Maarten-Jan Bakkum, Senior Stratege Emerging Markets bei NN Investment Partners: 2015 galt China als größtes Risiko für die Weltwirtschaft, zwei Jahre später hat sich das komplett gewandelt. China ist es gelungen, seine Wirtschaft auf Wachstumskurs zu halten und gleichzeitig volkswirtschaftliche Ungleichgewichte abzubauen. Vor allem das starke Konsumwachstum über E-Commerce hat China 2017 zu einem der sich am besten entwickelnden Schwellenländer gemacht. Im Mittelpunkt der chinesischen Wirtschaftspolitik stehen Schuldenabbau und Reformen, die die Produktivität steigern. Infolgedessen sind die Risikoaufschläge auf chinesische Anlagen deutlich gefallen.
Die Entscheidungsträger in China haben die Kontrolle wiedererlangt, die ihnen 2015 zu entgleiten schien. Damals führte die Kombination aus rückläufigem Wachstum und einem rapide steigenden Schuldenstand zu einer alarmierenden Kapitalflucht. In den letzten Monaten des Jahres 2015 verschärfte China dann seine Kapitalkontrollen und startete ein ehrgeiziges Reformprogramm für Staatsunternehmen. Dadurch wurde es schwieriger für Unternehmen und Einzelpersonen, Kapital ins Ausland zu verlagern, während gleichzeitig aber auch die Ursachen der Kapitalflucht ernsthaft angegangen wurden. Bereits nach wenigen Quartalen zeichnete sich eine Verbesserung der Stimmungslage ab. Insbesondere zahlten sich Chinas Bemühungen um einen Abbau der Überkapazitäten und der rapiden Verschuldung seiner defizitären Staatsunternehmen aus. So verbesserte sich die Profitabilität des staatlichen Sektors und damit der Umfang der Neuverschuldung. Die Kapitalabflüsse gingen deutlich zurück, der Druck auf die Währung flaute ab und die Zuversicht erholte sich.
Zugleich sorgten die Entspannung am Immobilienmarkt und das kräftige Weltwirtschaftswachstum dafür, dass sich die Wachstumsdynamik in China nicht zu sehr verlangsamt hat. Die Angst am Markt, Chinas Wachstumsrate könne binnen weniger Jahre von 7 auf 4 Prozent fallen, erwies sich als unbegründet. Ökonomen und Investoren sind mittlerweile überwiegend davon überzeugt, dass China auch in den kommenden Jahren ein Wachstum von über 6 Prozent erreichen wird. Der Konsum über E-Commerce-Kanäle hat sich zum wichtigsten Wachstumstreiber entwickelt. Faktoren wie das anhaltend starke Wachstum der verfügbaren Einkommen, die zunehmende Urbanisierung und die abnehmenden Einkommensunterschiede seit der Krise 2008 haben dazu geführt, dass der Anteil des Konsums an der Wirtschaftsleistung gegenüber der Investitionstätigkeit steigt. Dieser Anteil liegt mittlerweile bei über 50 Prozent. Damit ist der Konsum der wichtigste Antriebsfaktor für die Investitionstätigkeit – eine Rolle, die in früheren Jahrzehnten dem Exportsektor zukam. Die chinesische Regierung tut alles, um das Konsumwachstum weiter anzukurbeln, vor allem über E-Commerce. So wurde die Regulierung gelockert und Investitionen in die Infrastruktur vorgenommen, um vor allem den Warentransport zwischen und in den Städten zu verbessern.
Im Ergebnis hat sich Chinas Konsumwachstum zu einem der spannendsten Investmentthemen entwickelt. Das zeigt sich insbesondere an der überragenden Wertentwicklung der bekannten Internet- und E-Commerce-Aktien. Die Wachstumsaussichten dieses Sektors sind zweifelsohne positiv und möglicherweise noch nicht vollständig eingepreist. Auch für die übrigen Schwellenländer ist dieser Trend äußerst relevant. In der Vergangenheit profitierten die Rohstofferzeugerländer vom Bauboom in China, jetzt sind es vor allem Elektronik- und Verbrauchsgüterhersteller in Asien, die Chinas Konsumboom für sich nutzen können.
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