Nicht nur in Europa bieten Titel kleinerer Unternehmen eine Reihe von Vorteilen gegenüber den Aktien von Großkonzernen. Gerade im aktuellen Börsenumfeld haben Firmen aus dem unteren Drittel der Marktkapitalisierung durch ihre Dynamik und Innovationskraft Vorzüge gegenüber ihren Pendants aus dem Large-Cap-Bereich aufzuweisen. Denn in einer Welt mit einer sehr hohen Ertragskorrelation ist es für die Small Caps ein wichtiger Vorteil, sich von den anderen Anlageklassen zu unterscheiden. Small Caps können die so dringend benötigte Diversifikation ins Portfolio bringen, da sie durch abweichende Geschäftsmodelle, Endmärkte oder Ertragsstrukturen sich anders bewegen als die Large Caps des gleichen Anlagesegments. Hinzu kommt: Small Caps sind die Nutznießer von europäischen Initiativen, die auf eine Stärkung der regionalen Wirtschaft zielen. Programme wie „Britain first“ oder „Frankreich zuerst“ sorgen gerade bei lokalen Unternehmen für eine Verbesserung der Wachstumsaussichten.
In diesem für Aktien kleinerer Unternehmen sehr positiven Marktumfeld hat FondsManager Michael Oliveros seit Januar 2016 das Management des M&G European Smaller Companies Fund übernommen. Oliveros ist seit sechs Jahren bei M&G und arbeitete zuvor bei Credit Suisse; er schloss sein Studium an der University of Illinois in Urbana-Champaign mit einem BSc in Finance ab und ist Chartered Financial Analyst (CFA). Knapp anderthalb Jahre nach der Übernahme ist es Oliveros bereits gelungen, die Performance des Fonds auf Vordermann zu bringen. Seit er die Verantwortung trägt, konnte der europäische Nebenwerte-Fonds an frühere Erfolge anknüpfen und eine deutlich über dem Sektordurchschnitt liegende Wertentwicklung verzeichnen: Einer seit dem Managerwechsel erzielten Rendite p.a. von +8,3 Prozent auf Eurobasis steht eine Jahresrendite von +6,2 Prozent bei der Morningstar-Vergleichsgruppe europäischer Fonds aus dem Small-Cap-Sektor gegenüber. Auch über den jüngsten Einjahreszeitraum verzeichnet Oliveros mit einer FondsPerformance von +18,0 versus +15,3 Prozent beim Vergleichsektor eine Mehrrendite von 2,7 Prozentpunkten. Der Marktstratege erzielte diese Erfolge durch seine Investitionen im Rahmen der „Select“-Philosophie: Den Kauf nachhaltiger, qualitativ hochwertiger Unternehmen mit Wettbewerbsvorteilen, wenn sie mit einem Discount gehandelt werden.
Der M&G European Smaller Companies Fund A EUR (WKN 798475, ISIN GB0030929748) wurde am 30. September 1996 aufgelegt und erwirbt Nebenwerte-Aktien aus Europa inklusive Großbritannien. Der Fonds, der einzelne Aktien mittlerer oder großer Unternehmen zu Liquiditätszwecken beimischen kann, nutzt den Euro als Referenzwährung und verfügt aktuell über ein FondsVolumen von 168,75 Millionen Euro. Als Vergleichsindex wird der Euromoney Smaller European Companies Index verwendet, das FondsPortfolio, das günstig bewertete Titel mit guten Wachstumsperspektiven präferiert, besteht derzeit aus 47 Einzeltiteln. Wie sieht die so erfolgreiche Investmentstrategie des Small-Cap-Experten Oliveros im Detail aus?
FondsStrategie. Bewertung. Analysiert.
Der M&G European Smaller Companies Fund hat den langfristigen Kapitalzuwachs als Anlageziel und erwirbt zu diesem Zweck die Aktien kleinerer Unternehmen aus ganz Europa einschließlich des Vereinigten Königreichs. FondsManager Michael Oliveros konzentriert sich auf eine relativ geringe Anzahl von Qualitätsunternehmen, die vom Börsenwert her das untere Drittel aller börsennotierten Firmen in Europa ausmachen. In seinem Nebenwerte-Fonds stellt er ein Portfolio aus kleineren hochwertigen Unternehmen zusammen, die als „Leistungsgaranten“ eingestuft werden. Diese Firmen profitieren von Wettbewerbsvorteilen, die ihre Rentabilität sichern, sowie von Wandelimpulsen, die ihre Wertentwicklung mit antreiben. Weiterhin investiert FondsManager Oliveros gezielt in Unternehmen, deren Bewertungen aufgrund kurzzeitiger „Störungen“ gute Investmentchancen bieten. Wichtig ist dem Marktexperten die Sicherheitsmarge zwischen dem Kaufpreis und dem Wert, den er als den Substanzwert des Unternehmens erachtet. Oliveros ist überzeugt, dass ein kombinierter Schwerpunkt aus Qualität und Wert eine effiziente Strategie darstellt, die sowohl vom langfristigen Renditewachstum hochwertiger Unternehmen als auch von einem möglichen Kursanstieg profitiert, der eintritt, sobald die Bewertung wieder auf ein angemesseneres Niveau zurückkehrt. Wichtig sind für ihn hierbei die Geduld bei der Wahl des Ein- und Ausstiegszeitpunkts sowie ein langfristiger Ansatz. Das konzentrierte Portfolio des M&G European Smaller Companies Fund umfasst in der Regel weniger als 50 sorgfältig analysierte Titel, die grob gesehen in eine der beiden Kategorien „stabiles Wachstum“ oder „Chancen“ fallen. Für FondsManager Oliveros zeichnen sich leistungsstarke Unternehmen dadurch aus, dass sie einen hohen Cashflow erwirtschaften sowie einen erkennbaren Reinvestitionsplan und ein vergleichsweise geringes Geschäftsrisiko aufweisen. Wie der Nebenwertekenner betont, sind die ausgewählten Titel klassischerweise in der Lage, ihre Kapitalrendite zu steigern und interne Änderungen herbeizuführen, was ihnen einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Konkurrenten verschafft. Wie ist sein Portfolio im Einzelnen strukturiert?
FondsPortfolio. Großbritannien. Führend.
In der Länderallokation des M&G European Smaller Companies Fund liegt Großbritannien mit 21,1 Prozent Anteil am FondsVermögen auf Platz eins. Knapp dahinter ist Deutschland platziert, wo 18,9 Prozent der FondsBestände investiert sind. Auf dem dritten Platz der Länderaufteilung befindet sich die Schweiz mit 13,5 Prozent des FondsVolumens. Aktien aus Frankreich besitzen einen Portfolioanteil von 8,5 Prozent, Unternehmen aus Spanien sind mit 6,6 Prozent gewichtet. FondsBestände in Irland (5,7 Prozent) und Schweden (4,2 Prozent) ergänzen das Länderportfolio des europäischen Nebenwerte-Fonds. Wertpapiere aus Dänemark (3,6 Prozent) sowie ein 16,5-prozentiger Bestand an Aktien sonstiger europäischer Länder runden das FondsVermögen ab. Per Ende April liegt die Liquiditätsquote des M&G-Fonds bei 1,5 Prozent.
In der Branchenallokation des europäischen Small-Cap-Fonds liegen Industrietitel mit 37,2 Prozent Portfolioanteil auf dem ersten Platz. Den zweiten Platz in der Branchenstruktur nimmt der Sektor der Verbrauchsgüter mit 13,7 Prozent ein, die dritte relativ stark gewichtete Branche innerhalb des M&G-Fonds sind Technologietitel mit 11,9 Prozent Anteil am FondsVolumen. Einen ähnlich hohen Anteil am FondsVermögen besitzen Finanzwerte mit 11,4 Prozent, Verbraucherdienstleister sind mit 9,2 Prozent im Portfolio vertreten. Durchschnittlich stark gewichtet hat FondsManager Oliveros Gesundheitstitel mit 8,9 Prozent des FondsVolumens. Bestände im Öl- und Gassektor (4,3 Prozent) sowie im Bereich der Grundstoffproduzenten (1,9 Prozent) runden die Portfoliostruktur ab. Bei den Einzelwerten zeigt sich Aktienstratege Oliveros von dem Schweizer Bauzulieferer Arbonia, dem dänischen Pharmaunternehmen ALK-Abéllo sowie dem schwedischen Anbieter privater Bildungseinrichtungen AcadeMedia besonders überzeugt.
