Die Wall Street läuft Gefahr im Klimawandel unterzugehen. Im Jahr 2008 befand sich US-Präsident Barrack Obama noch im Wahlkampf um das Präsidentenamt und konnte sich eines gewissen Nimbus als kommender Heilsbringer der internationalen Politik erfreuen. Damals versprach er seinen Wählern, in seiner Präsidentschaft werde, „der Meeresspiegel weniger schnell steigen und unser Planet zu heilen beginnen“.
Den großen Ankündigungen folgte jedoch nichts. Ein Klimaschutzgesetz scheiterte im Parlament, auch an dem Widerstand von Demokraten aus Bundesstaaten mit Kohleförderung. In Amerika wurde die Klimapolitik quasi ad acta gelegt, der Klimawandel weiter ignoriert und auf internationaler Bühne wurde blockiert. Damit lieferten die USA dem größten globalen CO2-Produzenten China auch stets das Argument selber nichts tun zu müssen, wenn die USA nicht vorangingen und Klimakonferenzen blieben folglich ergebnislos.
Mitte 2014 kam jedoch Bewegung in die US-Klimapolitik. Im Alleingang ohne Parlament führte Obama durch die US-Umweltschutzbehörde neue Standards für die 600 US-Kohlekraftwerke ein, die deren CO2-Emissionen bis 2030 um 30 % gegenüber 2005 absenken sollen. Jetzt überraschten die USA gemeinsam mit China die Welt. Die Präsidenten der beiden größten CO2-Produzenten, die gemeinsam für fast die Hälfte der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich sind, formulieren erstmals gemeinsam Ziele zur Begrenzung des Treibhausgas-Ausstoßes ihrer Länder. Obama will deren Ausstoß in den USA bis 2025 um bis zu 28 % gegenüber 2005 senken. Chinas Parteichef Xi nannte zwar kein konkretes Ziel, kündigte jedoch an, den Anteil Erneuerbarer Energien bis 2030 auf 20 % zu steigern und spätestens ab 2030 auch den Treibhausgas-Ausstoß in China zu senken. Bei den Erneuerbaren Energien wollen beide Länder künftig zusammenarbeiten.
Auch wenn die Weltgemeinschaft es schaffen wird, die globale Erwärmung auf 2 Grad Celsius, gegenüber dem vorindustriellen Level und damit auch die möglichen Schäden zu begrenzen, werden bestimmte Regionen oder Branchen mehr betroffen sein als andere. Dies müssen insbesondere die immer noch vorhandenen Klimaskeptiker begreifen. Auf ihnen lastet das immense Risiko innerhalb der nächsten Jahre und Jahrzehnte von der Realität widerlegt zu werden und dann einen extremen Anpassungsaufwand für ihr Unternehmen betreiben zu müssen, der das Unternehmen in die Verlustzone drücken oder sogar in die Insolvenz führen könnte. Sich bereits heute durch entsprechende Maßnahmen und Investitionen auf die zu erwartenden Änderungen und Einschränkungen vorzubereiten, ist allen Untersuchungen zu Folge erheblich billiger und sichert zudem das Überleben.
Eine der Branchen die den Risiken des Klimawandels am stärksten ausgesetzt sind, ist die Öl-, Gas- und Kohleförderung. Regulierungen im Bereich der fossilen Brennstoffe werden – wie jüngst in den USA – zu den ersten Maßnahmen von Regierungen zur Begrenzung der Erderwärmung zählen. Die Regulierungen der US-Umweltbehörde haben bereits zu einem erheblich sinkenden Kohleverbrauch in der US-Stromproduktion geführt. Das führt in die Diskussion um die so genannten „Stranded Assets“. Dahinter verbirgt sich die Frage, wie viel fossile Brennstoffe überhaupt noch gefördert und verbrannt werden dürfen, will man die Klimaziele noch erreichen. Ein großer Teil der heute bereits bekannten und erschlossenen Reserven wird sicher in der Erde verbleiben müssen. Großangelegte teure Förderprojekte wie Hochseeförderplattformen oder Fracking könnten aufgegeben werden müssen und zu hohen Verlusten oder gar Insolvenzen führen. Milliardenschwere Explorationsprojekte würden quasi ins Leere führen, was für Investoren und Kreditgeber hohe Ausfälle bedeuten kann. Bereits Anfang des Jahres hat die OECD gewarnt, dass hiervon nicht nur die Energiekonzerne betroffen sein werden, sondern auch Investoren einschließlich staatlicher Pensionsfonds.
