Degroof Petercam | Brüssel, 23.07.2018.
Die Verzinsung von Staatsanleihen auf dem europäischen Kontinent befindet sich auf einem Tiefpunkt. Die Stimmung der Anleiheinvestoren war im vergangenen Monat von einer Risk-off-Mentalität geprägt, ausgelöst durch die Regierungsbildung in Italien, mögliche Auswirkungen eines steigenden Dollar auf die Schwellenländer sowie die spezielle Lage in einigen Emerging Markets wie der Türkei oder Argentinien.
Gleichzeitig beobachten wir hier und da inflationäre Tendenzen.
Wie können sich Anleger schützen und ihre Kaufkraft erhalten?
Hierzu äußert sich Peter De Coensel, CIO Fixed Income bei Degroof Petercam AM: “In unserem Basisszenario gehen wir weiterhin davon aus, dass die Anleiherenditen der Kern-Eurozone bis Jahresende steigen werden. Hauptgründe für diese Einschätzung ist die langsam zurückkehrende Inflation in der Eurozone sowie die zurückgehenden Anleihekäufe der Europäischen Zentralbank. Wir halten deshalb an der Untergewichtung von Euro-Staatsanleihen in unserem ausgewogenen Portfolio bei.”
Haben in diesem Umfeld Anleiheinvestoren, die eine defensive Investmentlösung und einen Schutz gegen Inflation suchen, eine Alternative? Die Antwort von Peter De Coensel lautet ganz klar: “Ja, und zwar mit inflationsgebundenen Anleihen.”
Inflationsgebundene Anleihen bilden ein spezielles Sub-Segment innerhalb der Anlageklasse der Staatsanleihen und zielen darauf ab, den realen Wert des Anleiheinvestments zu erhalten.
Inflationsgebundene Anleihen preisen derzeit moderate Inflationsszenarien ein, aufbauend auf den aktuellen Inflationsraten. In den Vereinigten Staaten reflektieren inflationsgebundene Anleihen erwartete Preissteigerungen von 2,1 Prozent über die kommenden 10 Jahre. Aktuell steigen dort die Preise um 2,8 Prozent, bei einer Kerninflationsrate von 2,2 Prozent. Überraschungen bei der Preisentwicklung nach oben, die wir für das größte Risiko an den Zinsmärkten halten, werden derzeit von inflationsgekoppelten Bonds nicht eingepreist.
Dementsprechend niedrig, nämlich nahe des aktuellen Preisniveaus, sind auch die Inflationserwartungen für Europa. Für Japan preisen inflationsgebundene Papiere sogar eine leicht niedrigere Inflation als derzeit ein.
Wie können Linker, wie inflationsgebundene Anleihen auch genannt werden, Investoren dienlich sein?
Peter De Coensel: “Dieses Anleihesegment eröffnet Anlegern eine komfortable Möglichkeit, ihr reales Kapital über einen längeren Zeithorizont zu erhalten. Für Investoren, die außerhalb von Europa diversifizieren möchten, jedoch kein Währungsrisiko wünschen, bietet sich ein Portfolio aus Linkern mit Währungshedge an. Dies gewährleistet die Vorteile eines global gestreuten Portfolios, ohne dabei Währungsrisiken einzugehen. Sich weltweit umzuschauen generiert Exposure zu sehr vielen Märkten, die alle über individuelle Zinssätze verfügen, die typischerweise über denjenigen in Europa liegen, und darüber hinaus eine eigene Inflationsdynamik mitbringen.”
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