FondsVergleichsindex. Korrelation. Deutlich.
Für unsere unabhängige SJB FondsAnalyse haben wir den M&G European Smaller Companies Fund dem MSCI Europe Small Cap EUR NETR als Benchmark gegenübergestellt. Das Ergebnis der Korrelationsanalyse mit dem breit gestreuten Index für europäische Nebenwerte zeigt eine ausgeprägte Übereinstimmung. Mit 0,94 liegt die Korrelation über drei Jahre auf einem hohen Niveau, für ein Jahr ist sie mit 0,90 kaum geringer. Die Kursentwicklung von Fonds und Benchmark läuft damit weitgehend parallel, wie auch der Blick auf die Kennzahl R² beweist. Die Kennziffer nimmt über drei Jahre einen Wert von 0,88 an und verzeichnet über ein Jahr einen Wert von 0,81. Damit haben sich mittelfristig 12 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 19 Prozent. Hier zeigt sich, dass FondsManager Oliveros mit seiner Nebenwerte-Strategie kurzfristig stärker von der SJB-Benchmark abgewichen ist. Der Tracking Error des Fonds liegt über drei Jahre bei moderaten 4,47 Prozent – hohe aktive Risiken werden demnach innerhalb des Portfolios keine eingegangen. Mit welcher Schwankungsneigung hat der M&G-Fonds aufzuwarten?
FondsRisiko. Volatilität. Geringer.
Der M&G European Smaller Companies Fund weist für drei Jahre eine Volatilität von 16,58 Prozent auf, die damit noch unterhalb des Niveaus liegt, das der Vergleichsindex MSCI Europe Small Cap EUR NETR mit 17,84 Prozent im selben Zeitraum zu verzeichnen hat. Auch über ein Jahr hat das auf europäische Nebenwerte spezialisierte M&G-Produkt die günstigere Volatilitätsstruktur gegenüber der SJB-Benchmark aufzuweisen: Hier beträgt die „Vola“ des Fonds 18,09 Prozent, wohingegen der Referenzindex eine Schwankungsbreite von 19,92 Prozent aufweist. In beiden analysierten Zeiträumen kann der Fonds von Marktstratege Oliveros mit den geringeren Kursschwankungen als der Gesamtsektor europäischer Nebenwerte überzeugen – eine gute Managementleistung und ein klarer Vorteil für den aktiv gemanagten Fonds.
Die niedrigere Schwankungsintensität des M&G-Produktes im Vergleich zur von der SJB gewählten Benchmark manifestiert sich in dem Beta des Fonds von 0,90 über drei Jahre. Auch für ein Jahr fällt die Kennzahl mit 0,89 günstiger als der marktneutrale Wert von 1,00 aus. In beiden Fällen sind die Wertschwankungen des Nebenwerte-Portfolios weniger ausgeprägt und bestätigen das attraktive Risikoprofil des M&G-Fonds. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte über drei Jahre komplettiert das erfreuliche Bild aus FondsPerspektive: Die Risikokennziffer lag in allen der letzten 36 betrachteten Einzelzeiträume unter dem Marktrisikofixwert von 1,00 und nahm dabei Werte von 0,75 im Tief an. Selbst das mit 0,96 am stärksten ausgeprägte Beta kündet noch von Wertschwankungen des Fonds, die um vier Prozent unter Marktniveau liegen. Die Quintessenz der Beta-Analyse: Der Nebenwerte-Fonds von M&G kann mit einer ausgezeichneten Risikostruktur aufwarten, da er die Schwankungsneigung des Gesamtmarktes prinzipiell unterbietet. Können die Renditezahlen in ähnlicher Weise überzeugen?
FondsRendite. Alpha. Kurzfristig.
