SJB | Korschenbroich, 25.08.2015. Alle reden übers Wetter – jetzt auch DER-FONDS-Chefredakteur Egon Wachtendorf. Ohne dabei natürlich das Auf und Ab an der Börse aus den Augen zu verlieren, die ihn auch im Urlaub nicht loslässt. Schließlich ist das alles zusammen ja irgendwie miteinander verwoben.
Jeder, der schon einmal auf einer Nordsee-Insel seinen Urlaub verbracht hat, kennt das Problem: Die Witterung dort ist häufig ein wenig, nun ja, unbeständig. Norderney lieferte dafür in der vergangenen Woche ein Paradebeispiel. Mittwoch und Donnerstag vergangene Woche herrschte ein prima Klima, der erste Sonnenuntergang am Strand um 21.08 Uhr war ein echtes Erlebnis.
Ab Freitag dann viel Wind, bedeckter Himmel, fast durchgehend Sprühregen und vereinzelt auch stärkere Schauer. Pünktlich zur Abreise an diesem Mittwoch wieder bestes Urlaubswetter. Abends – längst zurück auf dem Festland – schließlich die Meldung im Radio, dass Norderney am Donnerstag der heiterste Ort Niedersachsens sein würde: mehr als elf Stunden lang Sonne pur.
Was das alles mit Börse geschweige denn mit Fonds zu tun hat? Zunächst einmal die Erkenntnis, dass beides ein wunderschöner Ort sein kann – wenn man zur rechten Zeit dort ist. Zweitens das Gefühl, meistens zur Unzeit anzukommen. Letzteres dürfte momentan wohl all diejenigen beschleichen, die im Frühjahr im Vertrauen auf noch bessere Kurse Aktien oder Aktienfonds gekauft haben. Angesicht der gerade aufziehenden Gewitterfronten denkt vermutlich der eine oder andere bereits wieder darüber nach, die Koffer zu packen und das Weite zu suchen. Sicher: Wer derartigen Gedanken in früheren, vergleichbaren Phasen Taten folgen ließ, konnte mitunter Schlimmeres vermeiden. Mindestens ebenso häufig stand jedoch am Ende – Gemeinsamkeit Nummer drei – die Gewissheit, wieder einmal das Beste verpasst zu haben.
Das Schwierige an der Börse bleibt die Suche nach Alternativen. Wer jetzt angesichts des unerwarteten Gegenwinds aus China seine gerade erst gekauften Aktienfonds wieder auf den Markt wirft, findet, von Bargeld einmal abgesehen, in punkto Chance-Risiko-Verhältnis kaum etwas Besseres. Beim Cash wiederum bleibt das Timing-Problem, eine Quote von mehr als 30 oder 40 Prozent kann nicht die Lösung sein. Da scheinen die Möglichkeiten, was den nächsten Jahresurlaub betrifft, natürlich ungleich vielfältiger. Doch auch auf Mallorca oder in der Karibik regnet es von Zeit zu Zeit, und die Sonne im kalifornischen Death Valley ist ebenfalls nicht jedermanns Sache. Norderney, ich komme wieder.
Von: Egon Wachtendorf
Quelle: DER FONDS.