Das Investment: Rohstofffonds: Die besten Aktienfondsmanager für die Schätze der Erde

sjb_werbung_das_investment_300_200  SJB | Korschenbroich, 18.05.2012. Ob als Bau- und Treibstoff für die größte Wachstumsstory des Jahrhunderts oder als Geldersatz und Schutz vor Inflation: Rohstoffe sind ein Megatrend. DAS INVESTMENT zeigt die besten Aktienfondsmanager für das Geschäft mit dem Material.

Ihr Aufenthaltsort ist streng geheim. 640.000 Tonnen Weizen, Hafer und Roggen, 70.000 Tonnen Reis, 45.000 Tonnen Trockenerbsen und Linsen sowie 6.000 Tonnen Kondensmilch sind deutschlandweit auf rund 150 Lager verteilt.

Die Notfallreserve der Bundesrepublik. Man will auf der sicheren Seite sein, bei Naturkatastrophen, terroristischen Anschlägen oder technischen Störfällen. Für 10 bis 14 Tage dürfte das reichen.

Schatz oder Schein?

Sicherheit suchen derzeit auch viele Anleger. Hohe Staatsschulden und die massive Geldschwemme der Notenbanken schüren die Angst vor Inflation und – im schlimmsten Fall – dem Zusammenbruch ganzer Staaten, nicht zuletzt der Europäischen Union.

Schutz versprechen Sachwerte, wozu auch Rohstoffe zählen: neben jenen zum Essen vor allem Bau- und Treibstoffe für den Aufstieg der Schwellenländer, wie Kohle, Kupfer, Öl und natürlich Gold als ultimative Währung.

Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten zu investieren: direkt oder indirekt. Anlageberater kleiner und großer Vermögen bevorzugen derzeit vor allem den geraden Weg zur Sicherheit und kaufen für ihre Kunden entweder Goldbarren und Münzen oder die physisch hinterlegten Exchange Traded Commodities (ETCs), mit denen neben Gold auch in Agrarrohstoffe wie Weizen und Mais sowie in Basismetalle wie Kupfer, Zinn oder Nickel investiert werden kann.

Bei massiver Inflation sollten die Schätze allerdings lieber unter dem Kopfkissen gelagert werden. Im Ernstfall drohen Strafbesteuerung und Enteignung. Es dürfte dann schwierig werden, an die Tresore heranzukommen.

Der indirekte Weg führt vor allem über Rohstoffaktien und entsprechende Investmentfonds. Anteile an Unternehmen, die bohren, buddeln und ernten, sind ebenfalls Sachwerte. Vorteil gegenüber direkten Investments: Erstklassige Firmen mit stabilen Cashflows und soliden Bilanzen liefern neben dem Schutz vor Inflation meist auch einen laufenden Ertrag, die Dividende, aus der man seinen Lebensunterhalt bestreiten kann.

Aktien hebeln die steigenden Rohstoffpreise zudem im besten Fall noch: Steigt der Preis des geförderten Rohstoffs, klettert der Kurs der Aktie deutlich   schneller in die Höhe. Die Firmen können ihre Ausbeute teurer verkaufen, die Gewinne steigen – vorausgesetzt, die Kosten der Förderung steigen nicht im selben Tempo. Explodieren gleichzeitig die Energiekosten, steigen die Löhne, müssen neue Minen erschlossen werden, gibt es ein Grubenunglück oder neue Umweltauflagen, ist der Hebel schnell wieder weg.

Einzelinvestments sind darum nur etwas für Experten und nicht ohne Risiko. Eine sicherere Variante sind Aktienfonds. Bei der Auswahl sollte man vor allem auf das geologische Wissen und die langjährige Erfahrung der Manager achten. „Sie müssen sich die Minen ansehen, mit den Geologen vor Ort sprechen und die Aussagen auch beurteilen können“, sagt Hermann-Josef Hall, Vorstand von Sauren Fonds-Research.

