Fidelity | Kronberg, 02.12.2014.
Nick Price, Fondsmanager des Fidelity Emerging Markets Fund und des Fidelity EMEA Fund: Nettoimporteure von Rohstoffen stehen auf der Gewinnerseite.
,,2015 wird der Rückgang der Rohstoffpreise – von Agrarprodukten über Metallerze bis hin zu Öl – für viele Schwellenländer von zentraler Bedeutung sein. Hier sehe ich Licht und Schatten: Während Rohstoffunternehmen und Nettoexporteure von Rohstoffen – hierzu zählen eine Reihe lateinamerikanischer Staaten, Russland und Südafrika – unter dem Preisrückgang leiden, stehen die Nettoimporteure von Rohstoffen auf der Gewinnerseite. Das gilt besonders für die Konsumgesellschaften im frühen Stadium wie Indien, Thailand und die Philippinen. Dort dürften sinkende Lebensmittel- und Energiepreise bei der Eindämmung der Inflation hilfreich sein.
Ein Preisrückgang könnte außerdem dazu führen, dass den Verbrauchern etwas mehr Geld für den Kauf höherwertiger Güter bleibt. Selbst für die Rohstoffproduzenten bedeuten niedrige Rohstoffpreise keinen Weltuntergang. Der Preisrückgang kann dazu beitragen, unproduktive Kapazitäten abzubauen. Das könnte einen weiteren Abwärtstrend der Aktienkurse der entsprechenden Unternehmen begrenzen.”
Teera Chanpongsang, Fondsmanager des Fidelity Emerging Asia Fund: In Indien nimmt die neue unternehmensfreundliche Regierung notwendige Reformen in Angriff
,,Ich bin weiterhin der Ansicht, dass Indien eine der hervorragendsten Anlagechancen im asiatischen Raum bieten wird. Die neue unternehmensfreundliche Regierung von Narendra Modi dürfte die dringend benötigten Reformen umsetzen und die Bürokratie im Land reduzieren. So wird sie die Grundlage für hochwertige Infrastrukturinvestitionen und einen erneuten Anstieg des Konsums schaffen. Der aktuell niedrige Ölpreis ist günstig für den Konsum und trägt dazu bei, das Leistungsbilanzdefizit zu verringern. Die geplante Einführung einer landesweiten Mehrwertsteuer würde die Unterschiede bei der Preisgestaltung im ganzen Land beseitigen. Außerdem bin ich überzeugt, dass die Initiative ,Make in India’, die das Land weltweit als Produktionsstandort bekannt machen und Kapital anziehen soll, viele Stellen schaffen wird und den Rückenwind der günstigen demografischen Entwicklung ausnutzen wird.”
Angel Ortiz, Fondsmanager des Fidelity Latin America Fund: Kolumbien und Peru profitieren vom steigenden Konsum
,,In Lateinamerika wird der Konsum die wichtigste Triebfeder des Bruttoinlandsprodukts sein – besonders in kleineren Volkswirtschaften wie Kolumbien und Peru. Wenn die hohe Beschäftigungsquote in diesen Ländern konstant bleibt, die Wechselkurse angemessen sind und Rahmenbedingungen herrschen, die Investitionen in die Infrastruktur fördern, können diese Länder profitieren. Insgesamt rechne ich für 2015 mit erhöhter Volatilität in Lateinamerika und stärkerem Gegenwind aufgrund makroökonomischer Entwicklungen. Gleichzeitig eröffnet dieses Umfeld Anlagemöglichkeiten: Dort, wo die Bewertungen höher sind, zum Beispiel in Mexiko, müssen die Erträge folgen. Geduld und selektives Vorgehen sind also gefragt.”
