Das Investment: Fonds-Vermögensverwaltungen: „An einigen Stellen Wildwuchs“

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 SJB | Korschenbroich, 16.07.2015. Klaus-Dieter Erdmann, Gründer des VV-Fonds-Datenbankanbieters MMD und Mitinitiator der Plattform Asset Standard, über die Initiative für mehr Transparenz bei fondsgebundenen Vermögensverwaltungen.

DAS INVESTMENT.COM: Auf der funds excellence haben Sie eine Arbeitsgemeinschaft ins Leben gerufen, die sich mit Standards und Transparenz bei Fonds-Vermögensverwaltungen beschäftigen will. Was ist der Hintergrund?

Klaus-Dieter Erdmann: Es kommen immer mehr Vermögensverwaltungen auf Fondsbasis auf den Markt, doch ist es nur sehr eingeschränkt möglich, diese miteinander zu vergleichen. Es existieren beispielsweise keine einheitlichen Factsheets, keine standardisierten Renditeberechnungen und auch keine KIIDs wie im etablierten Fondsmarkt. Hier wollen wir in Zusammenarbeit mit den Anbietern für mehr Durchblick sorgen.

Und auch aufzeigen, wo nachgebessert werden muss?

Sicherlich geht es auch darum, die Spreu vom Weizen zu trennen und nicht nur die Vorteile für den Berater in den Vordergrund zu stellen, sondern auch den Nutzen für den Kunden zu hinterfragen.

Auch wird die Kostenquote an der einen oder anderen Stelle sicherlich zum Thema werden.

Ja, hier gibt es an einigen Stellen nach unserer Beobachtung einigen Wildwuchs. Die dagegenstehende Leistung ist manchmal nicht kostenadäquat. Bei einigen Angeboten hat man den Eindruck, dass es nur um den Erhalt von Provisionseinnahmen für die Beteiligten geht. Unser Ziel ist es, die Leistung der Vermögensverwalter beziehungsweise Asset-Manager erkennbar zu machen. Hierzu sind Transparenz über die Produkte und auch einheitliche Standards für die Aggregierung und Segmentierung der Zielinvestments sowie der Berechnung von adäquaten Kennzahlen erforderlich. Dies wollen wir in dem Arbeitskreis angehen.

Klingt nach größerem Aufwand, als die „One-size-fits-all“-Lösungen oft positioniert werden.

Zunächst einmal glaube ich nicht, dass es in der Vermögensanlage eine „One-size-fits-all“-Lösung gibt. Andererseits geht es auch um mehr als ein Modeprodukt. Der Begriff „Vermögensverwaltung“ transportiert einen gewissen Qualitätsanspruch. Dazu gehört auch die 360-Grad-Analyse. Nur unter diesen Voraussetzungen können die Kunden überzeugt werden ihr Vermögen besser professionell zu managen zu lassen, statt es im „Do-it-yourself“-Verfahren zu versuchen, was natürlich kostenseitig günstiger ist.

Wer sind neben MMD die Mitstreiter bei Ihrer Transparenzoffensive?

Auf der Anbieter- beziehungsweise Abwicklerseite sind beim Start die AAB, die FFB, die ebase sowie Metzler und DJE dabei. Der Kreis wird sich in den kommenden Wochen und Monaten sicherlich noch erweitern. Auf Seiten von AssetStandard sind alle drei Partner in dem Projekt vertreten und bringen ihr jeweiligen Kernkompetenzen mit ein. vwd liefert den Zugang und die Infrastruktur für die Verarbeitung, FinanceBase stellt die Fundamental- und Stammdaten bereit und MMD ist zuständig für die Kategorisierung und Pflege der Daten sowie die quantitative Analyse. Mit der Software „portfolio manager“ besitzt vwd darüber hinaus bei den Vermögensverwaltungen einen Marktanteil von 60 bis 70 Prozent. So können wir als Fernziel auch die Analyse und Vergleichbarkeit der individuellen Vermögensverwaltung ansteuern.

Und das Nahziel?

Wir wollen die Datenbasis zu fondsgebundenen Vermögensverwaltungen innerhalb eines Jahres so weit bringen, dass rund 80 Prozent der angebotenen Fondsvermögensverwaltungen auf assetstandard.com analysiert und mit VV-Fonds verglichen werden können.

Von: Markus Deselaers

Quelle: DAS INVESTMENT.

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