Das Investment: Max Otte, Eugen Weinberg, Bert Flossbach & Co.: Sie kauften rechtzeitig Gold

sjb_werbung_das_investment_300_200Die Brexit-Entscheidung Ende Juni schickte Europa-Börsen auf Talfahrt. Wer vorher Gold gekauft hatte, war hingegen auf der sicheren Seite – das Edelmetall legte an einem einzigen Tag um mehr als 8 Prozent zu. Vor wenigen Monaten erklärten neun Vermögensverwalter gegenüber DAS INVESTMENT.com, warum sie ihre Goldvorräte aufgestockt haben. Hier nochmal die Brexit-Krisengewinner.

Wohl die wenigsten von uns haben damit gerechnet, dass die Briten sich für einen Austritt aus der Europäischen Union entscheiden würden. Die meisten Experten-Schätzungen gingen von einem Verbleib Großbritanniens in der EU aus. Umso größer fiel die Börsen-Panik nach dem Brexit-Votum aus. Der MSCI World landete am Abend des 24. Juni mit 1.216 Punkten rund 4 Prozent unter dem Vortagswert. Der S&P 500 sackte am Brexit-Freitag um 3 Prozent auf knapp 2.050 Punkte ab. Auch beim FTSE 100 betrug der Minus rund 3 Prozent.

Noch schlechter lief es für den Eurostoxx, der an einem einzigen Tag um knapp 8 Prozent nach unten rauschte. Der deutsche Leitindex Dax rutschte zeitweise um bis zu 10 Prozent ins Minus und schloss am Ende des Tages rund 7 Prozent unter dem Vortagswert.

Gold stieg an einem Tag um mehr als 8 Prozent

Zu den Krisengewinnern hingegen zählte hingegen Gold: Das gelbe Edelmetall stieg an nur einem Tag um 8,3 Prozent (auf Euro-Basis). Ob man also mit dem Brexit gerechnet hat oder nicht: Wer Tage, Wochen oder Monate vor dem „schwarzen Freitag“ seine Goldvorräte aufgestockt hatte, war auf der sicheren Seite.

Ende April berichtete DAS INVESTMENT.com über neun Vermögensverwalter, die ihre Goldvorräte aufgestockt haben, und deren Gründe, sich mit dem gelben Edelmetall einzudecken. Nun stellen wir fest: Max Otte, Eugen Weinberg, Bert Flossbach & Co. hatten mit dieser Entscheidung Recht. Daher präsentieren wir Ihnen nochmals die neun Experten, die zu den Brexit-Gewinnern gehören.

Eugen Weinberg, Chef des Rohstoffresearchs bei der Commerzbank

„Angesichts der Turbulenzen an den Aktienmärkten war Gold in den vergangenen Wochen tatsächlich ein sicherer Hafen. Die Goldpreise sind gestiegen, weil die Aktien gefallen sind“. Auch langfristig geht Weinberg von steigenden Goldpreisen aus. Als Grund dafür gibt er die expansive Geldpolitik an. „Die Zentralbanken tun im Moment alles, um die Währungen kaputt zu machen“.

>> zum ausführlichen Bericht

Bert Flossbach, Co-Chef und Mitbegründer der Vermögensverwaltung Flossbach von Storch

„Gold ist ein Rettungsschirm für den Fall einer Notlandung von EZB-, BoJ- oder Fed-Airlines, von dem wir immer noch hoffen, ihn nicht zu benötigen“, schreibt Flossbach. Anleger würden sich schon bald auf Gold als Wertaufbewahrungsmittel zurückbesinnen, was einen starken Nachfrageschub auslösen dürfte. Hinzu komme die traditionell dominante Goldnachfrage aus China und Indien, die laut Flossbach weiterhin einen wichtigen Nachfragesockel bildet.
„Wir erachten deshalb eine Flankierung des Aktienengagements durch eine nennenswerte Goldposition als ratsam und haben folgerichtig die Goldquoten in den Mischfonds im ersten Quartal wieder erhöht“, erklärt der Vermögensverwalter. Das Potenzial für den Goldpreis lasse sich zwar nicht exakt bestimmen, schreibt er. Dass Gold langfristig eine bessere Wertentwicklung aufweisen werde als Bargeld oder zinslose Kontoguthaben, sei hingegen so gut wie sicher.

>> zum ausführlichen Bericht

Börsen-Professor und Vermögensverwalter Max Otte

Etwas Gold mache sich als Beimischung im Portfolio gut, sagt Otte. Von Spekulationen mit dem gelben Edelmetall rät er hingegen ab.

