FondsAnalyse: SJB FondsPortrait. FT Frankfurt Effekten Fonds (WKN 847805, ISIN DE0008478058). SJB-MiFID-Risikoklasse: 5.

Gerd Bennewirtz Gesellschafter der SJB FondsSkyline OHG.
Gerd Bennewirtz, Gesellschafter der SJB FondsSkyline OHG

SJB | Korschenbroich, 15.04.2011.

teaser_fondsauswahl_150_100Deutschland bleibt die Wachstums lokomotive der Eurozone: Für die deutsche Wirtschaft erwartet der IWF ein Plus des Bruttoinlandsproduktes (BIP) von 2,5 Prozent in diesem und von 2,1 Prozent im kommenden Jahr. Nach der Finanz- und Wirtschaftskrise befindet sich die Weltwirtschaft im Frühjahr 2011 weiter auf Erholungskurs.

Das Risiko eines längerfristigen Anstiegs des Rohölpreises aufgrund der politischen Unruhen in Nordafrika und dem Nahen Osten ist mittlerweile in die Notierungen eingepreist. Zudem befindet sich die Angst, dass das katastrophale Erdbeben-, Tsunami- und Reaktorunglück in Japan die globale Wirtschaftserholung aus der Bahn werfen könnte, auf dem Rückzug. Ist also die Zeit für einen Einstieg in deutsche Aktien gekommen, die aufgrund der Exportlastigkeit der deutschen Wirtschaft von dieser Entwicklung profitieren?

Die Analyse eines Fonds-Klassikers wie des FT Frankfurt Effekten Fonds, eines der ältesten und größten Fonds für deutsche Aktien, ist daher naheliegend. Seit 1974 investiert der Fonds in Aktien mittlerer und großer deutscher Unternehmen, nimmt aber auch in geringem Umfang Aktien aus der gesamten Eurozone in sein Portfolio auf. Seit Auflegung kann der Fonds mit einer Rendite von +8,95 Prozent p.a. aufwarten, die sich knapp unterhalb der durchschnittlichen jährlichen Wertentwicklung von +9,30 Prozent des von der SJB gewählten Vergleichsindex MSCI Germany befindet. Die Fondsgesellschaft selbst gibt den DAX 30 als Benchmark an.

Den Trend hin zu deutschen Aktien sieht der FondsManager Stephan Thomas ungebrochen. Der erfahrene Bankkaufmann und Wirtschaftswissenschaftler, der seit 1. Oktober 2000 für den 2,3 Milliarden Euro schweren Aktienfondsklassiker verantwortlich ist, gehört dem US-Beratungsunternehmen Brendan Wood International zufolge zu den führenden „Investment-Köpfen“ Europas und wurde jüngst für seine Spezialkenntnisse im Zielmarkt Deutschland ausgezeichnet. Zum Jahresende 2011 erwartet Thomas, dass der DAX eine deutlich positivere Wertentwicklung als der EuroStoxx 50 verzeichnen wird, weshalb er die Fokussierung auf deutsche Aktien aufrechterhält. Die Schere zugunsten des deutschen Marktes werde zukünftig noch weiter auseinander gehen, prognostiziert der Ökonom und verweist auf die positiven Rahmenbedingungen.

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FondsEntwicklung. Übersichtlich.

Per 12. April 2011 legte der Fonds auf Eurobasis +14,43 Prozent über ein Jahr an Wert zu, der MSCI Germany konnte im selben Zeitraum eine Rendite von +13,33 Prozent p.a. erzielen. Über drei Jahre erreichte der FT Frankfurt Effekten Fonds eine durchschnittliche Jahresrendite von +2,40 Prozent. Hier brachte es der MSCI Germany auf +0,80 Prozent. In beiden Fällen konnte die Wertentwicklung des FT Frankfurt Effekten Fonds damit diejenige des SJB-Vergleichsindex übertreffen. Ein Erfolg aktiven Portfoliomanagements. Obwohl der Fonds im kurzfristigen wie im mittelfristigen Analysezeitraum eine Mehrrendite gegenüber dem Index erzielte, befindet sich die Schwankungsbreite auf vergleichbarem Niveau: Die Volatilität liegt auf Jahressicht mit 10,34 Prozent unterhalb derjenigen des MSCI Germany von 10,88 Prozent, auf drei Jahre mit 28,54 anstelle von 27,56 Prozent hingegen leicht höher.

Betrachtet man die Entwicklung seit Auflegung am 27. Mai 1974, kann der Fonds mit einem durchschnittlichen Jahresplus von +8,95 Prozent die Performance des MSCI Germany von +9,30 Prozent nicht ganz erreichen, weist aber mit 17,00 Prozent eine deutlich geringere annualisierte Volatilität als diejenige des Vergleichsindex von 21,81 Prozent auf.

