Das Investment: 5 Jahre Invesco Balanced-Risk Allocation Fund: Herr Wolle, haben Ihre Anleger Grund zum Feiern?

sjb_werbung_das_investment_300_200 SJB | Korschenbroich, 10.10.2014. Der Invesco Balanced-Risk Allocation Fund ist ein Mischfonds mit ungewöhnlichem Anlagekonzept: Die Asset Allocation ist nicht fest vorgegeben, sondern ist das Ergebnis der Gewichtung der Risiken. Zum fünfjährigen Bestehen sprach DER FONDS mit Manager Scott Wolle.

Die Idee hinter Risk-Parity-Fonds kann wie folgt beschrieben werden: Erst wenn das Risiko im Portfolio effizient verteilt wird, kann eine Investmentstrategie langfristig stabile Erträge liefern. Die einfache Streuung von Kapital ist dabei eben nicht dasselbe wie die Streuung von Risiko. Wenn Aktien ein erheblich höheres Risiko tragen als andere Anlageklassen wie Anleihen, muss der Anteil an Aktien im Depot – in Geldeinheiten – so verringert werden, dass der Risikoanteil, den sie tragen, mit dem Risikoanteil anderer Asset-Klassen – wie eben Anleihen – vergleichbar ist.

Scott Wolle verfolgt mit seinem Invesco Balanced-Risk Allocation Fund (ISIN LU0432616737) seit fünf Jahren genau diese Strategie (siehe auch: 100 Fonds-Klassiker im Dauertest). Im Gespräch mit DER FONDS erklärt er, in welchem Marktumfeld sich sein Risk-Parity-Ansatz besonders bezahlt macht und warum es in den vergangenen drei Monaten nicht wirklich gut lief.

DER FONDS: Der Invesco Balanced Risk-Allocation Fund wurde kürzlich fünf Jahre alt. Haben Sie und Ihre Anleger Grund zum Feiern?

Scott Wolle: Auf jeden Fall! Der Fonds legte seit Auflegung pro Jahr im Schnitt um 9,17 Prozent zu, die annualisierte Volatilität lag mit 7,01 Prozent sogar unter dem von uns angepeilten Wert von acht Prozent.

Wie erklären Sie den Erfolg?

Unser Konzept ist das Ergebnis einer langen Research-Phase, in der wir die so genannte Risk-Parity-Strategie in einer Fondslösung umgesetzt haben. Das Ergebnis ist ein Portfolio, das dem Anleger hilft, durch den kompletten Konjunkturzyklus zu navigieren – bei minimaler Partizipation an hohen Wertverlusten.

Was genau zeichnet die Strategie Ihres Fonds aus, worin unterscheidet er sich von anderen Mischfonds?

Während bei einem klassischen Mischfonds die Gewichtung der Anlageklassen der Ausgangspunkt für die Portfolioentscheidungen ist, ist sie bei unserem Fonds das Ergebnis der Risikogewichtung: Das Basisportfolio sieht eine Gleichverteilung des Risikos in den drei Anlageklassen Aktien, Renten und Rohstoffe vor. Daraus leitet sich für unseren Fonds eine Gewichtung von 60 Prozent Renten und je 20 Prozent in Aktien und Rohstoffen ab. Bei klassischen Mischfonds mit einer Gewichtung von 60 Prozent Renten und 40 Prozent Aktien führt die Gewichtung der Assetklassen hingegen unterm Strich zu einer Risikoallokation von 90 Prozent Aktien und 10 Prozent Renten.

Und wie investieren Sie innerhalb der Anlageklassen?

Wir verfolgen einen quantitativen Ansatz, nachdem die Anpassung der Asset Allocation monatlich erfolgt. Dabei setzen wir über Futures auf Indizes für erstklassige Staatsanleihen und Aktien aus den Industrieländern. Aktien aus Schwellenländern meiden wir bewusst, da sie zu stark mit der Entwicklung der Rohstoffmärkte korrelieren. Die Rohstoffmärkte decken wir unter anderem über ETCs ab.

Warum investieren Sie auch in Rohstoffe?

Wir wollen in jeder Konjunkturphase Marktchancen nutzen und Verluste begrenzen. Dafür benötigen wir passende Anlagemöglichkeiten. In Zeiten mit inflationärem Wachstum setzen wir strategisch bevorzugt auf die Anlageklasse Rohstoffe. In Phasen nicht inflationären Wachstums stehen Aktien im Vordergrund, in einem Rezessionsumfeld sind es Anleihen.

In welchem Marktumfeld spielt der Fonds seine Vorteile am besten aus?

Laufen die Aktienmärkte gut, wie beispielsweise 2013, schneidet unser Fonds im Gruppenvergleich relativ gesehen tendenziell schwächer ab. In Phasen höherer Inflation oder wenn die Aktienmärkte schwächeln, können wir unsere Vorteile hingegen voll ausspielen und generieren überdurchschnittliche Erträge bei unterdurchschnittlichem Risiko.

In den vergangenen drei Monaten hat sich der Fonds relativ schwach entwickelt, was waren die Gründe und wie steuern Sie gegen?

Dies resultiert vorwiegend aus der Marktentwicklung im September und ist hauptsächlich auf die erneut schwache Entwicklung der Rohstoffe gegenüber Aktien zurückzuführen. Hauptgründe dafür scheinen der stärkere Dollar und die Sorgen um das Wirtschaftswachstum in China und Europa zu sein. Wir haben darum den Risikobeitrag im Fonds gesenkt. Generell lassen wir uns von solchen kurzfristigen Schwächephasen aber nicht beunruhigen. Die langfristige Betrachtung zeigt ja, dass wir mit unserer Strategie sehr gut fahren.

Quelle: DAS INVESTMENT.

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