SJB | Korschenbroich, 13.03.2014.
Der Kurs des Euro zum US-Dollar hat in den vergangenen Monaten kräftig zulegen können. Nachdem in einigen EU-Krisenländern das Schlimmste überstanden zu sein scheint und auch Staatsanleihen von Italien, Spanien oder Irland wieder verstärkt nachgefragt werden, kletterte das Währungspaar EUR/USD auf ein Zweieinhalbjahreshoch.
Aktuell bewegt sich der Kurs von EUR/USD in der Region zwischen 1,38 und 1,39 und befindet sich damit auf dem höchsten Stand seit Oktober 2011. Charttechnisch sieht es gut für das Devisenpaar aus: Sowohl der mittel- wie der langfristige Aufwärtstrend sind intakt, ein baldiger Test der 1,40er-Marke ist zu erwarten. Angesichts der zunehmend instabileren geopolitischen Lage, die sich besonders in der Unsicherheit über die weitere Entwicklung in der Krim-Krise manifestiert, dürfen Investoren jedoch den US-Dollar als klassische „Krisenwährung“ nicht aus den Augen verlieren. Zugleich bleiben nennenswerte Risiken für den Euro trotz (oder gerade wegen) der fortgesetzten EZB-Niedrigzinspolitik bestehen. Nicht nur Euroskeptiker sollten für ein Wiedererstarken der US-Währung vorbereitet sein, gerade wenn der Konflikt zwischen Russland und dem Westen eskaliert.
Wer auf eine neue Aufwärtsbewegung des „Greenback“ zur europäischen Einheitswährung setzen oder einfach nur den aktuell vergleichsweise hohen Eurokurs zu Umschichtungen in seinem Währungsportfolio nutzen will, findet in dem Allianz Money Market USD A (WKN 974293, ISIN LU0057107152) einen langfristig erfolgreichen US-Dollar-Geldmarktfonds. Das Allianz-Produkt engagiert sich in Anleihen auf US-Dollar-Basis sowie in Bankeinlagen, wobei großer Wert auf ein ausgezeichnetes Rating gelegt wird. Der Fonds agiert weltweit, wobei Anlagen in Schwellenländern grundsätzlich ausgeschlossen sind. Seit dem 21. November 2013 hat FondsManager Lars Dahlhoff die Verwaltung des Fonds von seinem Vorgänger Thomas Finkenzeller übernommen, der das Produkt seit 2009 betreute. Der Allianz Money Market USD A verfügt derzeit über ein Volumen von umgerechnet 35,4 Millionen Euro und verwendet keine explizite Benchmark. Seit seiner Auflage am 3. April 1995 hat der Geldmarktfonds eine Wertentwicklung von +62,51 Prozent in der FondsWährung US-Dollar bzw. eine Rendite von +2,60 Prozent p.a. erzielt. Im laufenden Jahr mussten Euro-Anleger ein leichtes Minus von -0,94 Prozent verkraften. Wie sieht die Strategie des Allianz-Fonds im Detail aus?
FondsStrategie. Kurzläufer. Bevorzugt.
Der Allianz Money Market USD hat sich das Erwirtschaften einer am US-Geldmarkt orientierten, möglichst hohen Rendite in US-Dollar zum Ziel gesetzt. Hierzu investiert FondsManager Lars Dahlhoff in Geldmarktinstrumente, die im Hinblick auf ihre Kreditqualität aufgrund der Einschätzung anerkannter Rating-Agenturen oder der internen Rating-Beurteilung in den beiden höchsten Kategorien für Kurzfrist-Ratings einzustufen sind. Von Staaten, Bundesländern oder in- und ausländischen Gebietskörperschaften ausgegebene kurzlaufende Anleihen müssen ein Rating der Kategorie “Investment Grade” besitzen. Fremdwährungspositionen sind möglich, werden aber gegen die US-Währung abgesichert. Das Durchschnittsrating der im Fonds enthaltenen Papiere liegt aktuell bei AA, die durchschnittliche Nominalverzinsung beträgt 0,67 Prozent. Generell darf die Restlaufzeit der erworbenen Geldmarkttitel höchstens zwei Jahre betragen, die mittlere Kapitalbindungsdauer des Fonds liegt bei sechs Monaten. In der Konsequenz fällt die Duration des FondsPortfolios recht niedrig aus: Per Ende Februar liegt sie bei 0,39 Jahren.
