SJB | Korschenbroich 09.02.2016. Warum Gold eine sinnvolle und nahezu kostenfreie Versicherung gegen Krisen des Finanzsystems ist, erklärt Bert Flossbach von der Vermögensverwaltung Flossbach von Storch in seinem jüngsten Marktausblick.
„Gold: Die Versicherung, die nichts kostet“, so titelt Bert Flossbach, Co-Chef und Mitbegründer der Vermögensverwaltung Flossbach von Storch einen Abschnitt seines jüngsten Marktberichts. Darin nennt er mehrere Gründe für seinen Optimismus in Bezug auf das gelbe Edelmetall.
Grund 1: China
„Chinesische Privatanleger haben es derzeit schwer, ihr Geld sicher anzulegen“, schreibt Flossbach. Immobilien seien teuer, der Aktienmarkt gleiche immer mehr einem Spielkasino, die Verzinsung von Sparanlagen sei mickrig und könne die Abwertung des Renminbi nicht kompensieren. Da dürfte Gold eine lohnende Alternative für Privatanleger in der Volksrepublik sein.
Grund 2: Währungsabwertung und Risiken fürs Finanzsystem
Doch China ist nicht der einzige Staat, dessen Währung derzeit massiv leidet. Ob der russische Rubel, oder der brasilianische Real: In vielen Ländern wird Gold laut Flossbach zu einer „Währung der letzten Instanz“.
Zudem erhöhe die expansive Geldpolitik der Notenbanken in Europa und Japan die Risiken für das gesamte Finanzsystem, da sie die Schuldner – Staaten, Unternehmen, Privatpersonen – immer abhängiger vom billigen Geld mache. „Der Weg zurück scheint verbaut. Niemand kann sich mehr vorstellen, wie die aufgeblähte Geldbasis der Zentralbanken, die sich allein seit Beginn der Finanzkrise mehr als verdoppelt hat, ohne extreme Entzugserscheinungen geschrumpft werden kann“, schreibt der Vermögensverwalter.
Grund 3: Begrenzte Goldmenge
Im Gegensatz zur Geldmenge steht die Menge an gefördertem Gold, die laut Flossbach seit der Freigabe des Goldpreises im Jahr 1073 nur um rund 1,5 Prozent pro Jahr stieg.
Flossbachs Fazit „Gold bleibt unseres Erachtens deshalb eine sinnvolle und nahezu kostenfreie Versicherung gegen Risiken des Finanzsystems und die Inflationierung des beliebig vermehrbaren Schulgelds“.
Von: Svetlana Kerschner
Quelle: DAS INVESTMENT.