Pressemitteilung BB Biotech Bellevue Investments: Die Hoffnungsträger von morgen

teaser_pm-bellevue-biotech_300_200 BB Biotech | Küsnacht, 11.11.2014.

Wirksamkeitsdaten in der Behandlung von Multipler Sklerose: Fachkonferenzen in unterschiedlichsten Indikationen sind für Investoren der richtige Rahmen, um bei der Einschätzung von Branchentrends geeignete Unternehmen für das Portfolio ausfindig zu machen.

Für die Investoren in der Gesundheitsbranche sind die Terminkalender in den Monaten September und Oktober mit einer Reihe von Fachkonferenzen gut gefüllt. Dort präsentieren Unternehmen und akademische Forschungsinstitute klinische Ergebnisse und neue wissenschaftliche Ansätze. Dem Management-Team von BB Biotech bieten diese Veranstaltungen die Möglichkeit, sich ein Bild vom aktuellen Stand der Forschung zu machen und potenzielle neue Portfoliokandidaten zu identifizieren.

Immuntherapien in der Onkologie

In der Krebsforschung zählen Immuntherapien zu den Bereichen, in denen die Medikamentenentwicklung zuletzt die grössten Fortschritte erzielt hat. Dabei aktivieren körpereigene T-Zellen das Immunsystem, Tumorzellen zu identifizieren und zu zerstören. Sie setzen dabei genau an den Molekülen an, die es den Krebszellen ermöglichen, sich der Erkennung durch das Immunsystem zu entziehen. Sogenannte Checkpoint-Inhibitoren spielen hier eine zentrale Rolle, indem sie zentrale Mechanismen der Immununterdrückung aufheben.

Zielstrukturen für eine neue Wirkstoffklasse von Immuntherapien sind der T-Zellrezeptor PD-1 und seine Liganden PD-L1 und PD-L2. Dabei wird PD-1 direkt auf den Tumorzellen exprimiert, PD-L1 und PD-L2 dagegen auf der Oberfläche der Tumorzellen. Für den schwarzen Hautkrebs (das Melanom) sind bereits solche Checkpoint-Inhibitoren zugelassen, basierend auf den überzeugenden Ansprechraten gegenüber Chemotherapie.

Auf der Jahrestagung der European Society for Medical Oncology (ESMO), welche vom 26. bis 30. September in Madrid stattfand, wurden weitere Studienergebnisse aus dieser Therapieklasse präsentiert. Die Ansprechraten von 30% bei Bristol Meyer’s PD1-Antikörper sind zwar eindrücklich gegenüber den 10%, die man bei Chemotherapie sieht, aber absolut gesehen immer noch relativ tief. Bei denjenigen Patienten, die aber ansprechen, sieht man einen Trend von sehr dauerhaften Verbesserungen, was typisch für Immuntherapien ist. Vielleicht darf man sogar wagen, in gewissen Fällen auf eine Heilung zu hoffen – das werden allerdings erst die Langzeitdaten zeigen. Ziel ist es nun, Kombinationstherapien zu finden, worauf mehr Patienten ansprechen. Incyte und Tesaro haben dafür sehr interessante Kandidaten.

Branchenexperten schätzen das künftige Marktpotenzial für Immuntherapien auf bis zu 35 Milliarden US-Dollar. Als wahrscheinlichstes Szenario gilt derzeit, dass PD-1 oder PD-L1 Antikörper in Kombination mit anderen komplementären Ansätzen verwendet werden, wie beispielsweise anderen Checkpoint-Inhibitoren. „Mit der Rekrutierung des Immunsystems für die Bekämpfung von Krebs“, so das Fazit von Lydia Bänziger, Portfolio Manager BB Biotech, „sind wir jetzt an einem Zeitpunkt angelangt, an dem die klinische Umsetzung einen Paradigmenwechsel in der Krebsbehandlung einleitet.“

Eine weitere spannende Entwicklung ist das Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Clovis Oncology und dem Pharmakonzern AstraZeneca. Beide Unternehmen haben einen Wirkstoff für Lungenkrebs in der klinischen Entwicklung, der einen Wachstumsfaktor bei Tumorzellen dauerhaft blockieren soll. Noch ist offen, welche der beiden Substanzen die höhere Wirksamkeit zeigt. Aufschluss könnten die nächsten klinischen Daten geben, die beide Firmen auf der ASCO 2015 präsentieren wollen.

Wissenschaftliche Ergebnisse in der klinischen Frühforschung gegen Leukämie standen dagegen im Mittelpunkt einer Tagung der American Association for Cancer Research (AACR) vom 20. bis 23. September in Philadelphia. Zu den Höhepunkten zählten die Ergebnisse einer Phase-I-Studie von Agios. Der Kooperationspartner von Celgene, einer Kernbeteiligung im Portfolio von BB Biotech, entwickelt die erste zielgerichtete Therapie gegen ein Zielmolekül, das einen genetisch bedingten Auslöser von Akuter Myeloischer Leukämie (AML) bildet. Weitere Daten werden beide Firmen auf der Jahrestagung der American Society for Hematology (ASH) vorstellen, die vom 6. bis 9. Dezember in San Francisco stattfinden wird.

Auch bei hämatologischen Tumoren steigt die Zahl der Immuntherapien. Das gilt vor allem für Ansätze, bei denen patienteneigene T-Zellen so modifiziert werden, dass sie gezielt Tumorzellen angreifen. Auf der Grundlage dieser Technologie entwickelt Celgene zusammen mit Partner Bluebird genetisch modifizierte T-Zellen. Am weitesten fortgeschritten ist hier der Pharmakonzern Novartis, der auf der AACR-Konferenz überzeugende Phase-I-Daten präsentierte.

Die Investmentstrategie von BB Biotech trägt der zunehmenden Marktreife von neuen Krebstherapien Rechnung. Mit einem Anteil von 38.6% per 30. September 2014 bildet die Onkologie in unserem Beteiligungsportfolio die mit Abstand grösste Indikation, gefolgt von seltenen Erkrankungen (Orphan Diseases) und Infektionskrankheiten. Insgesamt 13 Portfoliofirmen haben Krebsmedikamente in unterschiedlichsten klinischen Entwicklungsstadien. Mit Celgene, Gilead Sciences und Incyte sind drei unserer fünf Kernbeteiligungen in der Krebsforschung tätig.

Hoffnungsträger gegen Multiple Sklerose

Bahnbrechende Behandlungsmöglichkeiten stehen auch bei Multipler Sklerose (MS) vor dem klinischen Durchbruch. Auf der Jahres- tagung des European Committee for the Treatment and Research in Multiple Sclerosis (ECTRIMS), die vom 10. bis 13. September erstmals zusammen mit der US-amerikanischen Schwestergesellschaft in Boston stattfand, sorgte vor allem ein Unternehmen für Aufsehen.

Meistdiskutiertes Thema war der neue Ansatz, den die US-Biotechgesellschaft Receptos entwickelt. Bei RPC1063 handelt es sich um eine Substanz, die als Tablette zur Behandlung von wieder in neuen Schüben auftretender Multipler Sklerose und entzündlicher Darm-erkrankung verabreicht wird. Als sogenannter Modulator des S1P1-Rezeptors hemmt der Wirkstoff die bei MS vorgehende Autoimmunreaktion. Die auf der ECTRIMS vorgestellten Wirksamkeiten aus der klinischen Phase II bestätigten, dass RPC1063 eine mindestens gleichwertige Wirksamkeit vorweist wie die beiden bereits zugelassenen Medikamente Gilenya von Novartis und Tecfidera von Biogen Idec, bei Sicherheit und Verträglichkeit möglicherwiese aber bedeutend besser abschneidet. Sollte das Produkt die Zulassung erhalten, würde es die Behandlung von Multipler Sklerose revolutionieren und könnte sich im 16-Milliarden-USD umfassenden Markt für MS-Medikamente erhebliche Marktanteile sichern.

Die aktuell laufende Phase-III-Studie soll beweisen, dass RPC1063 noch selektiver als Gilenya und Tecfidera wirkt. Bislang hat Receptos noch keinen Kooperationspartner für die weitere Entwicklung und Vermarktung des Produkts. Der Abschluss einer derartigen Partnerschaft ist mit den jüngsten Daten in grössere Nähe gerückt – und sollte den Aktienkurs, der als Reaktion auf die klinischen Daten bereits deutlich zulegte, weiter beflügeln. Das Management-Team von BB Biotech ist vom künftigen Marktpotenzial von RCP1063 überzeugt und hat Receptos in das Portfolio aufgenommen.

Actelion stellt sich dem Wettbewerb

Einige Wochen zurück liegt die Konferenz der European Respiratory Society (ERS) vom 6. bis 9. September in München. Für unsere beiden Portfoliofirmen Actelion und Gilead Sciences war sie von Bedeutung, da etliche Studien die Möglichkeit von Mono- und Kombinationstherapien zur Behandlung von Lungenhochdruck erläuterten. Erklärtes Ziel aller in dieser Indikation forschenden Unternehmen ist es, den Krankheitsverlauf dieser unheilbaren Krankheit in einem möglichst frühen Stadium zu verlangsamen. Einigkeit herrschte unter den Teilnehmern, dass Kombinationstherapien in diesem frühen Stadium zur neuen Standardbehandlung avancieren sollten. Damit liesse sich die Lebenserwartung und die Lebensqualität für die Patienten deutlich erhöhen.