>> zum ausführlichen Bericht

Thorsten Polleit, Chefvolkswirt bei Degussa 

„Es gibt keine Verzinsung mehr auf Bankguthaben. Den Haltern von Bankguthaben drohen Verluste durch Negativzinsen und/oder steigende Kontoführungsgebühren. Hinzu kommt, dass es mittlerweile auch ein Zahlungsausfallrisiko gibt.

>> zum ausführlichen Bericht

Martin Siegel, Fondsmanager, Edelmetallexperte und Geschäftsführer bei Stabilitas

„Gold konkurriert mit Anleihen, Aktien und Immobilien. Die Anleihen befinden sich zweifellos in einer gigantischen Blase. Aktien und Immobilien sind schon recht teuer, bieten sich aber im aktuellen Niedrigzinsumfeld immer noch als Anlagealternativen an. Gold hat nach einer fünfjährigen Abwärtsbewegung einen Boden gefunden.“

>> mehr

Noch optimistischer als für das gelbe Edelmetall zeigt sich Siegel nur für die Goldminen-Aktien, für die er einen „Kurspotential von mehreren 100 Prozent“ sieht.

>> mehr

Martin Lück, Leiter Kapitalmarktstrategie von Blackrock für Deutschland, Österreich und Osteuropa

Ähnlich euphorisch in Bezug auf Aktien der Edelmetallproduzenten zeigt sich auch ein Rohstoff-Experte der weltgrößten Vermögensverwaltung Blackrock. Goldminenaktien seien derzeit so günstig bewertet wie nie zuvor, sagt Martin Lück, Leiter Kapitalmarktstrategie von Blackrock für Deutschland, Österreich und Osteuropa. Eine Beimischung von Gold oder Minenaktien im Portfolio sei daher durchaus eine Überlegung wert.

>> zum ausführlichen Bericht

Markus Bachmann, Rohstoffexperte und Portfoliomanager des Craton Capital Precious Metal Fund:

Goldminen befinden sich in einem viel gesünderen Zustand als in 2011, als der Goldpreis sein Allzeithoch erreichte. Dennoch handelt der Sektor auf Bewertungsniveaus, als der Goldpreis um die 260 US-Dollar pro Unze kostete, so Bachmann. In Kontrast zu 2001 sei zudem kein neuer und kosteninflationärer Ausrüstungszyklus ersichtlich. Anhaltende Kosteneinsparungen werden somit zu weiteren Bilanzverbesserungen und stark positiver Free-Cash-Flow-Generierung führen. Ferner sei der überwiegende Teil der Unternehmen innerhalb des Fonds oder 84 Prozent der Anlagesumme in Produktion. Die nachhaltigen Produktionskosten betragen 796 US-Dollar pro Unze (im Vergleich zum Industriedurchschnitt von 900 US-Dollar). Die meisten Firmen werden per Ende 2016 positiven Free Cash Flow generieren.

>> zum ausführlichen Bericht

Andreas Böger, Fondsmanager des C-Quadrat Gold & Resources

„Der steigende Goldpreis der vergangenen Monate hat einmal mehr die negative Korrelation zu anderen Kapitalanlagen bestätigt. Setzt sich die jüngste Entwicklung fort, so könnten mehr und mehr Investoren auf den Zug aufspringen, was dann selbstverstärkend wirken und einen langfristigen Trendwechsel einleiten könnte.“

„Auf die Margen von Goldminenunternehmen dürfte ein steigender Goldpreis besonders durchschlagen, denn die Minenunternehmen haben ihre Kosten im Griff.“

>> zum ausführlichen Bericht

Nico Baumbach, Portfoliomanager der beiden Edelmetallfonds Hansagold und Hansawerte bei der Hamburger Kapitalverwaltungsgesellschaft Hansainvest

„Gold hat seine Rolle als Krisenversicherung zurückerobert“

>> zum ausführlichen Bericht  

Von: Svetlana Kerschner

Quelle: Das Investment

Siehe auch

FondsProfessionell: FFB-Chef: “Wir bleiben Teil von Fidelity”

Fidelity sucht einen Käufer für die FIL Fondsbank (FFB), hieß es im Sommer 2023. Doch das ist Geschichte, sagt FFB-Geschäftsführer Jan Schepanek im Interview mit FONDS professionell. Im Gespräch erläutert er, wie es zu dieser Entscheidung kam – und welche Pläne er mit der Fondsplattform hat.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert