FondsAnalyse: SJB FondsPortrait. Templeton Frontier Markets (WKN A0RAKZ, ISIN LU0390136736). SJB-MiFID-Risikoklasse: 5.

Gerd Bennewirtz, Geschäftsführer der SJB FondsSkyline OHG

SJB | Korschenbroich, 18.02.2011.

teaser_fondsauswahl_150_1001992 führte Farida Khambata den Begriff „Frontier Markets“ in die Finanzwelt ein. Damit definierte der Weltbankökonom eine Vorstufe der Schwellenländer. Ihre Kennzeichen: Eine niedrige Marktkapitalisierung und eine begrenzte Liquidität. Dennoch locken die Grenzmärkte, zu denen unter anderem Argentinien, Bahrain, Bulgarien, die Elfenbeinküste, Estland, Pakistan und Vietnam zählen, mit starkem Wachstumspotenzial. Während die Wirtschaftsleistung der klassischen Schwellenländer bis 2012 um +8,40 Prozent pro Jahr zulegen wird, rechnet der Internationale Währungsfonds für die Frontier Markets mit einem BIP-Plus von +9,90 Prozent. Ein Fall für Dr. Mark Mobius.

Der 74-jährige Schwellenmarktguru von Franklin Templeton leistet in vielen der Grenzmärkte Pionierarbeit. Akribisch analysiert er zusammen mit seinem 50-köpfigen Schwellenmarktteam Wirtschaftlage, politische Situation und Unternehmen. Ein früher Entwicklungsstatus, frische Kapitalmärkte, starke Wachstumspotenziale, hoher Anteil lokaler Unternehmenseigentümer und eine geringe Beachtung internationaler Beobachter sind laut Mobius typische Charakteristika der Frontier Markets. Damit bieten sie genug Potenzial für ein eigenes FondsKonzept. Seit dem 14. Oktober 2008 setzt Mobius es mit dem Templeton Frontier Markets um. Und das erfolgreich. Seit seiner Auflage erzielte der Aktienfonds eine durchschnittliche Wertentwicklung von +27,53 Prozent p.a.

FondsEntwicklung. Übersichtlich.

 Sei offen für Neues. Folge nicht der breiten Masse. Meide das Populäre. Kaufe in pessimistischen Phasen. Mobius hat die Maxime von Sir John Templeton verinnerlicht. Daher zögert er auch nicht im Oktober 2008 – mitten in der größten Finanzmarktkrise seit Jahrzehnten – mit dem Frontier Markets die FondsWelt um ihren ersten Grenzmarktfonds zu bereichern. Während das Gros der Investoren nach dem Lehman-Kollaps panisch aus den vermeintlich unsicheren Schwellenmärkten flieht, dringt der Investmentprofi mit seinem FondsSchützling in bisher kaum analysierte aufstrebende Volkswirtschaften vor. Als Antizykliker kümmert den FondsManager der FondsVerlust von -7,32 Prozent bis Jahresende wenig. Bei den preiswerten Schnäppchen an den Grenzbörsen beginnen seine Augen zu leuchten.

2009 zahlt sich der Mut zum Neuen für Mobius aus. Der Frontier Markets erzielt eine Rendite von +45,64 Prozent. „Im 2. Quartal kam es zu einer Rally an den Märkten. Vor allem in der MENA-Region. Die wiedergekehrte Risikobereitschaft, der Anstieg der Ölpreise auf 69,89 US-Dollar pro Barrel Ende Juni und die Anleger, die Anzeichen einer globalen Erholung erwarteten, trugen alle zur Trendwende bei“, blickt der FondsManager zurück. Auch im darauffolgenden Jahr zehrt der Fonds von seiner sorgsam zusammengestellten Einzeltitelauswahl. Vor allem im Bereich Gesundheitswesen und Telekommunikation findet Mobius Chancen. Das Gewicht der Wasserwirtschaft im FondsPortfolio reduziert er hingegen. Dem Frontier Markets bekommt die Allokation. Er legt um +27,81 Prozent zu.

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FondsStrategie. Entschlüsselt.

Der Frontier Markets engagiert sich an den Aktienmärkten so genannter Grenzländer. Schwerpunkt der FondsStrategie ist die gezielte Einzeltitelauswahl. Basis für die Unternehmensanalyse bildet eine hauseigene Datenbank. In ihr finden sich die Wirtschaftsdaten zu 25.000 Schwellen-Firmen. Die Hälfte davon stammt aus Asien. Dagegen wirkt das FondsPortfolio des Frontier Markets mit 132 Titeln Ende 2010 überschaubar. „Wir wollen das Portfolio sogar noch stärker konzentrieren“, so Mobius. Hilfreich bei der Destillation attraktiver Titel sind auch die direkten Kontakte zu den Unternehmen vor Ort. „Indonesien zum Beispiel ist ein echtes Minenfeld“, berichtet Mobius. „Bei der Wahl der Geschäftspartner dort muss man sehr genau hinschauen.“

Statt Aktien über die Börse kann Kapital unter Umständen auch direkt in die Unternehmen investiert werden. In Saudi-Arabien spielt HSBC für den Fonds die Rolle der autorisierten Investmentbank. Denn der Markt unterliegt Restriktionen für internationale Investoren. Ein Beispiel für das spezifische Risiko der Politik in den Frontier Markets? „Politik hat die Aufgabe, stabile Rahmenbedingungen für die Wirtschaft zu schaffen. Dafür sollte sie möglichst wenig in die Wirtschaft eingreifen“, so Mobius’ Standpunkt. „In Thailand ist das trotz Vorkommnissen wie Unruhen der Fall. In Venezuela nicht. Deshalb haben wir den Markt wieder verlassen.“ Unter diesen Prämissen kommt auch ein Land wie Libyen in den Blick des erfahrenen Global Players. Ob er Staatspräsident Gaddafi denn wirklich schon vertrauen könne? „Noch nicht“, stellt der FondsManger fest.

Mobius legt bei den potenziellen FondsKandidaten besonders viel Wert auf eine attraktive Bewertung. Sie spielt nicht nur bei Renditeentwicklung sondern vor allem beim Risikomanagement des Frontier Markets eine wesentliche Rolle. „Liquidität ist auch eine Frage der Bewertung“, stellt der FondsManager klar. „Wir gehen davon aus, dass wir den Fonds innerhalb von 10 Tagen komplett absetzen könnten.“ Kurz gesagt: Attraktiv eingepreiste Aktien werden jederzeit Abnehmer finden.

Ende 2010 ist der Frontier Markets 947,9 Millionen Euro schwer. In der Branchenallokation liegen Banken mit 32,1 Prozent an der Spitze. „Banken sind oft der Schlüssel zu den Märkten“, erläutert Mobius den Ansatz. Die Telekommunikation folgt mit 15,3 Prozent. „Hier haben die Märkte und ihre oft junge Bevölkerung starken Nachholbedarf.“ 13,8 Prozent sind in Energietitel investiert. Nigeria macht mit 12,3 Prozent den größten Anteil der Länderallokation aus. Weitere 8,0 und 7,7 Prozent entfallen auf Katar und Vietnam. Trotz politischer Instabilität hält Mobius mit 6,9 Prozent auch an Ägypten fest. „Kurzfristig gibt es infolge der Proteste zwar wirtschaftliche Verzerrungen, die sich auf die Erträge der Unternehmen auswirken dürften, doch die längerfristigen wirtschaftlichen Chancen für die Positionen sind nach wie vor gut“, bekräftigt der FondsManager.

SJB Fazit. Templeton Frontier Markets.

Gerd Bennewirtz im SJB Vortrag zu aktuellen Marktereignissen

Wer in Grenzmärkte investiert, muss viele widersprüchliche Signale deuten können. Unsicherheiten wie sie durch politische Krisen entstehen, hat der Frontier Markets immer vor Augen. Er blickt über die kurzfristige Volatilität hinaus und konzentriert sich auf das langfristige Potenzial der Länder. Mit seiner langjährigen Erfahrung trennt FondsManager Mobius viel Lärm von Nichts.

 

 

 

Templeton. Hintergründig.

franklintempletonTempleton wurde 1940 gegründet, Franklin 1947. Seit 1992 Franklin Templeton. Fonds in Deutschland: 72. Verwaltetes Vermögen in Deutschland: 15,4 Mrd. US-Dollar. Zu Umsatz und Gewinn macht die Gesellschaft keine Angaben. Anzahl der Mitarbeiter in Deutschland: 160. Geschäftsführer: Reinhard Berben. Stichtag 31.01.2010.

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Siehe auch

SJB Kurzportrait.

Die SJB FondsSkyline 1989 e.K. aus Korschenbroich bietet Anlegern drei aktiv gemanagte Vermögensverwaltungsstrategien mit offenen Investmentfonds an, die allesamt nach antizyklischen Investmentprinzipien gemanagt werden: SJB Substanz, SJB Surplus und SJB Nachhaltig. Der Ansatz der Antizyklik ist dabei so einfach wie wirkungsvoll. Der Braunbär als erfahrener Jäger dient als Vorbild und zeigt das Prinzip: Er wartet …

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