FondsPortfolio. Deutschland. Favorisiert.
Wie ist das FondsPortfolio aktuell zusammengesetzt? Der USD-Geldmarktfonds investiert 55,0 Prozent seines Vermögens in Staatsanleihen kurzer Restlaufzeit, 25,7 Prozent des FondsVolumens sind in Unternehmensanleihen angelegt. Engagements in Pfandbriefen machen 19,3 Prozent des FondsPortfolios aus. In der geographischen Allokation liegt Deutschland mit einem Anteil von 26,9 Prozent am FondsVermögen vorn. Den zweiten und dritten Platz belegen Frankreich (11,7 Prozent) sowie Spanien (11,0 Prozent). Die Schweiz und Skandinavien machen gemeinsam 10,8 Prozent der FondsBestände aus. Durchschnittlich stark investiert ist FondsManager Dahlhoff in Italien (9,9 Prozent) und den USA (8,2 Prozent). Die Länderallokation des Allianz Money Market USD wird durch Investments in Großbritannien (3,0 Prozent), Japan (2,0 Prozent) sowie in den Niederlanden, Belgien und Österreich (zusammen 1,1 Prozent) komplettiert. Top-Holding des Fonds ist derzeit eine von der LBBW emittierte Anleihe mit Laufzeit bis Mai 2014, neben US Treasury Bills finden sich auch spanische sowie italienische Staatsanleihen im Portfolio.
FondsVergleichsindex. Korrelation. Ausgeprägt.
In unserer unabhängigen SJB FondsAnalyse haben wir den Allianz Money Market USD dem S&P US Dollar Futures Index TR als Benchmark gegenübergestellt. Die Korrelation mit dem gewählten Referenzindex liegt über zwei Jahre bei 0,86, für den letzten Einjahreszeitraum fällt sie mit 0,88 noch deutlicher aus. Damit ist die Parallelität der Kursverläufe von Fonds und Index stark ausgeprägt, was auch der Blick auf die Kennzahl R² bestätigt: Über zwei Jahre liegt die Kennziffer bei 0,74, über ein Jahr nimmt R² einen Wert von 0,77 an. Somit haben sich mittelfristig 26 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 23 Prozent. Die Zahlen zeigen, dass FondsManager Dahlhoff mit seiner Portfoliostruktur zuletzt stärker vom SJB-Vergleichsindex abgewichen ist. Der US-Geldmarktfonds besitzt über zwei Jahre einen Tracking Error von 3,30 Prozent; auf Jahressicht geht die Spurabweichung auf 2,13 Prozent zurück. Damit ist das aktiv eingegangene Risiko als gering zu veranschlagen. Welchen Wertschwankungen ist das FondsPortfolio unterworfen?
FondsRisiko. Beta. Erhöht.
Der Allianz Money Market USD weist für zwei Jahre eine Volatilität von 7,06 Prozent auf, die noch oberhalb der 6,06 Prozent liegt, die der S&P US Dollar Futures Index als Benchmark zu verzeichnen hat. Auch über ein Jahr sind die Schwankungen des US-Geldmarktfonds gegenüber dem SJB-Referenzindex stärker ausgeprägt. Hier beträgt die Volatilität des Allianz-Fonds 7,29 Prozent, während sich der S&P-Vergleichsindex mit einer mittleren Schwankungsintensität von 5,86 Prozent begnügt. Für den Anleger aus dem Euroraum sind die Kursschwankungen des Geldmarktfonds dabei überwiegend auf die Kursbewegungen von EUR/USD zurückzuführen. In der FondsWährung US-Dollar gemessen, schwankt der Allianz-Fonds deutlich geringer. Wie schlägt sich dieser Umstand bei der Beta-Analyse nieder?
