Invesco | Frankfurt, 27.03.2017.
Frankfurt, 27. März 2017 – Nach gängiger Meinung sollten US-Dollar-basierte Anleger bei steigenden US-Renditen US-Staatsanleihen verkaufen und in Aktien und vielleicht auch andere Industrieländeranleihen umschichten. Eine neue Untersuchung von Invesco zeigt aber, dass es so einfach nicht ist – vor allem im aktuellen geldpolitischen Umfeld. In der neuesten Ausgabe der Invesco-Publikation Risk & Reward erläutern die Fixed-Income-Experten von Invesco, warum sich wohl insbesondere ein Engagement in Schwellenländeranleihen auszahlen kann, und warnen vor einer ausschließlichen Fokussierung auf Zinstrends.
„Weil Wachstum, Inflation und Geldpolitik weltweit immer mehr divergieren, glauben wir, dass Emerging-Market-Anleihen für mehr Ertrag und bessere Diversifikation sorgen können. Beides kann sich lohnen, wenn die Zinsen steigen“, sagt Julie Salsbery, Senior Client Portfolio Manager im Invesco Fixed Income Emerging Markets Team (s. Foto). „Anleger sollten das gesamte Anleihenuniversum berücksichtigen und einen Investmentmanager auswählen, dem aktives Management nicht fremd ist.“
In ihrer Analyse untersuchen die Fixed-Income-Experten von Invesco neun Zeiträume aus den letzten 25 Jahren, in denen die US-Zinsen gestiegen sind, darunter vier Phasen mit konventioneller Geldpolitik und fünf aus der Zeit der unkonventionellen Geldpolitik seit Ende der globalen Finanzkrise.
Wie ihre Untersuchung zeigt, führte die generelle Übernahme der unkonventionellen Geldpolitik – zumindest in den Industrieländern – zu einer stärkeren Korrelation der Märkte. Dadurch hatten internationale Staatsanleihen weniger Diversifikationspotenzial. Ähnliches gilt für Aktien. Auch ihr Mehrertrag hat deutlich abgenommen. Dagegen kann sich eine Diversifikation in Credits einschließlich Emerging-Market-Anleihen lohnen.
Wie Salsbery erläutert, können verschiedene Anleihearten bei steigenden Zinsen sehr unterschiedliche Erträge verzeichnen, je nach Risiko und in Abhängigkeit von den wirtschaftlichen und geldpolitischen Rahmenbedingungen. „Insgesamt kommen wir zu dem Schluss, dass steigende US-Zinsen mit Mehrerträgen von Anlageklassen einhergehen, die vom Wachstum profitieren – also mit Mehrerträgen von Aktien und anderen risikoreicheren Anlageklassen. Mit hoher rentierlichen Anleihen (wie High-Yield- und Emerging-Market-Titeln) war sogar eine gewisser Verlustausgleich möglich“, sagt Salsbery. Aber obwohl steigende US-Staatsanleiherenditen großen Einfluss auf die Emerging Markets haben, signalisiert die Invesco-Analyse, dass das Weltwirtschaftswachstum, der Ölpreis und die Finanzbedingungen größere Auswirkungen auf die Erträge haben als die US-Zinsen.
Auf Basis dieser Untersuchung argumentiert Salsbery, dass Investmentmanager vermutlich besser abschneiden, wenn sie bei Emerging-Market-Anleihen nicht nur auf die Zinsen achten, sondern eine breitere Perspektive haben. „Mit der internationalen Finanzkrise ist die Volatilität gestiegen, und die Erträge der einzelnen Länder entwickelten sich auseinander. Dies gilt auch für die Emerging Markets“, sagt sie. „Wir glauben, dass sich Portfoliomanager besser für mögliche Volatilitätsschübe positionieren und Chancen besser nutzen können, wenn sie nicht nur globale Einflussfaktoren auf die Emerging Markets, sondern auch Unterschiede zwischen den Anlageklassen und länderspezifische Faktoren berücksichtigen.“
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