ihre Finanzkennzahlen, auch wenn die Kreditinstitute in Russland und der Türkei weiter im Tal der Tränen stecken
Anleihen

Die Deutsche Bank erwartet, dass eine zunehmend stabile Innenpolitik den Anleihen aus Russland und Südafrika zugutekommen wird. Russland sollte von besseren Beziehungen zu den USA profitieren, während Südafrika wahrscheinlich eine Herabstufung der Bonitätsnote vermeiden wird, erklärte die größte Bank aus Deutschland.
Global Evolution Fonds aus Dänemark bevorzugt lokale Anleihen aus Ägypten, nachdem die Renditen um fast 20 Prozent gestiegen sind und sich der Wert der Währung nach der Freigabe halbiert hat.
Auch Nigeria wird von Global Evolution all jenen Anlegern empfohlen, die dem Land einen „Vertrauensvorschuss“ geben, da sich die politische Stabilität im kommenden Jahr bessern dürfte und die Regierung einen zweiten Versuch unternehmen wird, die Landeswährung frei handelbar zu machen.
Der friedliche Machtwechsel in Ghana nach den Präsidentschaftswahlen 2016 sowie die steigende Ölproduktion machen Schuldpapiere in Lokalwährung und Eurobonds attraktiv, sagte Portfoliomanager Stephen Bailey-Smith von Global Evolution.
Neuberger Berman Europe hält in Fremdwährung denominierte Anleihen aus der Türkei für günstig, da die politischen Risiken voll eingepreist seien.

Quelle: Das Investment

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