Das Investment: Marc Friedrich und Matthias Weik: „Die Kapitallebensversicherung hat ausgedient“

sjb_werbung_das_investment_300_200SJB | Korschenbroich, 10.12.2014. Mit Kapitallebensversicherungen und privaten Rentenversicherungen geht man eine Wette auf Zeit ein, sagen die Ökonomen, Querdenker und Honorarberater Marc Friedrich und Matthias Weik. Und bei der Altersvorsorge sollte man lieber nicht wetten.

Kurz vor Weihnachten wird dem Sparer ein ganz bitteres Weihnachtsgeschenk serviert. Die von der Europäischen Zentralbank (EZB) verordnete Niedrigzinsphase zeigt abermals seine destruktive Auswirkung. Die Aussage von Helmut Posch, seines Zeichens Chef des Versicherungskonzerns Continentale „Wenn die Niedrigzinsphase länger anhält, droht die Gefahr, dass wir japanische Verhältnisse bekommen und einzelne Lebensversicherer ihre Garantiezinsen nicht mehr erfüllen können” sollte uns alle aufhorchen lassen.

Auch Nikolaus vom Bomhard, Vorstandschef des Versicherungskonzerns Munich Re sagt, dass die negativen Folgen der Notenbankpolitik immer gravierender werden. Mit dieser Aussage hat der Mann zweifellos Recht. Zudem wird nun befürchtet, daß mehrere Versicherungen eine längere Niedrigzinsphase nicht überleben werden und der Garantiezins, der 2015 auf 1,25 Prozent sinken wird, abermals gesenkt werden muß. Mehr denn je ist es essentiell die klassische Lebensversicherung zu überdenken.

Ein exklusiver Auszug aus unserem aktuellen Bestseller „Der Crash ist Lösung“:

Die Kapitallebensversicherung ist das Paradebeispiel für den epochalen Wandel unseres Systems. Jahrzehntelang hat sie als Anlageform funktioniert und war neben der staatlichen Rente die Säule der Altersvorsorge. Jetzt hat des Deutschen liebstes Kind – in Deutschland gibt es mehr Lebensversicherungen als Einwohner – ausgedient und geht selber in Rente.

Was wir momentan erleben ist auch keine kurze Periode der Schwäche, sondern das Ende dieses Anlagemodells. Ausgelöst wird es durch die anhaltende Niedrigzinspolitik der Notenbanken. Das haben nun auch die großen Bank- und Versicherungskonzerne erkannt und akzeptiert. Allianz und Ergo haben beide neue Modelle der Lebensversicherung vorgestellt, bei der es keinen Garantiezins mehr gibt.

Lassen Sie sich von den schönen Namen der beiden Produkte – „Perspektive“ und „Rente Garantie“ – nicht blenden. Das ist reines Marketing. Dahinter verbirgt sich für die Kunden eher das Gegenteil. Die Sparkassen prüfen derzeit sogar den Komplettausstieg aus dem Geschäft mit Kapitallebensversicherungen. Andere Unternehmen haben sich hierzu schon entschieden, so die Ergo-Tochter Victoria Leben, der zur Zürich-Gruppe gehörende Deutsche Herold und die Bayerische Beamten Lebensversicherung. Andere werden folgen.

Auch gehen mehr und mehr Versicherungen dazu über, den Schluss-Bonus einer Lebensversicherung zu kürzen oder sogar ganz zu streichen, wie zum Beispiel die Sparkassenversicherung Provinzial. Dadurch entgehen den Versicherten nach Vertragsende mehrere tausend Euro.

Fazit: Mit Kapitallebensversicherungen und privaten Rentenversicherungen geht man eine Wette auf Zeit ein. Bei beiden Anlagemodellen wettet man, dass das einbezahlte Geld in 30 Jahren noch vorhanden sein – und ordentlich verzinst ausbezahlt wird. Sind Sie ernsthaft überzeugt, dass Ihnen das heute noch irgendwer garantieren kann? Wir jedenfalls nicht. Wir sind keine Freunde von Wetten. Vor allem nicht bei einem so wichtigen Thema wie der Altersvorsorge.

Seit 2013 enthalten alle ausgegebenen Staatsanleihen zudem die genannte CAC-Klausel (Collective Action Clause, zu Deutsch „Kollektive Handlungsklausel“). In fünf Jahren werden mehr als die Hälfte aller Anleihen die Klausel über kollektives Handeln enthalten. Und das heißt, dass die Besitzer der in Lebensversicherungen, Rentenversicherungen und Fonds enthaltenen Staatsanleihen gegen ihren Willen rückwirkend enteignet werden können. Wenn man der Gefahr einer Enteignung ausgesetzt ist, gibt es keinen logischen Grund, sein Geld und seine Altersvorsorge in diesem Vehikel zu platzieren.

Hinzu kommen noch die horrenden Kosten und Gebühren. Zu viele Punkte sprechen inzwischen einfach gegen den Klassiker der privaten Altersvorsorge. Wir würden jetzt gerne schreiben: Sprechen Sie mit Ihrem Berater! Aber leider wäre das kein guter Rat. Denn die Berater von Banken und Versicherungen müssen vor allem verkaufen. Sie handeln verständlicherweise nicht in Ihrem Interesse, sondern in ihrem eigenen und in dem ihres Brötchengebers. Sicher: Alle wollen nur unser Bestes. Unser Geld!

Über die Autoren: Die beiden Ökonomen, Querdenker und Honorarberater Matthias Weik und Marc Friedrich schrieben 2012 zusammen den Bestseller “Der größte Raubzug der Geschichte – warum die Fleißigen immer ärmer und die Reichen immer reicher werden“. Es war das erfolgreichste Wirtschaftsbuch 2013. Seit April 2014 gibt es eine aktualisierte und überarbeitete Taschenbuchausgabe.

Mit ihrem zweiten Buch, „Der Crash ist die Lösung – Warum der finale Kollaps kommt und wie Sie Ihr Vermögen retten“, haben sie es bis auf Rang 2 der Spiegel Bestsellerliste geschafft sowie auf Rang 1 im Manager Magazin und Handelsblatt. In ihm haben sie unter anderem die EZB-Leitzinssenkung und Minuszinsen für die Banken, die Absenkung des Garantiezins bei den Lebensversicherungen sowie den Ausgang der EU-Wahl prognostiziert. Auch einen heftigen Börsencrash haben sie darin in Aussicht gestellt. Am 14. November 2014 ist das Hörbuch zu „Der Crash ist die Lösung“ erschienen. Weitere Informationen über die Autoren finden Sie unter:www.friedrich-weik.de

Von: Marc Friedrich / Matthias Weik

Quelle: DAS INVESTMENT.

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