Das Investment: Morningstar über Mischfonds: Fondsriesen sind schlecht für Anleger

sjb_werbung_das_investment_300_200SJB | Korschenbroich, 27.07.2015. Die gute Performance von Fonds zieht neue Anleger an. Und mit steigendem Volumen wachsen Bedeutung und Bekanntheitsgrad und das zieht wieder neue Investoren an. Doch ein ständig wachsendes verwaltetes Vermögen ist nicht für jeden Fonds eine gute Sache.

Unbekanntere Fonds können mit guter Vergangenheitsperformance Aufmerksamkeit erzeugen und neue Anleger gewinnen. Das ist für kleine Fonds zunächst einmal positiv, da so anfallende Fixkosten für die Administration des Fonds auf mehr Schultern verteilt werden können, schreibt das Analysehaus Morningstar.

Für Anleger ist dieser Effekt weniger positiv. Die meisten Fondsgesellschaften geben diesen Vorteil nicht an die Investoren weiter. Somit füllen hohe Fondsvolumina in erster Linie die Kassen der Fondsgesellschaften und diese haben deswegen auch wenig Interesse daran, die Fondsvolumen zu begrenzen.

Nicht jede Strategie funktioniert mit hohen Fondsvolumen

Das ist nicht gerade zum Vorteil der Anleger: Denn nicht jede Strategie lässt sich mit einem hohen Fondsvolumen so erfolgreich wie zuvor umsetzen, bemerkt Morningstar. Es gibt demnach zwar keine allgemeine Obergrenze für das verwaltete Vermögen, doch es gilt: Je kleiner und illiquider der Markt ist, in den der Fonds investiert, desto eher ist die Kapazitätsgrenze erreicht.

Auch für Mischfonds, die sich nicht nur auf ein Analgesegment konzentrieren, sind immer weiter wachsende Fondsvolumen ein Problem. Denn tendenziell ist es so, dass anschwellende Vermögen die Möglichkeiten von Fondsmanagern kontinuierlich immer weiter einschränken, da diese auf immer größere und liquidere Anlagesegmente ausweichen und die Portfoliostruktur anpassen müssen, um den Liquiditätsrisiken Rechnung zu tragen.

Kleinere Segmente, die vielleicht zuvor einen großen Anteil an der guten Performance hatten, verlieren für diese Fonds somit immer stärker an Bedeutung und zuvor erfolgreiche Strategien können nicht mehr ohne weiteres wiederholt und umgesetzt werden.

Als Beispiel nennt Morningstar den FvS Sicav Multiple Opportunity, gemanagt von Bert Flossbach. Dieser Fonds hat sich neben einer geschickten Asset Allokation auch durch hervorragende Ergebnisse aus der Aktienauswahl im Nebenwertesegment von der Konkurrenz abgegrenzt. Doch mit einem Fondsvolumen von sechs Milliarden Euro fallen Nebenwerte als wesentliche Renditequelle aber weg.

Das bedeutet aber nicht, dass die Performance aller großvolumigen Fonds gefährdet ist. Solange es noch genügend Performancequellen gibt, die sich auch mit hohen verwalteten Vermögen nutzen lassen.

Von: Oliver Alegiani

Quelle: DAS INVESTMENT.

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