Das Investment: „Macrons Reformagenda erhält durch Wahlsieg Auftrieb“

sjb_werbung_das_investment_300_200Mit seiner Mehrheit in der französischen Nationalversammlung hat Präsident Emmanuel Macron die Chancen erhöht, dass das Parlament seine ehrgeizigen Reformen verabschieden wird, die auf die Flexibilisierung des Arbeitsmarkts und Wachstumsförderung abzielen.

Trotz aller Euphorie warnt die Fondsgesellschaft Allianz Global Investors in einem aktuellen Marktkommentar zum Ausgang der gestrigen Stichwahlen zum französischen Parlament: „Frankreich muss sich auch den Realitäten seiner Staatsfinanzen stellen, und das könnte einige Zeit in Anspruch nehmen.“ Das bedeutet für Anleger: „Trotz des Optimismus sollten Anleiheinvestoren nicht vergessen, dass die Realität der französischen Staatsfinanzen durchaus einen Zinsaufschlag gegenüber deutschen Staatspapieren rechtfertigt.“

„Auch wenn das politische Risiko in Europa nicht verschwunden ist, sehen wir weiterhin einen günstigen kurzfristigen zyklischen Ausblick für die Eurozone“, heißt es von der Fondsgesellschaft weiter. Die jetzt erlangte parlamentarische Mehrheit von Macrons Bewegung „La République En Marche” und eine wahrscheinliche Wiederwahl von Bundeskanzlerin Angela Merkel bei der Bundestagswahl im September sollten zu einer konstruktiven Partnerschaft zwischen Frankreich und Deutschland führen.

„Macron-Effekt“ an der Börse?
Ein wichtiger Grund, warum bislang kaum ein „Macron-Effekt“ an der Börse zu erkennen war, liegt nach Angaben von Allianz Global Investors unter anderem an der Zusammensetzung des französischen Leitindex CAC40: „Dessen Unternehmen hängen stärker von der internationalen als von der Binnenwirtschaft ab.“

Macrons Reformprogramm aber zielt auf die strukturellen Wettbewerbsschwächen des Landes ab, um ausländische Investoren anzuziehen. Von diesen geplanten Wirtschaftsreformen dürften vor allem inländische französische Aktien, insbesondere aus den Sektoren Baugewerbe, Infrastruktur und Banken, profitieren. Zu Macrons Prioritätenliste bei seinen Reformen prognostiziert Allianz Global Investors: „Es ist wahrscheinlich, dass er die schwierigsten Reformen – insbesondere des Arbeitsrechts – zuerst angehen will.“

Autor: Christian Hilmes

Quelle: DAS INVESTMENT.

Siehe auch

FondsProfessionell: FFB-Chef: “Wir bleiben Teil von Fidelity”

Fidelity sucht einen Käufer für die FIL Fondsbank (FFB), hieß es im Sommer 2023. Doch das ist Geschichte, sagt FFB-Geschäftsführer Jan Schepanek im Interview mit FONDS professionell. Im Gespräch erläutert er, wie es zu dieser Entscheidung kam – und welche Pläne er mit der Fondsplattform hat.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert