SJB | Korschenbroich, 29.06.2015. Asiatische Small Caps haben sich zuletzt besser gehalten als der Gesamtmarkt, so Mark Mobius, Chef der Templeton Emerging Markets Group. Chinesische Festlandsaktien könnten jetzt auch einmal korrigieren. Die langfristige asiatische Wachstumsstory hält Mobius indessen für völlig intakt.
Asiatische Nebenwerte haben im Mai Boden gutgemacht. Zulegen konnten insbesondere Small Caps aus China. Damit hoben sich die kleineren und mittleren Unternehmen von hochkapitalisierten Gesellschaften ab. Letztere gaben vor allem in mehreren südostasiatischen Staaten nach. Allerdings hatten die Märkte im Vormonat mehrheitlich auch deutlich zugelegt.
Anhaltender Optimismus bei Anlegern in China und Indien
Chinesische Nebenwerte entwickelten sich erfreulich, weil die Investoren Finanzreformen und geldpolitische Anreize honorierten. Dagegen fielen die Wirtschaftsdaten eher verhalten aus. Es ist nicht auszuschließen, dass sich der chinesische Aktienmarkt nun anfällig für Korrekturen zeigt. Kreditfinanzierte Wertpapierkäufe hatten hier erheblich zugenommen. Außerdem nahm die Schwankungsintensität der chinesischen Lokalmärkte gegen Ende des Monats zu.
Vorerst dominierte die optimistische Stimmung bei chinesischen Festlandsaktien jedoch auch die Börse in Hongkong. Dort zählten kleinere und mittelgroße Unternehmen aus den Sektoren Finanzen und Technologie zu den Gewinnern. In Indien ging es ebenfalls bergauf. Hier sahen die Anleger über durchwachsene Ertragszahlen hinweg und konzentrierten sich stattdessen auf bessere Inflationsaussichten sowie Fortschritte bei den Senkungen staatlicher Zuschüsse für Benzin und Diesel.
Branchenseitig verzeichneten Aktien aus den Sektoren zyklische Konsumgüter und Informationstechnologie die größten prozentualen Zuwächse. Demgegenüber blieben Energie-, Grundstoff- und Telekommunikationstitel etwas hinter dem Markt zurück. Überdies erfasste der Kursauftrieb auch nicht alle Märkte. Mehrere Staaten der asiatischen Wirtschaftsgemeinschaft ASEAN, darunter Thailand, Malaysia und die Philippinen, schnitten schwächer ab als die asiatische Wachstumsregion ohne Japan insgesamt.
China bleibt langfristig attraktiv
Nach dem Kursauftrieb seit Jahresbeginn würden zwischenzeitliche Korrekturen nicht überraschen. Dies gilt vor allem für China, wo zuletzt kreditfinanzierte Aktienkäufe überhandnahmen. Für langfristig orientierte Investoren bleiben die asiatischen Märkte einschließlich Chinas dennoch ein attraktives Anlageziel. Nicht nur das starke Wirtschaftswachstum deutet darauf hin, dass die Chancen die Risiken überwiegen. Für ein Investment in der Region sprechen auch hohe Devisenreserven, eine relativ niedrige Verschuldung und Wirtschaftsreformen, die zahlreiche asiatische Staaten vorantreiben.
Optimistisch stimmt die Vielzahl der Programme, die unter anderem Taiwan, Südkorea, Indien, Indonesien und Thailand auf den Weg gebracht haben. Die eingeleiteten Reformen verfügen über das Potenzial, Wirtschaftswachstum und Unternehmensgewinne in der Region weiter anzutreiben.
Von: Mark Mobius
Quelle: DAS INVESTMENT.