Der September war geprägt von hoher Preisvolatilität in vielen Anlageklassen. Der Goldmarkt war im Gegensatz dazu relativ zahm. Der Fonds und der Referenzindex schlossen den Berichtsmonat im negativen Bereich ab, aber der Sektor erholte sich in den Oktober hinein stark. Das an früherer Stelle erwähnte Zins-Damoklesschwert fiel im September nicht.
Die Fed hat die Zinsen wieder nicht erhöht, dieses Mal aufgrund von Befürchtungen über den Zustand der Weltwirtschaft. Nachfolgend schwache US Arbeitsmarktdaten lassen den Markt nun zweifeln, ob dieses Jahr überhaupt noch eine Zinserhöhung stattfinden wird. Das Schwert in Form von höheren Zinsen ist somit stumpf geworden.
Nicht nur erwarten Marktbeobachter nun einen graduelleren Zinsanstieg, vielleicht sogar wichtiger, sie rechnen auch mit einem zukünftig tieferem realen Zinsgleichgewicht als in der Vergangenheit. Dies alles impliziert ein günstigeres Marktumfeld für Gold. Wir nehmen einen Stimmungsumschwung für das Metall. Die lauten Rufe für einen Goldpreis unter USD 1000 pro Unze werden leiser und etliche Marktbeobachter sehen nunmehr limitiertes Abwärtspotenzial. Sie fokussieren sich darauf, wie eine Erholung aussehen könnte.
Eine der grössten Goldkonferenzen des Jahres findet jeweils in Denver (USA) statt. Schwerpunktthema der diesjährigen Konferenz war der Fokus der Unternehmen zur Stärkung der Bilanz, entweder durch Verkäufe von Aktiven und/oder Metallproduktion oder durch eine Reduktion der Investitionsprojekte. Ein anderes Thema waren weitere Kostenreduktionen. Diese verbessern auch die Bilanz, da tiefere Energieinputpreise und Produzentenwährungen die bisherigen Maßnahmen unterstützen. Trotz tieferem Goldpreis (in US Dollar) generieren etliche Unternehmen positiven freien Cash Flow. Überdies war es den Unternehmen wichtig, auch auf Wachstumsopportunitäten hinzuweisen. Hinsichtlich der derzeit tiefen Bewertungen von Explorationsfirmen und Junior-Goldproduzenten wird dieses Ziel wohl auch mittels Akquisitionen erreicht werden.
Der Sektor hat sich inzwischen vom Schock des tiefen Goldpreises erholt und fokussiert sich auf Profitabilität und positiven Cash Flow. Wir denken, dass sich der Markt langsam vom (zu) einfachen Szenario “höhere US-Zinsen sind negativ für Gold” entfernt und einen realistischeren Ausblick einpreist, wann, um wieviel und unter welchen ökonomischen Bedingungen die Zinsen ansteigen werden. Dies sollte zu einem freundlicheren Goldpreisumfeld führen. Die Goldaktien hingegen preisen noch immer ein Worstcase-Szenario ein (bezüglich beiden Aspekten, dem Metall selber und den operativen Unternehmensaussichten) und sind in den Portfolios der generellen Anleger weiterhin stark untergewichtet. Wir sind der Überzeugung, dass diese Faktoren den Anlegern in Goldminen sehr attraktive Ertragsaussichten offerieren.