Der USD-Geldmarktfonds der Allianz wartet sowohl über zwei Jahre als auch über den letzten Zwölfmonatszeitraum mit einem leicht erhöhten Beta von 1,12 auf. Die Risikokennziffer, die die Schwankungsneigung von Fonds und Referenzindex vergleicht, liegt damit etwas über dem Marktniveau von 1.00. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte beweist, dass dieses Handicap des Allianz-Fonds in der Mehrheit der Fälle nachweisbar ist: Die Risikokennzahl lag in 11 der letzten 16 betrachteten Einzelzeiträumen über dem Marktrisikofixwert von 1,00 und nahm dabei Werte von 1,51 in der Spitze an. Dem stehen fünf Einzelperioden mit einem geringer ausgeprägten Beta gegenüber, das mit Werten von 0,96 im Tief daherkommt. Insgesamt ist – auf Euro-Basis betrachtet – das Schwankungsniveau des Allianz-Geldmarktfonds moderat erhöht. Welche Renditeergebnisse vermag FondsManager Dahlhoff auf Basis dieser Risikostruktur zu erzielen?
FondsRendite. Alpha. Gedämpft.
Per 10. März 2014 hat der Allianz Money Market USD über zwei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von -5,64 Prozent in Euro aufzuweisen, was einer Rendite von -2,86 Prozent p.a. entspricht. Angesichts der negativen Kursentwicklung des US-Dollar zum Euro bei gleichzeitiger Niedrigzinsphase waren für den Fonds rote Zahlen unvermeidbar. Etwas besser kann sich der S&P US Dollar Futures Index schlagen, dessen Wertentwicklung mit -2,05 Prozent auf Eurobasis aber ebenfalls im negativen Bereich liegt (Rendite p.a.: -1,03 Prozent). Beim Wechsel auf die kurzfristige Betrachtung bleibt das Gesamtbild erhalten: Über ein Jahr hat der US-Geldmarktfonds ein Minus von -6,71 Prozent auf Eurobasis eingefahren und damit etwas stärker verloren als die Benchmark, die eine negative Entwicklung von -4,12 Prozent in Euro aufzuweisen hat.
Dieser Umstand schlägt sich auch in dem negativen Alpha des Allianz-Fonds nieder, das gemessen an der SJB-Benchmark über zwei Jahre bei -0,14 liegt. Für ein Jahr präsentiert sich die Kennzahl mit -0,18 nochmals niedriger. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Alpha-Werte demonstriert, dass der Geldmarktfonds mit hoher Regelmäßigkeit eine schwächere Wertentwicklung als der gewählte S&P-Vergleichsindex erzielte. In 14 der letzten 16 betrachteten Einzelzeiträume verzeichnete der Fonds ein negatives Alpha mit Werten bis -0,49 im Tief, lediglich in zwei Einzelperioden fiel die Kennzahl mit maximal 0,34 positiv aus. Damit liegt der Fonds für kurzlaufende USD-Geldmarktpapiere mit seiner Performancestruktur regelmäßig hinter der des S&P US Dollar Futures Index als Vergleichsmaßstab. Eine Diagnose, die sich jedoch sehr schnell wieder ändern kann, wenn EUR/USD seinen jüngsten Höhenflug beendet und der US-Dollar aufgrund gestiegener geopolitischer Risiken verstärkt nachgefragt wird.
SJB Fazit. Allianz Money Market USD.
Langfristig konnten FondsAnleger mit dem Geldmarktfonds auf US-Dollar-Basis attraktive Renditen in Euro einstreichen, kurz- und mittelfristig haben die Wertschwankungen von EUR/USD dies verhindert. Nachhaltige Euroskeptiker sowie Investoren, die mit heftigeren wirtschaftlichen Folgen der Krim-Krise rechnen, sollten das aktuelle Zwischenhoch von EUR/USD zum Positionsaufbau im Allianz Money Market USD nutzen. Die breite Streuung und ausgezeichnete Bonität des Portfolios sorgen für Sicherheit, und ein Comeback des Greenback kann schneller kommen, als viele denken!
Allianz Global Investors. Hintergründig.
Allianz Global Investors wurde 1955 als Deutscher Investment Trust gegründet. Publikumsfonds in Deutschland: 782. Weltweit verwaltetes Vermögen: 250 Mrd. Euro. Zu Umsatz und Gewinn keine Angaben. Anzahl der Mitarbeiter: rund 2.800. Geschäftsführung: Tobias C. Pross (Sprecher), Michael Hartmann, Daniel Lehmann, Ingo R. Mainert. Stand: 30.06.2013. SJB Abfrage: 12.03.2014.