Per 06. Juni 2017 hat der M&G European Smaller Companies Fund über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +34,13 Prozent auf Eurobasis aufzuweisen, was einer Rendite von +10,27 Prozent p.a. entspricht. Ein attraktives Ergebnis, das jedoch von der Wertentwicklung des MSCI Europe Small Cap EUR NETR noch übertroffen wird. Der Referenzindex für den europäischen Nebenwertesektor kann mit einer Gesamtrendite von +38,27 Prozent bzw. einem Ergebnis von +11,40 Prozent jährlich in Euro aufwarten. Beim Wechsel des Vergleichszeitraums auf ein Jahr verbessert sich das Szenario zugunsten des Fonds – jetzt macht sich der Performanceschub bemerkbar, den das M&G-Produkt durch den FondsManagerwechsel zu Michael Oliveros erhielt. Mit einer Wertentwicklung von +19,65 Prozent in Euro ist die Rendite des M&G-Fonds mehr als zwei Prozentpunkte höher als beim europäischen Referenzindex (MSCI Europe Small Cap: +17,28 Prozent). Auch wenn die längerfristige Performance klassischerweise stärker zu bewerten ist, macht doch die kurzfristige Mehrrendite klar, welches Potenzial in dem europäischen Nebenwerte-Fonds steckt. Setzt Oliveros seine erfolgreiche Aktienselektion fort, dürfte einer langfristigen Outperformance des M&G-Produktes nichts im Wege stehen.
Die im Dreijahreszeitraum leicht schwächere Wertentwicklung unter geringeren Schwankungen resultiert für den M&G European Smaller Companies Fund in einem absolut neutralen Alpha von 0,00 für drei Jahre. Auf Jahressicht macht sich die zuletzt überdurchschnittliche Wertentwicklung bemerkbar, so dass die Rendite-Kennzahl in positives Terrain vordringt und sich auf 0,30 verbessert. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich der Alpha-Werte über drei Jahre wird deutlich, dass es dem Europafonds in gut der Hälfte aller untersuchten Zeiträume gelang, seine Benchmark zu schlagen. In 19 der letzten 36 betrachteten Einjahreszeiträume verzeichnete der M&G European Smaller Companies Fund eine Outperformance zum MSCI-Index und markierte positive Alpha-Werte bis 0,46 in der Spitze. In den 17 Zeitspannen mit einer unterdurchschnittlichen Wertentwicklung gab das Alpha hingegen auf zutiefst -0,62 nach. Insgesamt ein ausgeglichenes Bild, wobei die Tendenz klar für den M&G-Fonds spricht: Die Intervalle mit einem positiven Alpha liegen mehrheitlich in der jüngeren Vergangenheit, seit Oktober 2016 wurden ausschließlich positive Alpha-Werte verzeichnet. Die Quintessenz: Angesichts unterdurchschnittlicher Volatilitätszahlen und einer sich immer weiter durchsetzenden Outperformance zum Gesamtmarkt verfügt der Nebenwerte-Fonds über ein überzeugendes Rendite-Risiko-Profil. Setzt sich die Qualität von Oliveros‘ Aktienauswahl weiter durch, sollte auch die aktuell noch negative Information Ration von -0,23 im Dreijahreszeitraum bald der Vergangenheit angehören.
SJB Fazit. M&G European Smaller Companies Fund.
Der FondsManagerwechsel hin zu Michael Oliveros hat dem M&G European Smaller Companies Fund einen beeindruckenden Performanceschub gegeben. Seit der Übernahme im Januar 2016 ist es dem Marktstrategen gelungen, sowohl seinen Vergleichsindex als auch die Morningstar-Vergleichsgruppe hinter sich zu lassen. Mit seinem Fokus auf attraktiv bewertete Qualitätsunternehmen schafft es Oliveros, genau die europäischen Nebenwerte auszuwählen, die die Dynamik, Innovationsfreude und den positiven Diversifikationseffekt europäischer Small-Cap-Titel am besten ausdrücken. Das konzentrierte Portfolio sorgfältig ausgewählter Aktien bietet langfristig ausgezeichnete Kurschancen.
M&G wurde 1901 als Municipal and General Securities gegründet. Heute gehört die Gesellschaft zur Prudential-Gruppe. Verwaltetes Vermögen: 307,0 Mrd. Euro. Publikumsfonds in Deutschland: 61. Zu Umsatz und Gewinn keine Angaben. Anzahl der Mitarbeiter: 1.300. Geschäftsführer: Anne Richards. Stand: 31.12.2016.