Mit Tracleer und dem seit 2013 zugelassenen Medikament Opsumit hat Actelion die führende Position in dieser Marktnische inne. Opsumit verzögert das Fortschreiten der Krankheit und hat deutlich weniger Nebenwirkungen als Tracleer. So müssen etwa die Leberwerte nicht dauerhaft überwacht werden. Weil der Patentschutz für Tracleer Ende 2015 ausläuft, setzt Actelion deshalb alles daran, den Patienten Opsumit als direkten Nachfolger von Tracleer zu präsentieren. Drittes Produkt im Bunde könnte für Actelion Selexipag werden. Der Wirkstoff ist die erste in Tablettenform verabreichte Therapie gegen Lungenhochdruck aus der Klasse der Prostazyklin-Analoga. Nach exzellenten Phase-III-Daten beabsichtigt Actelion, bis Anfang 2015 den Zulassungsantrag für Selexipag einzureichen.

Die AMBITION-Studie zur Kombination der beiden Wirkstoffe Letairis (aus der Gleichen Wirkstoffklasse wie Opsumit) von Gilead und Adcirca von Eli Lilly beantwortete an der ERS in München erstmals die Frage, ob Kombinationstherapie besser ist als Monotherapie. Die Kombinationstherapie verringerte das Risiko für ein Fortschreiten der Krankheit um ca. 50% gegenüber der Monotherapie. Dies ist positiv für Actelion, da man davon ausgehen kann, dass allgemein mehr Patienten auf eine Kombinationstherapie gesetzt werden und somit der Markt für Opsumit wächst. Die Verträglichkeitsdaten von Opsumit vergleichen sich sehr vorteilhaft mit denen von Gileads Letairis, welches eine hohe Rate von Ödemen aufweist. BB Biotech ist überzeugt, dass Actelion seine führende Stellung in den Therapien gegen Lungenhochdruck auf Dauer behaupten wird. Aktuell bildet das Unternehmen die drittgrösste Kernposition im Portfolio. Mit dem ausgewogenen Firmenportfolio, das auf einen Mix aus profitablen Branchenführern als Kerninvestments und mittelgrossen Firmen mit Produktkandidaten vor der Marktreife setzt, bietet BB Biotech ein optimales Chance-Risiko-Profil, um mit der Innovationskraft und dem Wachstumspotenzial der Biotechnologiebranche eine überdurchschnittliche Rendite zu erzielen.

FAKTEN ZUR AKTIE

Verwaltungsrat: Dr. Erich Hunziker (Präsident) Dr. Clive A. Meanwell Prof. Dr. Dr. Klaus Strein
Management: Bellevue Asset Management
Juristische Struktur: Aktiengesellschaft
Gründung:  9. November 1993
Art der Titel:  Namenaktien
Nominalwert: CHF 1
Aktien im Umlauf: 11.85 Mio.  Namenaktien
Ort der Notierung: Schweizer Börse, Deutsche Börse, Börse Italien
ISIN-Nummer:  CH0038389992
Valorennummer (CH): 3 838 999
WKN (D/I):  A0NFN3
Investor Relations: Dr. Silvia Schanz: Telefon +41 44 267 72 66, E-Mail ssc@bellevue.ch, Claude Mikkelsen: Telefon +41 44 267 67 26, E-Mail cmi@bellevue.ch, E-Mail, Maria-Grazia Iten-Alderuccio: Telefon +41 44 267 67 14, E-Mail mga@bellevue.ch
Media Relations: Tanja Chicherio, Telefon +41 44 267 67 07, E-Mail tch@bellevue.ch

Diese Informationen sind kein Angebot zum Kauf oder zur Zeichnung von Aktien der BB Biotech AG und dürfen in keiner Jurisdiktion verbreitet werden, wo dies gegen geltendes Recht oder Regulierungen verstösst, einschliesslich und ohne Einschränkungen in den Vereinigten Staaten von Amerika. Die Informationen halten wir für verlässlich, aber Bellevue Asset Management beziehungsweise BB Biotech garantieren nicht deren Vollständigkeit oder Richtigkeit. Änderungen von Meinungen und Schätzungen können ohne Benachrichtigung vorgenommen werden. Bisherige Performance ist kein Indiz für die zukünftige Performance.
BB Biotech AG c/o Bellevue Asset Management AG Seestrasse 16, CH-8700 Küsnacht T +41 44 267 67 00, F +41 44 267 67 01 www.bbbiotech.com

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