Welche Manager Rohstoffe können

Nach kompetenten Köpfen der Branche befragt, nennt er Evy Hambro, den Manager des BGF World Mining von Blackrock. Der studierte Geologe ist der Sohn von Peter Hambro, Chef der Minenfirma Petropavlovsk (ehemals Peter Hambro Mining). „Da wurde schon zu Hause am Mittagstisch über Minen gesprochen“, sagt Hall.

Unterstützung bekommt Hambro von einem 16-köpfigen Team, mehr als die Hälfte davon sind wie er Geologen oder Geophysiker. Rund 500 Firmen besucht das Blackrock-Team im Jahr. Einziger   Wermutstropfen ist laut Hall das hohe Fondsvolumen von aktuell 10,8 Milliarden Euro. „Bisher hat Hambro das relativ gut gemeistert.“

Auch Natalia Wolfstetter, Leiterin der Fondsanalyse bei Morningstar Deutschland, sieht hier kein Problem: „Aufgrund der langfristigen Orientierung des Managers und des Schwerpunkts auf große, liquide Unternehmen dürfte das keine Nachteile für die Performance haben.“

Hambro investiert ausschließlich in Aktien von Unternehmen, die Basis- und Edelmetalle fördern – Eisenerz für Infrastrukturprojekte, Kupfer für Kraftfahrzeuge oder Gold für Inflationsängste. Hambro: „Wir suchen Firmen mit niedrigen Kosten. Sie sollten zudem schon heute Rohstoffe fördern und Cash generieren.“

Fast die Hälfte des Portfolios besteht aus Gesellschaften, die oft über 20 Minen mit unterschiedlichen Rohstoffen betreiben, etwa die drei Schwergewichte Rio Tinto, BHP Billiton und Vale. „Es gibt in diesem Segment nur wenige sortenreine Produkte, und davon ist der Blackrock- Fonds absolute Spitzenklasse“, sagt   Bernhard Spittaler, Manager des Rohstoff- Dachfonds Schoellerbank Global Resources (WKN: A0Y J6A).

Warner ist defensiver als Hambro

Etwas weniger Volumen (930 Millionen Euro), aber laut Sauren-Vorstand Hall ein ebenso gutes und langfristig erfahrenes Team hat der First State Global Resources. Managerin Joanne Warner ist Chemikerin und wird von einem achtköpfigen Team unterstützt. Minenbesuche sind auch für sie ein wichtiger Teil des Investment-Prozesses. Rund 80 Visiten unter Tage macht das Team pro Jahr.

Hambro und Warner fahren eine ähnliche Strategie. Über mehrere Rohstoffe streuende Minenwerte wie BHP Billiton, Rio Tinto und Vale sind auch bei Warner wichtiger Bestandteil des Portfolios.

Allerdings ist der First State Global Resources nicht ganz so sortenrein. Neben Minenwerten darf die Fondsmanagerin auch Energiefirmen ins Portfolio nehmen, sie ist also etwas breiter aufgestellt als Hambro. „Beide Fonds haben ein hohes Beta zum Markt. Durch die Ölwerte ist der First-State-Fonds jedoch etwas defensiver“, sagt Christoph Schäfer, Manager des Dachfonds LBBW Rohstoffe & Ressourcen (WKN: 532 648). In Zahlen: Über fünf Jahre hat Hambro ein Beta von 1,42, Warner von 1,29. Grundsätzlich zeigt ein Beta-Faktor über 1 an, dass der Fondspreis stärker schwankt als der Gesamtmarkt.

In steigenden Märkten hat Hambro darum die Nase vorn, fallen die Kurse, geht Konkurrentin Warner in Führung. Konkret: Steigt der Markt um 10 Prozent, legt der Blackrock-Fonds um 14,2 Prozent zu, das First-State-Produkt nur um  12,9 Prozent. Fällt der Markt hingegen, drehen sich die Vorzeichen um. Warner macht dann weniger Verlust.

