Das Investment: „KGVs von US-Aktien sehr hoch und ambitioniert“

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„Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) zählt nach wie vor zu wichtigsten Kennzahlen von Aktien“, erklärt Thomas Buckard mit sorgenvollem Blick auf US-Titel wie den Autobauer Tesla. Denn die Bewertungen erinnern den Vermögensverwalter an das Crash-Jahr 2000.

Neben dem Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) gehört das KGV zu den am meisten verbreiteten Kennzahlen zur Bewertung von Aktien. Es gibt wohl kaum eine Analystenstudie, die ohne die entsprechenden Angaben auskommt. Mit dem KGV lassen sich ganze Aktienmärkte, Branchen, aber auch Einzelwerte weltweit miteinander vergleichen.

Die Berechnung ist vergleichsweise einfach. Das KGV ergibt sich aus dem Aktienkurs geteilt durch den Gewinn, der in der Regel für das laufende und das kommende Geschäftsjahr geschätzt wird. Je höher die Kennzahl ausfällt, desto teurer ist der Aktienmarkt oder der Einzelwert. Derzeit sind die Aktienmärkte ziemlich hoch bewertet – das gilt vor allem für die US-Börsen.

Dreijähriger Börsen-Crash
Immer, wenn die KGVs „durch die Decke gehen“, wird das mit außergewöhnlichen Zeiten begründet. Im Jahr 2000 sollten das Internet und die Biotechnologie eine neue Ära einläuten. Was tatsächlich folgte waren zahlreiche Unternehmenspleiten und ein fast dreijähriger Börsen-Crash. Heute werden die (zu) hohen Aktien-KGVs mit den niedrigen Zinsen von Bankkonten und Anleihen gerechtfertigt.

Da das Anleihen-KGV, also der Kehrwert des Zinses, noch sehr viel höher als das von Aktien sei, kämen Renten als Alternative nicht infrage, so die gängige Argumentation. Aber was passiert, wenn die Zinsen wieder steigen, die Anleihekurse fallen, und sich dadurch die Renten-KGVs wieder normalen Niveaus annähern? Steigende Zinsen hätten übrigens auch bei Immobilien fallende Preise zur Folge.

Insbesondere bei den sogenannten Wachstumsaktien fällt es mir angesichts deren KGVs schwer, zuzugreifen. Zum Beispiel Tesla: Der Elektroauto-Pionier ist derzeit an der Börse fast so teuer wie BMW. Dabei haben die Amerikaner im vergangenen Jahr gerade einmal 76.000 Fahrzeuge verkauft. Die Bayern haben dagegen 2,4 Millionen PKW abgesetzt – davon immerhin rund 60.000 mit Elektromotor.

Keine Profite erwirtschaftet
Bei diesen Wachstumswerten wird immer unterstellt, dass die Gewinne in die hohen Bewertungen reinwachsen und diese dann relativieren. Aber wer kann garantieren, dass Tesla schon im kommenden Jahr wie geplant 500.000 Autos produziert und an die Kunden ausliefert. Bislang lässt sich bei Tesla nicht einmal ein KGV berechnen, da das Unternehmen noch gar keine Profite erwirtschaftet.

Der Käufer der Tesla-Aktie sollte sich darüber im Klaren sein, dass der Erwerb dieses Papiers einer riskanten Wette auf die Zukunft gleicht und die hoch gesteckten Erwartungen durchaus Enttäuschungspotenzial beinhalten. Das gilt übrigens ähnlich für andere Wachstumswerte wie Snap oder Twitter.

Kennzahl hat nicht ausgedient
Nur weil die Wachstumswerte beim KGV schlecht abschneiden, hat die Kennzahl längst noch nicht ausgedient. Noch besser als das einfache KGV funktioniert das sogenannte Shiller-KGV. Dieses errechnet sich aus dem Durchschnitt der inflationsbereinigten Gewinne der zurückliegenden zehn Jahre. Dadurch werden insbesondere bei konjunkturabhängigen Aktien extreme Entwicklungen geglättet.

Das Shiller-KGV bewertet Aktiengesellschaften gewissermaßen auf Basis ihrer „normalen“ Gewinne. Beim Dow Jones beläuft es sich für 2017 auf 18. Das ist alles andere als preiswert und macht eine Korrektur wahrscheinlich – konservative Anleger sollten mit Vorsicht reagieren.

Von: Thomas Buckard
Quelle: Das Investment

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