Historisch betrachtet fällt auf, dass es dem Fonds im Zeitraum von 1990 bis 1998 noch dauerhaft gelang, mit seiner Jahresrendite den Vergleichsindex MSCI Germany zu schlagen. Hier war Wolfgang Seidel der verantwortliche FondsManager, der das Schwergewicht seit Auflegung am 27. Mai 1974 managte. Der ausgewiesene Marktexperte Stephan Thomas übernahm den Fonds dann in schwierigen Zeiten und gerade in der Endphase einer Hausse, weshalb ihm nicht anzulasten ist, dass die durchschnittliche Jahresperformance des FT Frankfurt Effekten Fonds im Umfeld des Niedergangs des Neuen Marktes hinter diejenige des Vergleichsindex MSCI Germany zurückfiel und diese bis heute nicht mehr erreichte.

FondsStrategie. Entschlüsselt.

Prinzipiell stellt die Einzeltitelauswahl für den FT Frankfurt Effekten Fonds das maßgebliche Erfolgskriterium dar. Dabei geht Thomas nach qualitativen und quantitativen Aspekten vor. Zum einen setzt er traditionell auf Unternehmensgespräche, von denen er etwa 150 pro Jahr absolviert, zum anderen setzt er ein mathematisch-statistisches Modell zur Auswertung der Fundamentaldaten ein. Das den realen Anlagekriterien des FT Frankfurt Effekten Fonds angepasste System berücksichtigt fünf zentrale Komponenten: Bewertung, Momentum, Risiko, Wachstum und Gewinnrevisionen.

Zum Stichtag 28. Februar 2011 weist der FT Frankfurt Effekten Fonds ein FondsVolumen von 2,32 Milliarden Euro auf. Der Fonds ist mit 99,5 Prozent nahezu voll und in 55 Einzeltitel investiert. Der Schwerpunkt liegt in Aktien deutscher Unternehmen, wobei Titel, die den hohen Exportanteil der deutschen Wirtschaft abbilden, eine besondere Gewichtung erfahren. Gerade zyklische Werte wie Stahl, Automobil oder Maschinenbau sind dem Management ans Herz gewachsen. Aus diesem Grund macht der Industriesektor mit einem Anteil von 20,2 Prozent den größten Anteil an der Branchenallokation aus. Es folgen Rohstoffe mit 19,7 und der Finanzsektor mit 16,9 Prozent. Dem Konsumgüterbereich, der einen Anteil von 15,6 Prozent am FondsVolumen ausmacht, steht der FondsManager eher skeptisch gegenüber. Zudem sind Versorger und Rückversicherungen in Thomas’ Depot untergewichtet.

Mehr Potenzial sieht er bei Rohstoff- oder Ölaktien, die aber im deutschen Markt nur geringfügig vertreten sind und deshalb durch einzelne Titel aus der Eurozone ersetzt werden. Ende Februar sind 5,7 Prozent europäische Aktien dem Portfolio beigemischt, in den Top-10-Positionen finden sich allerdings keinerlei Titel aus der Eurozone. Hier beweist der FondsManager eine Vorliebe für die DAX-Schwergewichte und hält neben seiner größten Einzelposition von 9,7 Prozent bei Siemens noch umfangreiche Bestände an Klassikern wie BASF, E.ON und der Deutschen Bank.

SJB Fazit. FT Frankfurt Effekten Fonds

Gerd Bennewirtz im SJB Vortrag zu FondsPortraits.
Gerd Bennewirtz im SJB Vortrag zu FondsPortraits

Ein solides Basisinvestment für alle, die gerne in den Größen des deutschen Aktienmarktes investiert sind und dabei eine unter Marktniveau liegende Volatilität schätzen. Aktives FondsManagement sorgt für Renditechancen, langjährige Erfahrung für Stabilität. Ein beruhigendes Schwergewicht fürs Depot.

 

 

 

 

Frankfurt Trust. Hintergründig.

FRANKFURT_TRUST_F1580Hinter dem Kürzel FT verbirgt sich die deutsche FondsGesellschaft Frankfurt Trust. Gegründet 1969. Fonds in Deutschland: über 200. Verwaltetes Vermögen: 16 Mrd. Euro. Zu Umsatz und Gewinn macht die Gesellschaft keine Angaben. Anzahl der Mitarbeiter: Keine Angaben . Geschäftsführung: Karl Stäcker, Gerhard Engler und Winfried Hutmann. Stand: 28.02.2011. SJB-Abfrage: 15.04.2011.

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Siehe auch

SJB Kurzportrait.

Die SJB FondsSkyline 1989 e.K. aus Korschenbroich bietet Anlegern drei aktiv gemanagte Vermögensverwaltungsstrategien mit offenen Investmentfonds an, die allesamt nach antizyklischen Investmentprinzipien gemanagt werden: SJB Substanz, SJB Surplus und SJB Nachhaltig. Der Ansatz der Antizyklik ist dabei so einfach wie wirkungsvoll. Der Braunbär als erfahrener Jäger dient als Vorbild und zeigt das Prinzip: Er wartet …

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