SJB|Korschenbroich, 13.02.2014. Er gilt als einer der weltbesten Investoren. Peter Lynch ist Vorbild einer ganzen Generation von Fondsmanagern. Dabei zeigt der Fidelity-Veteran auch eine besondere Klasse im Geldausgeben.
60 Tage in den Wintermonaten müssen reichen. Über 150 Spender trifft Peter Lynch (69) in der Zeit, die die Amerikaner „giving season“ nennen.
Das ist ein kleines Zeitfenster für große Projekte. Lynch sammelt für Schulstipendien in seiner Heimatstadt Boston. Am Ende der Spendensaison wird er gut 8 Millionen Dollar für soziale Projekte eingesammelt haben.
Vor 25 Jahren gründeten Peter und Carolyn Lynch die Lynch Foundation. 1988 betrug das Stiftungskapital 17 Millionen Dollar. Heute sind es 125 Millionen Dollar.
Das Ehepaar vergab zuvor sporadisch Spenden, etwa an die Kirche, das Peabody Essex Museum und – die Lynchs haben drei Töchter – an die Mädchengruppe der Pfadfinder in Boston.
Heute ist die Stiftung klar strukturiert und unterstützt Projekte aus vier Bereichen: Pädagogik, Kultur, Gesundheit und Religion.
Mit elf Jahren Caddie auf einem Golfplatz
Peter Lynch ist eine Legende und einer der geachtetsten Investoren weltweit. Von 1977 bis 1990 war er Manager des Magellan Fund. Von 18 Millionen Dollar stieg das Fondsvermögen auf 14 Milliarden Dollar. Der durchschnittliche jährliche Ertrag in den 13 Jahren lag bei 29,2 Prozent.
Er war das Fernsehgesicht der US-Fondsgesellschaft Fidelity und Kassenwart für Millionen von amerikanischen Sparern.
Mit 46 Jahren verließ Lynch Fidelity. Lynchs Karriere hing in jungen Jahren auch von Spenden und Stipendien ab. Sein Vater starb an Krebs, als er zehn Jahre alt war.
Mit elf Jahren begann Lynch als Caddie auf einem Golfclub außerhalb von Boston zu arbeiten. Ein Caddie-Stipendium sicherte dem jungen Lynch die Aufnahme und Finanzierung eines Studiums am Boston College.
Heute ist Lynch, dessen Vermögen auf über 350 Millionen Dollar geschätzt wird, ein stiller Philanthrop. Mit seinen schlohweißen Haaren gleicht er einem pensionierten Studienrat. Zwischen 25.000 und einer Million Dollar liegen die Einzelspenden des Ehepaars Lynch.
„Viele Menschen wachen mit 65 auf und wollen Gutes tun, sie haben aber kaum ein Vermögen, weil sie jahrelang hohe Steuern gezahlt haben“, sagt Lynch, der das Stiftungsvermögen verwaltet und darauf achtet, dass die Spendengelder steuerneutral verwaltet werden.
Quelle: DAS INVESTMENT.