Jing Ning, Fondsmanagerin des Fidelity China Focus Fund: China wird eine neue Norm des langsameren Wachstums akzeptieren
,,China wird auch 2015 mit den anderen führenden Volkswirtschaften der Welt im Zentrum des Anlegerinteresses stehen. Allerdings besteht noch immer große Unsicherheit, etwa in Bezug auf das Wirtschaftswachstum. Hier wird China eine neue Norm des langsameren Wachstums akzeptieren. Ein Hauptthema auf der politischen Agenda wird die Umsetzung der Reformen sein – das betrifft vor allem drei Bereiche: die Fiskal- und Geldpolitik, die staatseigenen Unternehmen sowie die Entwicklung des ländlichen Raums und der Landwirtschaft. Was den Aktienmarkt betrifft, erwarte ich im kommenden Jahr eine erneute Ausrichtung auf Substanzwerte. Außerdem denke ich, dass die Gewinnerholung 2015 auf eine Margenausweitung und nicht auf das Nachfragewachstum zurückzuführen sein wird.”
Raymond Ma, Fondsmanager des Fidelity Greater China Fund: E-Commerce, Finanzdienstleistungen und Umweltschutz sind dominierende Anlagethemen in China
,,Ich gehe davon aus, dass das Wirtschaftswachstum in China mit rund 7 Prozent etwas schwächer ausfallen wird als in den Jahren zuvor. Es besteht noch immer erhebliche Unsicherheit in dem Land, insbesondere im Hinblick auf das konjunkturelle Wachstum und die Reformen. Die anhaltenden Korrekturen auf dem Immobilienmarkt und die strukturellen Probleme im Bankensektor werden weiterhin im Mittelpunkt stehen. Solange die Zinssätze und der Mindestreservesatz in China hoch bleiben und die Inflation nicht zu stark steigt, wird die Regierung wahrscheinlich gezielte Lockerungsmaßnahmen einführen, um die Geldmenge zu erhöhen und das Wachstum kurzfristig anzukurbeln. Da die Stimulierungsmaßnahmen jedoch nur zyklischer Natur und nicht in der Lage sind, nachhaltiges Wachstum zu generieren, werde ich mich weiterhin auf Bereiche konzentrieren, die in den nächsten drei bis fünf Jahren ein nachhaltiges Wachstum erzielen können.
Ich werde an einer Übergewichtung in den sogenannten ,,New China”-Sektoren festhalten, da diese weniger anfällig für die Makro-Zyklizität und kurzfristige Kurswechsel in der Politik sind. Für diese Sektoren wird infolge technologischer Fortschritte, eines veränderten Verbraucherverhaltens und flexibler Geschäftsstrategien in den kommenden Jahren auch ein solides Wachstum erwartet. Es gibt eine Reihe von strukturellen Wachstumschancen in den konsumorientierten Bereichen der chinesischen Wirtschaft. Dazu gehören E-Commerce-Anbieter, Versicherer, die von den Finanzreformen profitieren, Unternehmen, die auf Umweltschutz ausgerichtet sind, sowie verbraucherorientierte Dienstleistungen, die von veränderten Lebensstilen und den kontinuierlich steigenden Ausgaben für Nicht-Basiskonsumgüter profitieren.”
Gillian Kwek, Fondsmanagerin des Fidelity ASEAN Fund: Infrastrukturausgaben treiben das Wachstum in den ASEAN-Ländern
,,Die ASEAN-Region sollte im kommenden Jahr von ihren verstärkten Bestrebungen profitieren, den gemeinsamen Binnenmarkt zu verstärken, Zölle abzuschaffen und Freizügigkeit für Facharbeiter zu gewährleisten. Das könnte die Handels- und Investitionsflüsse zwischen den Ländern ausweiten. Ausgaben für die Infrastruktur werden zu den größten Wachstumstreibern zählen. Ich erwarte, dass die ASEAN-Länder 2015 deutlich schneller wachsen werden als die übrige Welt. Allerdings könnte dieses Wachstum beeinträchtigt werden, wenn China eine harte Landung erleidet oder die globalen Zinsen stark ansteigen. In den nächsten zwölf bis 18 Monaten werde ich mich deshalb weiter auf Unternehmen konzentrieren, die Marktanteile gewinnen sowie auf Firmen, die am regionalen Wachstum teilhaben. Ich werde insbesondere an den Übergewichtungen in den Sektoren Infrastruktur, Banken, Gesundheitswesen und IT festhalten.”
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