Bellevue | Küsnacht, 02.10.2018.
Die Branche steht mit innovativen Produktgenerationen vor einem neuen Wachstumsschub und richtet ihre Geschäftsmodelle vermehrt auf margenstarke integrierte Dienstleistungen aus. Anleger können dabei mitverdienen. Stabiles Gewinnwachstum und ein neuer Produktzyklus bei einer vergleichsweise niedrigen Schwankungsanfälligkeit in unruhigen Börsenphasen:
Mit diesen Qualitätsmerkmalen gilt der Medizintechniksektor als klassisch defensives Aktieninvestment. Diese Stärken hat er seit Beginn der Finanzkrise erneut eindrucksvoll unter Beweis gestellt. So konnte der Sektor gemessen am MSCI Healthcare Equipment & Supplies den Gesamtmarkt (MSCI World) seit 2008 um mehr als 100% outperformen.
Fundamental untermauert ist diese Kursentwicklung durch einen neuen Wachstumsschub. Treibende Kraft ist die globale demografische Entwicklung. Schätzungen der Vereinten Nationen gehen davon aus, dass die Zahl der über 60-Jährigen zwischen 2010 und 2050 von 760 Millionen auf zwei Milliarden Menschen steigen wird. Zugleich beschleunigt der steigende Wohlstand unter einer wachsenden Zahl an Schwellenländern den Anstieg der Pro-Kopf- Ausgaben in der Gesundheitsversorgung.
Neue Wachstumstreiber auf dem Vormarsch
Das Wachstum der Patientengruppen geht einher mit neuen Produktzyklen. So erlaubt die Miniaturisierung der Geräte zunehmend minimalinvasive Eingriffe. Zur neuen Produktgeneration zählen Transkatheterherzklappen, die eine Operation am offenen Herzen zunehmend verdrängen werden. Wurden die von Medtronic und Edwards Lifesciences auf den Markt gebrachten Produkte zuerst ausschliesslich Risikopatienten implantiert, kommen sie mittlerweile bei einer steigenden Patientenzahl zum Einsatz.
Hohes Wachstumspotenzial bieten auch die neuen Produktgenerationen von OP-Robotern und künstlichen Herzpumpen. Die jährlichen Wachstumsraten für die kommenden Jahre schätzen wir hier auf 10 bis 15%. Im Unterschied zu Medikamentenentwicklern existieren in der Medizintechnik keine Produktmonopole, denn für jedes Gerät etablieren sich nach der Zulassung bis zu drei grosse oder auch kleinere Anbieter auf dem Markt. Aus Anlegersicht bedeutet das keine Gruppenhaftung in Form von grösseren Kursrückschlägen für alle Firmen, wenn Probleme bei einzelnen Produkten auftreten.
Gesundheitsreformen und Digital Health als Katalysator
Zugleich ist ein neuer Markt im Entstehen, der alle Dienstleistungen rund um die Anwendung der Produkte und die Patientenbetreuung umfasst. Für die Branchengrössen in der Medizintechnik eröffnet dieser Paradigmenwandel die Chance, sich als Komplettanbieter zu etablieren. Die medizinische Versorgung steht grundsätzlich vor der Herausforderung, mehr Effizienz bei niedrigeren Kosten zu erzielen. Die Folge: Leistungserbringer, also die Kliniken und Fachärzte, werden von den Versicherern stärker in die Pflicht genommen. Der Medizintechnik eröffnet diese Konstellation die Chance, ihr Leistungsspektrum als integrierter Serviceanbieter zu erweitern. Das bedeutet mehr Profit, aber auch mehr Mitverantwortung für den Behandlungserfolg. Medtronic betreibt etwa als Vertragspartner in Fachkliniken eigene Labore für katheterbasierte Chirurgie. Die als Outsourcingpartner eingestellten Fachärzte setzen diese bei den chirurgischen Eingriffen ein. Das jährliche Wachstum in der Medizintechnik beträgt aktuell 5 bis 6% und lässt sich über Dienstleistungen weiter beschleunigen. Das globale Umsatzvolumen in der Branche beläuft sich auf USD 450 Mrd. Demgegenüber sind die adressierbaren Dienstleistungen auf USD 2.5 Mrd. anzusetzen.
Die Medizintechnik der Zukunft bedeutet auch den Übergang von der Krankenbehandlung zum Gesundheitswesen. Mit anderen Worten: die Branche spielt künftig eine Schlüsselrolle bei der Früherkennung von Erkrankung und der Prävention durch einen gesünderen Lebensstil. Möglich macht es das Zusammenspiel von selbst erfassten Daten und professioneller Diagnostik. Neue Technologien wie z.B. das Smartphone halten nun Einzug im Gesundheitswesen und sorgen als Digital Health für klinischen Mehrwert und dringend benötigte Effizienzsteigerungen und Kosteneinsparungen. Auf Basis von disruptiven Technologien wie z.B. Sensoren, Smartphones oder Cloud Computing entwickeln Unternehmen neue oder verbesserte Produkte und Dienstleistungen, die einen Mehrwert für die Anspruchsgruppen im Gesundheitswesen bieten.
Der richtige Portfoliomix
Wer in den Sektor investiert, sollte einen langfristigen Anlagehorizont mitbringen. Besonders ideal ist Medtech daher für Anleger, die sich stark am „Buy and Hold“-Ansatz orientieren. Der am 30. September 2009 aufgelegte BB Adamant Medtech & Services (Lux) Fonds bietet mit seiner Anlagestrategie das ideale Vehikel, um an den Wachstumsperspektiven der Branche zu partizipieren. Das Portfolio ist mit 50 bis 60 Beteiligungen breit diversifiziert. Dabei umfasst der Auswahlprozess ein globales Investmentuniversum von 300 börsennotierten Firmen mit einer Marktkapitalisierung von mehr als USD 200 Mio.