Das Investment: Matt Siddle vom Fidelity European Growth: „Der Horizont hellt sich auf“

sjb_werbung_das_investment_300_200 SJB | Korschenbroich, 12.03.2015. Europas wirtschaftliche Probleme beherrschen die Schlagzeilen. Weitsichtige Anleger ignorieren das und investieren mit dem Fidelity European Growth ganz einfach in die erfolgreichsten Unternehmen des Kontinents.

Europa präsentiert sich gespalten. Die Unternehmen agieren erfolgreich, zahlreiche Gesellschaften bekleiden weltmarktführende Positionen. Doch im öffentlichen Sektor hakt es. Reformen wurden jahrelang verschleppt, die Schuldenlast stieg. Zuletzt sorgte die Ukraine-Krise für einen Rückschlag. Der Euroraum bewegte sich 2014 am Rande einer Rezession. Nun hellt sich der Horizont auf. Die Konjunkturindikatoren drehten ins Plus – der schwächere Euro und der gesunkene Ölpreis zeigen Wirkung. Auch die Politik bewegt sich. Die Initiative „Invest in Europe“ der EU-Kommission will in den kommenden drei Jahren 300 Milliarden Euro für Zukunftsprojekte mobilisieren.

Nach EU-Einschätzung wird das Wirtschaftswachstum bald wieder anziehen. Für den Euroraum erwartet Brüssel ein BIP-Plus von 1,1 Prozent 2015 und 1,7 Prozent im Jahr darauf. Die EZB flankiert die Erholung mit einer stark expansiven Geldpolitik.

Die Börse nahm die besseren Aussichten bereits vorweg. Nach dem „Konjunkturschock“ an den Finanzmärkten Anfang Oktober drehten die Indizes schnell wieder ins Plus. Verglichen etwa mit US-Titeln verfügen Aktien aus Europa aber noch über erhebliches Aufholpotenzial.

In diesem Umfeld fischt Matt Siddle nach verborgenen Schätzen. Der Fondsmanager des Fidelity European Growth ermittelt, welche europäischen Gesellschaften besonders hohe und stabile Erträge versprechen. „Ich suche nach Unternehmen, die starke Cashflows generieren“, beschreibt er seine Anlagestrategie. „Die Firmen sollten zudem in der Lage sein, ihre Cashflows wieder in eigenes Wachstum zu investieren und den Rest an die Aktionäre auszuschütten“, so der Brite weiter. „Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass diese Unternehmen langfristig die Nase vorn haben.“

Welche Aktien lohnen Siddle sympathisiert mit dem Quality-Growth-Anlagestil. Wer ihn verfolgt, sucht „Wachstum und Qualität zu einem vernünftigen Preis“. Unternehmen, die beständig hohe Eigenkapitalrenditen erzielen und erfolgreich Neuinvestitionen tätigen, erfüllen diese Anforderungen.

Die Eigner von Qualitätsaktien profitieren in mehrfacher Hinsicht. Erstens fallen kontinuierliche Dividenden an. Zweitens verfügen die Unternehmen über attraktive Kennzahlen, was Spielraum für steigende Aktienkurse eröffnet. Und drittens führen getätigte Investitionen später zu höheren Gewinnen, was zusätzliches Potenzial eröffnet.

Der Fidelity European Growth engagierte sich zuletzt stark im Gesundheitssektor. Aber auch Industrieaktien gelangen ins Portfolio. „Vor allem in konjunkturempfindlichen Branchen spüre ich derzeit Qualitätsfirmen auf, deren Bewertungen auf ein attraktives Niveau gesunken sind“, erläutert Siddle. Er zählt zu dieser Gruppe beispielsweise das Medienunternehmen Reed Elsevier und den Softwarekonzern SAP. Die Suche nach Qualitätsaktien bringt ein Problem mit sich. Das Chance-Risiko-Profil der unterschiedlichen Gesellschaften variiert recht stark. Firmen mit offenkundig stabilen und hohen Gewinnen verfügen naturgemäß über eine ambitioniertere Bewertung als schwankungsintensive Zykliker. Siddle gewichtet diese Faktoren und sucht nach Ineffizienzen. Die strategische Basis seines Portfolios bilden dann Aktien, die sowohl eine gute Qualität als auch ein günstiges Bewertungsniveau aufweisen.

Beispiel SAP: Siddle schätzt hier einerseits die engen langfristigen Bindungen der Kunden an den Softwarekonzern. Andererseits beeindruckt ihn das Wachstumspotenzial, das sich SAP durch Zukäufe und eigene Innovationen erschließt. Die derzeitige Börsennotiz spiegele diese guten Perspektiven nicht ausreichend wider: „Der Aktienkurs ist deutlich gesunken und notiert aktuell unweit des relativen Bewertungstiefs.“

Wie sich Qualität definiert

Mit VW nennt Siddle einen weiteren Favoriten. „Die Autobranche gehört generell zu den Industriezweigen minderer Qualität“, schränkt der Fidelity-Mann zwar ein. Volkswagen habe aber durch Forschungsinvestitionen und bessere Produkte beständig Marktanteile hinzugewonnen. „Darüber hinaus hat die Verlagerung auf Luxusmarken mit höheren Margen die Qualität der Gewinne deutlich verbessert“, so Siddle. VW-Aktien würden jedoch lediglich mit einem Bruchteil ihres Buchwerts gehandelt. „Zudem dürften der schwache Euro und die Belebung des schleppenden Automobilabsatzes in Europa die Gewinne in die Höhe treiben“, bemerkt Siddle.

Auf Deutschland fixiert ist Siddles Portfolio indessen nicht. Zu den größeren Positionen im Fonds zählen zum Beispiel auch der dänische Diabetes-Spezialist Novo Nordisk, die französische Schneider Electric und der britische Versicherer Prudential.

Dass Matt Siddle und sein Team ertragsträchtige Portfolios zusammenstellen können, belegt die Wertentwicklung. In den vergangenen fünf Jahren erzielte der Fonds einen Wertzuwachs von knapp 60 Prozent. Wer ihm seit Auflegung im Oktober 1990 die Treue hielt, konnte sein eingesetztes Kapital sogar fast verneunfachen.

Von: Carsten Behrens

Quelle: DAS INVESTMENT.

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