Pressemitteilung Invesco: Neues Invesco Whitepaper beleuchtet Herausforderungen und Chancen der Stimmrechtsausübung als wichtigstem Instrument des aktiven Aktionärstums

Invesco | Frankfurt, 23.08.2017.

Weltweit setzen immer mehr Anleger auf sozial verantwortliches Investieren. In diesem Zusammenhang erhält eine relativ kleine Zahl institutioneller Investoren dank der hohen Konzentration von Unternehmensbeteiligungen in ihren Händen enormen Einfluss auf die Praktiken und das Verhalten von Unternehmen und damit die Möglichkeit, diese im gesellschaftlichen Interesse zu beeinflussen. Eines der in dieser Hinsicht wirkungsvollsten Instrumente ist das sogenannte Active Ownership – das aktive Aktionärstum. Invesco ist überzeugt, dass Active Ownership der wirkungsvollste Mechanismus für eine verantwortliche Kapitalanlage mit finanzieller Rendite ist. Aufbauend auf dieser Überzeugung untersucht eine neue Invesco-Studie die Herausforderungen und Chancen der Stimmrechtsausübung – des sogenannten Proxy Voting – als wichtigem Instrument für aktiv verantwortlich investierende Investoren.

„Durch die Stimmrechtsausübung können institutionelle Investoren ihrer Stimme häufig am besten Gehör verschaffen“, sagen die Autoren, Bonnie Saynay, Global Head, Proxy Governance and Responsible Investment, und Dr. Henning Stein, Head of EMEA Institutional Marketing. „Aktive Investoren können ihren Einfluss auch durch einen aktiven Dialog mit dem Management der Unternehmen zum Tragen bringen. Aber die Stimmrechtswahrnehmung bei der jährlichen Hauptversammlung (HV) bringt das Bekenntnis zur aktiven verantwortlichen Kapitalanlage am deutlichsten zum Ausdruck.“

Wie die Autoren des Whitepaper erläutern, brauchen institutionelle Investoren ein fundiertes Verständnis der mit der Stimmrechtsausübung verbundenen Herausforderungen. Nur so könnten sie geeignete Instrumente und Prozesse entwickeln, um diese Herausforderungen zu adressieren und die mit der Stimmrechtsausübung verbundenen Chancen zu maximieren. Dazu gehört die kurze HV-Saison, in der innerhalb weniger Wochen mehrere Zehntausend Hauptversammlungen stattfinden. Das führt zu einem komprimierten Entscheidungsprozess, der nicht nur die Aktionäre selbst, sondern auch ihre Researchanbieter vor große Herausforderungen stellt. Invesco beispielsweise hat 2016 an 17.000 Aktionärsversammlungen in 67 Märkten teilgenommen und zu rund 180.000 Vorschlägen abgestimmt.

Formale Anforderungen können eine weitere Hürde darstellen. Auch der direkte Zugang zu den Unternehmen ist wichtig, um Entscheidungen nicht nur auf Basis öffentlich verfügbarer – und häufig veralteter oder ungenauer– Unterlagen treffen zu müssen. Angesichts der enormen logistischen Herausforderung, vor der Investoren hier stehen, spielen sogenannte Proxy Adviser eine wichtige Rolle. Dank ihres engeren und regelmäßigeren Austauschs mit den Management-Teams der Unternehmen sind Portfoliomanager allerdings häufig besser informiert als externe Analysten. Daher sollte sichergestellt sein, dass ihr Expertenwissen in den Entscheidungsprozess einfließt.

Anstatt die gesamte Verantwortung für das Proxy Voting an externe Anbieter auszulagern oder darauf zu bestehen, dass alle Manager gleich abstimmen, gibt Invesco den eigenen Fondsmanagern die Möglichkeit, nach eigenem Ermessen abzustimmen. Wie Saynay und Dr. Stein erläutern, fördert dieser dezentrale Ansatz nicht nur die Meinungsvielfalt. Er berücksichtigt auch, dass Argumente in Bezug auf verantwortliches Investieren selten schwarz-weiß sind, und sorgt dafür, dass die Fondsmanager auch von den wirtschaftlichen Interessen ihrer Kunden geleitet werden.

Mit dem Invesco Fund Manager Portal hat Invesco eine innovative Plattform geschaffen, die die Vielfalt der Kundenbasis berücksichtigt und eine interne Debatte zu einzelnen Abstimmungen fördert. Das Portal macht die Einschätzungen der Investmentexperten für ihre weltweiten Kollegen sichtbar und hilft Invesco, informierte Entscheidungen zu treffen und dabei die individuellen und kollektiven Ansichten seiner Investoren zu bedenken.

„Angesichts der Tatsache, dass die Definition des verantwortlichen Investierens offen für Interpretationen ist und Proxy-Voting-Entscheidungen häufig komplex sind, sind Kontroversen unvermeidbar“, schreiben die Autoren. So müssten Invesco und andere Unterzeichner der Prinzipien für verantwortliches Investieren der Vereinten Nationen (UN PRI) damit rechnen, irgendwann einmal in die Kritik zu geraten. Das jedoch sollte nichts an ihrem Bekenntnis zu ‚richtigem Handeln‘ ändern. Unternehmensführungen müssten in die Verantwortung genommen werden und institutionelle Investoren sollten das Gespräch mit ihnen suchen und ihre Entscheidungen und Handlungen kritisch hinterfragen. Genauso müssten individuelle Investoren die praktischen Schwierigkeiten der Stimmrechtsausübung kennen, um wiederum die institutionellen Investoren in die Verantwortung zu nehmen: „Besser informierte Anleger können die Ansätze und Prozesse institutioneller Investoren besser hinterfragen und erkennen, wenn diese ihren Versprechen in punkto nachhaltige Anlagestrategien nicht nachkommen.“

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