SJB | Korschenbroich, 29.04.2015.
Auch im März 2015 zeigte sich der globale Medizin technikmarkt wieder einmal stärker als der weltweite breite Aktienmarkt. So konnte der MSCI Healthcare Equipment & Supplies um +4,7 Prozent auf Eurobasis zulegen, während der MSCI World EUR Net lediglich eine Wertentwicklung von +2,7 Prozent verzeichnete. Die Performancezahlen zeigen: Der Medizintechniksektor setzt seinen generellen Aufwärtstrend fort und profitiert dabei von neuen Produktzulassungen sowie der Publikation von erfolgversprechenden klinischen Daten. Stefan Blum und Marcel Fritsch, FondsManager des BB Medtech (Lux) B EUR (WKN A0RP23, ISIN LU0415391431), nennen einige Beispiele: So habe die US-Zulassungsbehörde FDA der Firma Boston Scientific die US-Marktzulassung für Emblem erteilt, einen implantierbaren Defibrillator, dessen Elektroden unter die Haut implantiert werden.
Auch das Implantat „Watchman“, welches das Schlaganfallrisiko bei Patienten mit Vorhofflimmern reduziert, wurde zugelassen – die Aktie reagierte allein im März mit einem Kursplus von +5,0 Prozent. Weitere Top-Performer aus dem Medizintechniksektor waren dem Marktexperten zufolge Edwards Lifesciences (+7,1%) sowie Medtronic (+0,9%), die gute Daten aus klinischen Studien veröffentlichten. Die Zahlen legen nahe, dass die Ausdehnung der Transkatheter-Herzklappen-Versorgung auf Patienten mit mittlerem Operationsrisiko bis 2018 zu einer Verdoppelung des Marktes führen könnte. Auch Übernahmeaktivitäten stützten den Medizintechnik-Sektor: Hier gab es ein Übernahmeangebot für Cordis durch Cardinal Health sowie eine Offerte über 1,6 Milliarden USD von Boston Scientific für das Urologie-Portfolio von American Medical Systems.
Der BB Medtech ist auf stärker kapitalisierte, liquide Unternehmen aus dem Bereich der Medizinaltechnologie ausgerichtet und strebt laut Medizintechnik-Experte Fritsch danach, von der „Industrierevolution im Gesundheitswesen“ zu profitieren. Das von der Schweizer Bellevue Asset Management aufgelegte Produkt hat den Euro als FondsWährung und verfügt über ein Volumen von 153,2 Millionen Euro. Als Benchmark wird der MSCI Healthcare Equipment & Supplies EUR verwendet, die Selektion der Unternehmen für das Portfolio erfolgt auf Basis eigener Bottom-up-Analysen. Anleger, die bei dem im September 2009 aufgelegten Fonds von Anfang an dabei waren, können sich über eine höchst attraktive Wertentwicklung von +154,09 Prozent in Euro freuen, was einer Rendite von +18,26 Prozent p.a. entspricht. Auch zukünftig sieht das FondsManagerduo Blum/Fritsch den Fonds gut aufgestellt, da aufstrebende Gesundheitsmärkte in den Schwellenländern Wachstum und Profitabilität verstärken. Wie sieht die Investmentstrategie des FondsManagements im Detail aus?
FondsStrategie. Unternehmensanalysen. Praktiziert.
Der BB Medtech hat sich die Erwirtschaftung eines langfristig attraktiven Kapitalwachstums zum Ziel gesetzt und investiert in Unternehmen aus dem Medizinaltechniksektor weltweit. Der Schwerpunkt des FondsManagements liegt auf Unternehmen mit mittlerer und großer Marktkapitalisierung, die bereits über ein reiferes Produktportfolio verfügen. In seiner Titelauswahl wendet das FondsManagerduo Blum/Fritsch die fundamentale Unternehmensanalyse an, wobei insbesondere der medizinische Nutzen, das Sparpotenzial für das Gesundheitswesen sowie das erwartete Marktpotenzial der entsprechenden Produkte vertieft untersucht werden. Ein global verankertes Experten-Netzwerk, das sich aus Beratern der Wissenschaft und Industrie zusammensetzt, unterstützt das Management-Team in seiner Meinungsbildung und Anlageentscheidung. Die Selektion der Einzelaktien innerhalb des Portfolios erfolgt benchmarkunabhängig auf Basis einer gründlichen Bottom-up-Analyse der Unternehmen. FondsManager Fritsch betont, dass eine ganze Reihe von Entwicklungen dazu führen, dass der Medizintechniksektor langfristig aussichtsreich bleibt: So verhelfe die effektive und kostengünstige Molekulardiagnostik zu schnelleren und präziseren Diagnosen, zugleich seien minimalinvasive Techniken auf dem Vormarsch, da sie durch kurze Behandlungszeiten die Gesundheitskosten senken könnten. Wachstumspotenzial erblickt Fritsch auch durch den Strukturwandel im Gesundheitswesen – hier erfordere der Trend zu einer dezentralen Leistungserbringung neue Produkte und Dienstleistungen. Insgesamt würden die positiven Wachstumstrends in der Branche verbunden mit der stabilen Nachfrage nach Medizintechnikprodukten dafür sorgen, dass die Unternehmen auch unter dem Aspekt hoher Dividenden- und Free-Cash-Flow-Renditen attraktiv bleiben. Wie ist das aktiv verwaltete FondsPortfolio des BB Medtech im Einzelnen strukturiert?