Das größte Risiko für alle Rohstofffonds: China. Wächst die Wirtschaft schwächer als erwartet, fallen die Rohstoffpreise und damit die Gewinnmargen der Firmen. Spittaler: „Viele Unternehmen können ihre Kapazitäten zwar herunterfahren, es hat aber auf jeden Fall psychologische Auswirkungen auf die Aktienkurse.“

LBBW-Manager Schäfer hält das allerdings für unwahrscheinlich: „Die China-Angst ist übertrieben. Das Land hat fiskal- und geldpolitisch alle Möglichkeiten. Wenn China die Geldpolitik lockert, und das wird passieren, gibt es an den Rohstoffmärkten einen ordentlichen Schwung nach oben“.

Die Fonds von Blackrock und First State sind in diesem Fall zu behäbig, um Schritt zu halten. „Dann ist es vor allem sinnvoll, sich in denjenigen Rohstofffirmen zu engagieren, die deutliches Aufwärtspotenzial haben“, erklärt Jan Richter, Senior-Analyst von Fondsconsult Research aus München. In der Regel seien dies Firmen aus der zweiten und dritten Reihe, kleinere Produzenten und Explorer, Firmen, die nach Vorkommen suchen und sie erschließen.

„Ein attraktiver Fonds, der in diesem Segment agiert, ist der Earth Exploration Fund UI“, so Richter. Im Vergleich zum Blackrock-Fonds ist das Beta über fünf Jahre dennoch kaum höher: 1,46. Das Portfolio ist dafür mit 40 Titeln deutlich konzentrierter (Hambro: 72). Und große Minenwerte sucht man vergebens. Der Anteilspreis schwankt darum stärker als bei Hambro (Volatilität: 27,9 zu 25,4). Fondsmanager Joachim Berlenbach startete seine Karriere 1997 als Goldanalyst bei der Standard Bank of South Africa. Evy Hambro wählte ihn 2002 zum weltbesten Goldanalysten.

Kollegen unter sich

Man kennt sich. „Joanne Warner habe ich im Februar in Kapstadt gesehen. Da haben wir unter anderem den Mangel an guten Rohstoffanalysten diskutiert. Spaßeshalber habe ich ihr angeboten, dass unser Team bei ihr anheuert“, erzählt Berlenbach.

Nach seinem Ausstieg bei der von ihm mitgegründeten Investmentboutique Craton Capital startete er 2006 die Earth Resource Investment Group. Berlenbach: „Ich suche nach Minen, deren Lagerstättenpotenzial noch nicht eingepreist ist.“ Und: „Wir investieren in keine Mine, die wir nicht selbst analysiert haben.“

Dachfondsmanager Spittaler: „Er ist einer der wenigen, die das Potenzial von Lagerstätten gut einschätzen können.“ Sein Portfolio veröffentlicht Berlenbach allerdings „generell nicht“. Ein paar Aktien, die er hoch gewichtet hat, nennt er trotzdem: Im Kupferbereich etwa hat er Capstone Mining gekauft, Produzent und Explorer in Kanada und Mexiko, außerdem Discovery Metals („Ein sehr interessanter Developer mit Explorationspotenzial in Botswana“). Im Goldbereich setzt Berlenbach auf Galway Resources: „Die jüngsten Bohrresultate sprechen für sich.“ Im Ölsektor gefällt ihm Africa Oil. „Eine Erfolgsgeschichte.“

Sündhaft wenig gestreut

Auch Ex-Kollege Markus Bachmann von Craton Capital spielt bewusst die zweite Reihe (Beta 1,2, Vola: 31,7). Sein Lieblingssektor derzeit: Gold. „Die Firmen sind noch nie so günstig gewesen wie jetzt“, so der Manager des Craton Global Resources Fund. 35 Prozent des Portfolios machen sie aus. „Er ist auf Sektorenebene noch breiter aufgestellt als Berlenbach, dabei aber sündhaft wenig gestreut, nur über 20 bis 30 Werte, und die zehn größten Positionen machen mehr als die Hälfte des Portfolios aus“, so LBBW-Manager Schäfer.

Von: Astrid Lipsky

Quelle: DAS INVESTMENT.

 

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