Erderwärmung wird auch die Landwirtschaft negativ beeinflussen. Zwar zeigen viele Früchte bei höheren Temperaturen ein schnelleres Wachstum, bei Getreide z.B. führt jedoch eine verkürzte Reifeperiode auch zu geringeren Erträgen. Andere Anbauregionen werden negativ von vermehrten Niederschlägen oder Dürren betroffen sein. Insgesamt rechnet UN damit, dass sich klimabedingt die Nahrungspreise in den nächsten 35 Jahren fast verdoppeln werden.
Wasserknappheit bedroht nicht nur die Landwirtschaft. Auch die Getränkeindustrie blickt mit Bangen auf künftigen Wassermangel. Ein beispielhafter Blick in das Risikoreporting von Coca Cola veranschaulicht die Situation: „Wechselnde Wettermuster mit gleichzeitig immer häufiger auftretenden und länger andauernden Extremwetterlagen können die Verfügbarkeit von wichtigen Rohmaterialien einschränken und die Kosten hierfür erheblich erhöhen.“ Zusätzliche Gefahr droht Getränke-produzenten auch von staatlichen Behörden. Erst im Juni haben Regierungsbehörden die Schließung einer Coca Cola-Abfüllanlage im Norden Indiens verfügt, weil die Anlage zu viel Grundwasser verbraucht hat.
Tatsächlich lassen sich die Auswirkungen des Klimawandels auf die Kapitalmärkte nur schwer abschätzen. Die Wall Street allerdings läuft Gefahr im Klimawandel unterzugehen. Große Flächen Lower Manhattens stehen auf alten Deponien oder Landaufschüttungen. Als New York noch auf den Namen Neu-Amsterdam hörte, waren sie Teile des Hudson und des East Rivers. Gebiete, die in der Folge des Hurricanes Sandy überflutet waren. Steigende Meeresspiegel und Überflutungen können die Geographie Manhattans drastisch verändern.
Diese und mehr Gründe machen es erforderlich, auch eine Kapitalanlage auf Klimarisiken hin zu überprüfen. Unternehmen, die sich an die möglichen Folgen des Klimawandels rechtzeitig anpassen und die Treibhausgasemissionen in der Produktion rechtzeitig reduzieren, die energieeffizient arbeiten oder auf Erneuerbare Energien setzen, minimieren ebenso wie Unternehmen, die Technologien oder Services zur Anpassung an den Klimawandel vertreiben und entwickeln, schon heute gegenwärtige Risiken, verbessern ihre Wettbewerbsposition und schaffen sich gleichzeitig zukünftige Chancen. Unternehmen, die in den Fonds der ÖKOWORLD zu den Performancetreibern gehören. Speziell im ÖKOWORLD KLIMA und natürlich auch im ÖKOWORLD ÖKOVISION CLASSIC, der in der jüngsten Untersuchung der Verbraucherzentralen nicht nur als einziger Fonds mit 100 % Kriterienerfüllung als klarer Testsieger bei den ethisch-ökologischen Aktienfonds ganz oben auf dem Siegertreppchen steht, sondern ebenfalls als einziger 100 Prozenter auf Platz eins unter den klimafreundlichen Fonds steht. Reden Sie mit Ihren Kunden rechtzeitig über den Klimawandel im Depot. Wir informieren Sie gerne.