FondsPortfolio. USA. Favorisiert.
In der Länderallokation des BB Medtech Fonds liegen die USA mit einem Anteil von 79,6 Prozent am FondsVermögen mit großem Abstand auf Platz eins. Weit dahinter rangiert Frankreich mit 3,8 Prozent des FondsVolumens, den dritten Platz in der Länderallokation belegt Großbritannien, wo 3,6 Prozent der Bestände investiert sind. Medizintechnikaktien aus Dänemark nehmen 2,8 Prozent des FondsPortfolios ein, in Australien ist der Fonds mit 1,6 Prozent der Anlegergelder engagiert. Eine Beteiligung von 1,1% an in Deutschland beheimateten Medizintechnik-Unternehmen rundet die geographische Aufteilung ab. Übrige Staaten nehmen insgesamt 3,0 Prozent des FondsVolumens ein, per Ende März werden 4,7 Prozent an Liquidität vorgehalten. Welche Sektoren sind die aktuellen Favoriten des FondsManagements?
In der Branchenallokation des BB Medtech befinden sich Aktien von Unternehmen aus dem Bereich der Kardiologie mit 23,2 Prozent des FondsVermögens ganz vorne. Den zweiten Platz unter den wichtigsten Branchen des Bellevue-Produktes belegen Orthopädie-Firmen mit 16,3 Prozent. Titel von Unternehmen, die an Herz-/Kreislauf-Krankheiten forschen, decken 10,0 Prozent des FondsVermögens ab, Aktien aus dem Bereich Wundschluss und Laser nehmen 8,3 Prozent im Portfolio ein. Durchschnittlich stark ist der BB Medtech in den Sektoren Life Science Supply (6,2%) sowie Dialyse und Blut (6,1 Prozent) engagiert. Hinzu kommen Unternehmen aus dem Bereich der Augenheilkunde (5,4 Prozent) sowie der Bestrahlung (4,4 Prozent). Aktien aus dem Sektor der Chirurgie (4,1 Prozent) sowie IT-Titel aus dem Gesundheitswesen (2,3 Prozent) komplettieren die Branchenstruktur des FondsPortfolios. Unter den ausgewählten Einzeltiteln liegt die Medtronic-Aktie auf dem ersten Platz, weitere Schwergewichte unter den Top 10 sind Abbott Laboratories sowie das US-Orthopädie-Unternehmen Stryker.
FondsVergleichsindex. Korrelation. Hoch.
Für unsere unabhängige SJB FondsAnalyse haben wir den BB Medtech dem Dow Jones World Healthcare als Vergleichsindex gegenübergestellt. Die Korrelationsanalyse mit dem weltweit gestreuten Kursbarometer für den Medizintechniksektor verweist auf eine deutliche Parallelität der Kursverläufe. Über drei Jahre ist die Korrelation mit 0,80 stark ausgeprägt, für ein Jahr fällt sie mit 0,75 etwas geringer aus. Die Kennzahl R² demonstriert, dass die beiden FondsManager mit ihrer auf Fundamentalanalysen fußenden Titelauswahl kurzfristig etwas stärker vom SJB-Referenzindex abgewichen sind. Für drei Jahre liegt die Kennziffer bei 0,64, über ein Jahr nimmt R² einen Wert von 0,56 an. Damit haben sich mittelfristig 36 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 44 Prozent. Der Tracking Error des Bellevue-Fonds liegt über drei Jahre bei moderaten 7,72 Prozent und beweist damit, dass die Medizintechnik-Experten von Bellevue keine hohen aktiven Risiken eingehen. Mit welcher Schwankungsbreite hat das Medtech-Produkt aufzuwarten?
FondsRisiko. Volatilität. Gedämpft.
Der BB Medtech weist über drei Jahre eine Volatilität von 12,14 Prozent auf, die noch unterhalb der Schwankungsneigung von 13,98 Prozent liegt, die der Dow Jones World Healthcare als Vergleichsindex zu verzeichnen hat. Beim Wechsel auf den kurzfristigen Betrachtungshorizont wird die günstigere Volatilitätsstruktur des aktiv gemanagten FondsProduktes noch offensichtlicher: Über ein Jahr beträgt die „Vola“ des Medizintechnik-Fonds 13,33 Prozent gegenüber 15,54 Prozent bei der passiven Benchmark. Die in beiden Zeiträumen niedrigere Schwankungsintensität des Bellevue-Fonds gemessen am weltweiten Medtech-Sektor dient als klarer Pluspunkt mit Blick auf die Risikostruktur: Trotz des aktiven Portfoliomanagements der zwei FondsManager fallen die Volatilitätskennzahlen durchweg geringer aus. Bestätigen die Ergebnisse der Beta-Analyse das positive Szenario?
Über drei Jahre kann der Bellevue-Fonds mit einem deutlich unter Marktniveau liegenden Beta von 0,72 überzeugen, für ein Jahr nimmt die Risikokennziffer einen Wert von 0,70 an. Damit liegen die durchschnittlichen Wertschwankungen des FondsPortfolios um jeweils rund dreißig Prozent unter dem neutralen Wert von 1,00 – ein sehr attraktives Risikoprofil für das stark spezialisierte Investmentprodukt. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte über die letzten drei Jahre ergibt ein ähnlich erfreuliches Bild: Das Beta des Bellevue-Produktes präsentiert sich durchgängig geringer als der Marktrisikofixwert von 1,00 und nimmt in allen 36 untersuchten Einzelzeiträumen Werte von nicht mehr als 0,97 in der Spitze an. Das im Tief erreichte Beta von 0,30 demonstriert in beeindruckender Weise, wie gut das FondsManagerteam Blum/Fritsch das Gesamtrisiko seines Portfolios unter Kontrolle hat. Mit welchen FondsRenditen kann das Bellevue-Produkt aufwarten?
FondsRendite. Alpha. Generiert.
Über drei Jahre vermag der BB Medtech mit einer Wertentwicklung von +99,59 Prozent auf Eurobasis zu überzeugen (Stichtag 20.04.2015). Noch besser stellt sich die Performance des SJB-Vergleichsindex dar – das Kursbarometer für den globalen Medizintechniksektor hat im selben Zeitraum ein Plus von +124,42 Prozent auf Eurobasis erzielt. Ähnlich attraktiv wie die Performancezahlen im Gesamtzeitraum fallen die Jahresrenditen aus: Die Werte entsprechen einer Rendite von +25,91 Prozent p.a. in Euro bei dem Bellevue-Fonds sowie einer Jahresrendite von +30,92 Prozent bei der Benchmark. Im kurzfristigen Zeithorizont ist der Renditevorsprung des Dow Jones World Healthcare Index weniger ausgeprägt: Einer Wertentwicklung des Medtech-Fonds von +57,26 Prozent für ein Jahr steht eine Rendite von +61,50 Prozent beim SJB-Referenzindex gegenüber. Trotz leicht schwächerer Performancezahlen bleibt die Renditeleistung des BB Medtech beachtlich, wird sie doch unter merklich geringeren Schwankungen erzielt. Welche Folgen hat dies für die Alpha-Analyse?
Die Qualität des BB Medtech schlägt sich in dem positiven Alpha-Wert nieder, der über drei Jahre einen Wert von 0,32 erreicht. Auf Jahressicht präsentiert sich die Kennzahl mit 1,00 nochmals deutlich stärker. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich wird deutlich, dass der Bellevue-Fonds regelmäßig Alpha-Werte im grünen Bereich aufzuweisen hat: In 17 der 36 analysierten Einjahresperioden liegen die Alpha-Werte über Marktniveau und markieren ein Hoch von 1,08, in 19 Zeiträumen präsentiert sich das Alpha hingegen negativ und erreicht Werte bis -1,23 im Tief. Ein insgesamt ausgeglichenes Szenario, in dem sich die stärkeren Performancezahlen auf Seiten der Benchmark und die bessere Risikostruktur auf FondsSeite nahezu neutralisieren. Als Quintessenz ist eine überzeugende Rendite-Risiko-Struktur des Bellevue-Produktes zu konstatieren, dessen attraktive Wertentwicklung durch vergleichsweise moderate Schwankungen ergänzt wird.
SJB Fazit. BB Medtech.
Wer als FondsInvestor im aktuellen Niedrigzinsumfeld nach Anlagealternativen sucht, sollte Medizintechnikaktien nicht ignorieren. Angetrieben von bedeutenden Produkteinführungen und steigenden Patientenzahlen ist mit einer anhaltenden Wachstumsbeschleunigung in diesem Sektor zu rechnen, die überdurchschnittliche Ertragsperspektiven für die Unternehmen eröffnet. Der BB Medtech hat bereits in der Vergangenheit bewiesen, dass er die sektorspezifischen Trends rechtzeitig aufspürt und so ein langfristig attraktives Investment für Anleger darstellt, die ihr Portfolio gezielt durch Anlagen im Medizintechniksektor diversifizieren wollen.
Bellevue Asset Management ist ein 1992 gegründeter Vermögensverwalter mit Hauptsitz in Küsnacht bei Zürich in der Schweiz. Das Unternehmen gehört zu 100 Prozent zur Bellevue-Gruppe, die an der Schweizer Börse notiert ist. Bellevue Asset Management beschäftigt ein hoch spezialisiertes Team von über 35 erfahrenen Analysten, Portfolio Managern und Produktfachleuten. Fonds in Deutschland: 8. Geschäftsführung: André Rüegg (CEO), Michael Hutter, Markus Peter. Stand: 31.12.2014. SJB Abfrage: 23.04.2015.